Last Identity

Kapitel 12

       

"Wie meinst du das?" fragte ich und sah von meinen nutzlosen Notizen auf, sodass ich Will auf dem Sofa sehen konnte.

"Du bist so anders. Irgendwie dunkel und mysteriöser." Ich seufzte und richtete meinen Blick aus dem Fenster.

"Soll das jetzt ein Vorwurf sein?"

"Nein. Ich will nur wissen was mit dir passiert ist. Du erzählst mir ja nichts."

Seinen Worten folgte eine Pause.

"Ja, vielleicht habe ich mich verändert." gab ich dann leise zu.

"Was ist passiert?" Ich merkte wie Will aufstand und sich neben mich setzte. Ich drehte mich um und sah in seine Augen, die einen besorgten Ausdruck angenommen hatten.

"Ich weiß es nicht." murmelte ich und schüttelte den Kopf.

"Liegt es daran, dass du untertauchen musstest?" Ich schüttelte den Kopf und starrte auf den Block auf meinem Schoß.

"Daran, dass du verraten wurdest?" erneut schüttelte ich den Kopf.

"Liegt es -" Er holte Luft und setzte erneut an. "Liegt er daran, dass wir uns getrennt haben?" fragte er dann zögerlich. Ich sah auf und ihm in die Augen, nur um seinem Blick dann schnell wieder auszuweichen.

"Nein." murmelte ich dann und einen Moment lang bildete ich mir ein einen Funken Enttäuschung über sein Gesicht huschen zu sehen.

"Hat dir das denn überhaupt nichts ausgemacht?" fragte er weiter und langsam provozierten mich diese Fragen, auf die ich selbst keine Antwort wusste.

"Nein." Diesmal sah ich ihm fest in die Augen. Okay, das war nur die halbe Wahrheit aber ich war mittlerweile genervt von seinem aufdringlichen Gefrage.

"Das glaube ich nicht." erwiderte er.

"Wieso nicht?" fragte ich verwundert und ging einen Schritt zurück, sodass ich gegen die Fensterbank gelehnt stand.

"So bist du nicht." meinte er dann nach einer kurzen Pause und sah mich an.

"Woher willst du das wissen, wenn ich mich so stark verändert habe?" entgegnete ich etwas zu wütend und stand auf.

"Megan, ich kenne dich doch." Scar.

"Oh bitte. Als ob du mich kennen würdest. Du weißt nicht einmal meinen richtigen Namen." Kurz sah er mich verletzt an und ich war bereits kurz davor meine Äußerung zurückzunehmen und mich zu entschuldigen.

"Da kommen wir schon zum nächsten. Ich weiß überhaupt nichts über dich. Weder wo du geboren wurdest, noch wer deine Eltern sind." Wütend fuhr ich herum.

"Wir alle haben Geschichten, die wir niemandem erzählen." zischte ich.

"Du weißt beinahe alles über mich und ich werde ab und zu über deine neuen Identitäten informiert, damit ich weiß wie ich die ansprechen soll. Findest du das fair?"

"Du weißt, dass das nicht anders geht!" rief ich aus. Was war jetzt eigentlich sein Problem?

"Ach und von deinem Polizistenfreund konntest du mir auch nicht erzählen, weil alles so top secret ist?" fuhr er mich an. Aha, darum ging es also.

"Ich wüsste nicht was dich das angeht." zischte ich und kniff die Augen zusammen.

"Was mich das angeht? Ist das dein Ernst?"  rief Will.

"Entschuldige mal? Ich wüsste nicht, dass wir zusammen sind oder es zu irgendeinem Zeitpunkt gewesen wären!" rief ich und verschränkte meine Arme aufgebracht vor der Brust.