Kapitel 25

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„Jinhong!“, rufe ich lachend.

„Hara?“, Hong ist vollkommen verwirrt - mit gutem Recht.

Schließlich habe ich ihn ja letztens noch gehasst und extreme Stimmungsschwankungen gehabt wenn es um ihn ging. Aber soweit ich weiß, ist er immernoch 'in love'. Ich habe zwar keine Ahnung, ob er das nur wegen meinem Vater vor täuschen muss, aber ein Versuch ist es wert.

Es ist jetzt eine Woche vergangen, seid ich Hong das letzte Mal gesehen habe. Natürlich wundert es ihn dann, dass ich mich auf ihn 'freue', nachdem ich mich einmal mit ihm gestritten und „Du hässliches Arschgesicht!“ ins Gesicht geschrien habe. Daraufhin hat er mir verboten, dass ich mich um Jay kümmern darf. Dann war ich so genervt, dass ich seine - gefühlt - Tausend Handys zerstört habe.

Sogar sein neuestes, dass er über alles liebte. Ich meine, wer hat schon ...9 verdammte Handys? Und auch noch alles iPhone und Samsung! Sein neuestes war das iPhone 7 Plus in der Red Edition und ist wirklich wertvoll für ihn gewesen. Aber was soll ich sagen? Niemand kann mir einfach so meinen geliebten Gefährten an Hund nehmen! Er hatte es verdient ...

„Du bist schon wieder zurück? Cory sagte, du seist erst in zwei Wochen wieder zurück.“

„Wirklich? Dann muss Cory euch angelogen haben.“

Prüfend sieht Hong mich an.

„Was?“

„Was ist los mit dir? Du lächelst, und siehst viel Gesünder aus als sonst.“

Schönen Dank auch, Jinhong. Mir geht's beschissener denn je, aber ich sehe Gesünder aus als sonst. Daran sieht man Mal, wie Taktlos Männer sind.

„Ach, ich freue mich einfach nur! Ich habe meine Oma wiedergesehen, einen alten Freund getroffen und mich mit meinem Vater unterhalten. Apropos Vater: Du weißt, dass Vater dich mag? Ich habe zwar keine Ahnung, woher er dich kennt, aber er mag dich!“, lächelnd komme ich Jinhong näher und ich sehe, wie überfordert und nervös er ist.

„Ist etwas Hong?“

„Hong?!“

„Ja, wie soll ich dich denn sonst nennen? Oppa?“

Ein paar Sekunden braucht Jinhong um sich wieder zu fangen.

„Was? Wie kommst du denn jetzt auf den Mist?“

„Don't ask me Hong~“

„Hä?“

„Nichts ...“

Okay, was geht hier gerade ab? Irgendwie ergeben Jinhong's und meine Unterhaltungen nie Sinn ...

-

„Noonaaaaaa!“, schreit Changsunny.

„Changsunny! Wie geht's unserem kleinen?“, lachend schließe ich Changsun in meine Arme.

Ich muss zugeben, dass ich ihn sehr vermisst habe. Unser Sonnenschein hat mich bisher immer aufgemuntert und zum Lachen gebracht, selbst, wenn ich zutiefst traurig war.

„Noona, Chanyeol hat sich ganz große Sorgen um dich gemacht! Besonders, weil du ihm scheinbar irgendetwas versprochen hast!“

„Wirklich? Dann rufe ich ihn nachher einmal an. Aber zuerst erzählst du mir, was dich immer so extrem glücklich macht!“

Changsun wird etwas ernster und sein Blick etwas trauriger.

„Noona, du weißt, dass jeder seinen eigenen Grund hat, weshalb er in unserer 'Firma' Mitglied ist. Ich möchte einfach nur das Leben genießen, jetzt, wo ich Dank unserer 'Firma' frei leben kann. Außerdem möchte ich, dass mein Geheimnis genauso gut behütet ist, wie deins..!“

„Geheimnis? Was denn für eines?“

„Noona, keiner weiß, weshalb du bei uns Mitglied bist. Niemand hat eine Ahnung, was dir passiert ist.“

„Ist dem so?“

„Ja..“

Wenn ich darüber nachdenke, habe ich nie frei darüber gesprochen. Ich habe immer einen kalten, professionellen Umgang gepflegt, weil ich es mir nicht zugetraut habe.

„Es tut mir leid, Changsunny, aber ich konnte nicht darüber sprechen. Es tat zu sehr weh und ich habe es mir nicht zugetraut.“

„Und jetzt?“

„Wie, und jetzt?“

„Könntest du es jetzt?“

„Ich weiß nicht so ganz. Vielleicht könnte ich es versuchen aber ihr müsstet mir dann etwas Zeit geben. Es ist schwer, Dinge auszusprechen, wenn man sie lange verschwiegen hat.“

Jetzt ändert sich Changsun's Laune und er wird fröhlicher. Das war auch nötig; ich dachte, ich hätte eine andere Person vor mir.

„Ich glaube, du solltest es der Person sagen, die du am wenigsten magst. Dann fällt es dir bei deinen Freunden leichter.“

„Nein, dass kannst du vergessen! Als ob ich jemandem meine Lebensgeschichte erzähle, dem ich nicht vertraue! Du hast sie wohl nicht mehr alle ..“

„Aber es würde dir helfen! Du solltest es versuchen. Ich weiß nicht, ob ich richtig liege, aber du solltest es Jinhong sagen. Zumal ihr euch ja von uns allen sozusagen am längsten kennt.“

„Ich will zwar nicht ...aber es wird wohl das beste sein...“, seufze ich.

Ich möchte ihm nicht als erstes meine Lebensgeschichte erzählen. Ich möchte es den Leuten sagen, denen ich vertraue und nicht irgendeinem daher gelaufen Straßen-Köter!

-

Zögernd klopfe ich an seiner Tür. Es geht mir auf den Strich, dass ich grade ihm alles erzählen soll. Ich weiß nicht einmal, wie ich diese Unterhaltung überhaupt beginnen sollte.

„Ja? Tritt' ein!“

Langsam öffne ich seine Tür und würde am liebsten sofort zurück in mein Zimmer rennen und mich zum Schutz unter der Decke verstecken. Es würde zwar nicht viel bringen, aber ein Versuch wäre es wert.

„Hara? Was tust du denn hier?“

„Ich ähm... Ich glaube, ich gehe wieder!“

Schnell drehe ich mich um und möchte hinaus stürmen, doch Jinhong hält mich auf.

„Nein, bleib' ruhig. Was wolltest du denn?“

Ich schweige. Was soll ich jetzt sagen? Ich weiß es nicht..!

„Hara, du würdest nie eigenständig zu mir kommen, wenn es nicht sehr wichtig wäre.“

„A-also, Changsun hat gesagt..und..ach, egal!“, wieso bin ich so nervös?

„Changsunny hat was gesagt?“

„Also, er hat gesagt, dass ich dir meine Vergangenheit anvertrauen soll oder so..“

„Wirklich? Und deshalb bist du tatsächlich hier?“

„Ja?“

„Krass...“

„Ja...“

Eine ganze Weile stehe ich nutzlos im Raum herum während wir uns anschweigen. Jinhong bricht zuerst die Stille.

„Und?“

„Was und?“

„Ich warte auf dich; darauf, dass du anfängst.“

„I-ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann...“

„Ra On, ich weiß, dass du mich nicht magst und das alles hier gegen deine Natur spricht, aber du müsstest doch am besten Wissen, dass ich meinen Kameraden loyal gegenüber trete.“

„Ja, dass weiß ich tatsächlich.“, lächle ich ihn vorsichtig an.

Jinhong scheint doch nicht so schlimm zu sein, wie ich die ganze Zeit dachte.

„Okay.“

I want youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt