Kapitel 26

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Kurz entsteht ein weiterer Moment der Stille, dann gebe ich mir einen Ruck und setzte mich zu Jinhong Gewand auf sein Bett.

Er hat mir zwar nicht erlaubt, mich zu setzten, aber das hier wird verdammt lange dauern. Außerdem kostet mich das alles hier extrem viel Überwindung.

„Wie du weißt, habe ich einmal mein Gedächtnis verloren. Ich habe mich an das meiste wieder Erinnern können und habe festgestellt, dass wir beide uns schon vorher getroffen haben. In der Zeit, in der ich anfing, meine Mutter für Tot zu glauben, haben wir uns das erste Mal getroffen. Ich habe am Straßenrand gesessen und geweint und dann warst du plötzlich da und hast mich einfach getröstet; obwohl du mich nicht Mal ansatzweise kanntest!

Ein paar Jahre später wurde ich fast vergewaltigt und wieder hast du mir geholfen und dass, obwohl du mich wahrscheinlich nicht Erkannt hast!

Schlussendlich bin ich beim Joggen in dich gerannt, weil ich in Gedanken versunken war. Mein damaliger Bester Freund hat dich zu dieser Zeit gestalkt und war extrem verknallt in dich!“

Leicht angewidert sieht mich Jinhong an. Ich glaube, er findet es nicht so witzig, dass er der Ideal-Typ von einem Jungen ist.

„Naja, also, um von Vorne anzufangen:
Ich wurde von meinem Vater, der dein Boss ist, sozusagen 'missbraucht', dann hat er jemanden direkt vor mir begraben und meinen Zufluchts-Ort in Brand gesteckt, weil Mom und Ich der Meinung waren, dass wir Papa's Kontroll-Zwang nicht mehr Aushalten konnten. Dann hat er mir meinen Bruder Ray, mein ein und alles, genommen und von mir fern gehalten. Zwischendurch habe ich dann dich getroffen.

Eigentlich war ich ein süßes, unschuldiges Kind. Ich habe nie etwas schlechtes von den Menschen gedacht.

Ich wurde wie erwähnt, fast Vergewaltigt, wurde von den Menschen enttäuscht, habe Mutter und Bruder verloren und kürzlich wiedergefunden, mehrfach das Gedächtnis verloren, habe meine Oma - persönlich - Tot aufgefunden, mein Vater spielt mit meinem Leben und ich soll ihm gedankenlos folgen.

In der Schulzeit musste ich es aushalten, gemobbt zu werden, beleidigt, weil ich die falschen Freunde hatte, bin abgestürzt, war Suizid gefährdet, habe mich selbst verletzt, bin voller Narben, fing mit dem Rauchen an und nahm eine Zeit lang alles mögliche an Drogen! Ich habe selbst gedealt und bin schon oft dem Tod entwichen!

Es gibt noch so viel mehr, so viel, dass ich es nicht Aufzählen kann! Aber schlussendlich habe ich keine Ahnung, warum gerade mir das passiert, weshalb es gerade auf ein sensibles kleines Mädchen geht! Kann es nicht einfach auf Menschen gehen, die etwas wirklich schreckliches getan haben? Und, falls es so etwas wie weitere Leben gibt, was, zum Teufel, habe ich dann so schreckliches getan um das alles hier zu verdienen?!“

Am Anfang war ich zögernd, dann wütend und laut, dann war ich zerbrechlich und am weinen, schließlich empört. Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal vor Jinhong einen Zusammenbruch haben würde.

Es entsteht eine lange Pause nach meiner Rede und nach gefühlten Stunden, welche vielleicht fünf Minuten waren, zieht mich Jinhong plötzlich und etwas ruckartig an sich.

Erst bin ich krampfhaft doch als ich bemerke, dass er mich nicht so schnell loslassen wird, Versuche ich mich zu entspannen. Es ist etwas komisch aber nach einer Weile fühlt es sogar halbwegs angenehm an.

Ich meine, es ist das erste Mal, dass ich mich länger als ein paar Sekunden umarmen lasse und das auch noch von einem fast fremden.

Das letzte Mal, als mich jemand auch nur Ansatzweise angefasst hat, habe ich Panik bekommen, deshalb ist es ungewöhnlich, dass ich ihn so nah an mich lasse und ihm meine Zerbrechliche Seite zeige.

„Ra On-ah.“

„Ja?“

„Danke.“

„Was?“, langsam sehe ich ihm ins Gesicht.

„Danke.“, lächelt er mir entgegen.

„Wofür dass denn?“

„Dafür, dass du mit deiner Vergangenheit zu mir gekommen bist, wenn auch ein wenig gezwungen. Ich weiß, wie schwer es dir gefallen ist, mir das alles anzuvertrauen und dich dann auch noch umarmen zu lassen, aber ich bin dir sehr dankbar, dass du mir dein Vertrauen schenkst. Du hattest oder hast ein schwieriges Leben und es ist schön, dass du dir jetzt helfen lässt. Wenn du mich lässt, werde ich dir zur Seite stehen und helfen wo ich kann. Ich weiß auch, dass du noch etwas Zeit benötigst und die möchte ich dir geben; solange du mich lässt natürlich.“

Wow, dass war Mal 'ne Rede!

„Okay.“

„Okay?“

„Okay. Ich lasse dich in mein Leben.“

„Ernsthaft?“

„Ja.“, leicht lächelnd Versuche ich die Stimmung etwas zu lockern, jedoch klappt das nicht so gut.

„Ich möchte dir meine Vergangenheit anvertrauen, jetzt, wo auch du dich geöffnet hast.“

„Was? Nein, dass ist echt nicht nötig!“

Er kann nicht. Er darf nicht. Er soll nicht.

„Du weißt doch, dass Kisu eine Waise ist, oder?“

„Ja, warum?“

„Meine Eltern verließen mich als ich noch sehr Jung war. Ich wurde mit ungefähr sechs zu einer Waise - und von außen ein Kaltes Arschloch -, das ist auch der Grund, warum ich Kisu freudig aufnahm.“

Kurz stoppt er seine Erzählung, fängt sich allerdings schnell.

„Der Tag, an dem mir klar wurde, dass meine Eltern mich verlassen haben, war der, an dem ich dich das erste Mal traf, deshalb ging ich zu dir und weinte mit dir.

Es war erträglicher, den Schmerz mit jemandem zu teilen als ihn allein in sich hinein zu fressen. So ein guter Mensch bin ich also gar nicht.

Jay nahm ich auch auf, weil ich sah', wie sehr er dir bedeutete und wie sehr du dich um ihn gekümmert hast. Ich hoffte, das ich dich über diesen Hund wiedererkennen könnte. Als du bei mir Zuhause erzählt hast, woher du Jay kanntest, wusste ich, dass du dieses kleine Mädchen von damals sein musst.

Ich wollte dich nicht bei mir Zuhause haben, weil du dann die anderen kennengelernt hättest, aber es hat mich noch mehr gestört, das Hui dich zu Cory bringen wollte.“

„Also bist du nur so, weil deine Eltern dich im Stich ließen?“

„Sozusagen ja.“

„Hast du einmal daran gedacht, dass deine Eltern einen bedeutenden Grund dafür hatten? Oder, dass sie dich nie verlassen wollten und gezwungen oder entführt wurden?“

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