Kapitel 44

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Jims Sicht

Immer wieder wanderten meine Augen zur Tür, warteten darauf, dass hinter dieser ein Klopfen ertönen oder die Klingel angetastet werden würde, doch nichts dergleichen geschah. Im Bereich der Tür war es ruhig.

„Und dann wurde ich rausgeschmissen", beendete Simón lachend seine Erzählung über seine Feuerung seines ehemaligen Jobs.

Die anderen lachten herzhaft - auch ich. Jedoch war mein Lachen nicht echt, es war ein gezwungenes.

Man, Gastón, wo bleibst du nur?, fragte ich mich gedanklich verzweifelt.

Ich hoffte so sehr, er würde kommen. Er war mir in den letzten zwei Monaten ein sehr wichtiger Freund geworden und diesen wollte ich nicht wegen einseitiger Liebe verlieren. Wobei ich mir nicht sicher war, ob ich mit meinem besten Freund weiterhin befreundet sein wollte, wenn ich ihn liebte, ich ihm das auch gestanden hatte, und er mich aber nicht. Wie war das wohl Gefühl? Als ich daran dachte, erinnerte ich mich an Nico. Der schöne Junge mit den überaus sanften Gesichtszügen, bei dem ich einen Fehler gemacht hatte und ihn verloren hatte. Und danach viele Tränen vergossen hatte. Dank Gastón wurden es aber nicht allzu viele, denn kurz danach lernte ich ihn kennen. Er hatte mich aufgebaut, glücklich gemacht. Mich abgelenkt. Leider schien er, mehr von mir zu wollen. Und das konnte ich ihm nicht geben. Ich sah ihn nur als guten und mittlerweile besten Freund an. Mehr nicht und das wusste ich schon seit dem ersten Tag, an dem ich ihn kennengelernt hatte. Deswegen wurde ich auch immer nervös, als er mir Komplimente oder ähnliches gemacht hatte. Ich machte ihm Hoffnungen und das bewusst. Dies führte zu Unbehagen und Nervosität in mir, was Herzklopfen verursachte.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich sprang förmlich vom Sofa auf, lief aber etwas langsamer, gelassen zur Tür.

Innerlich betete ich, dass es Gastón sein würde.

Ich öffnete die Tür und erblickte auch diesen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er zu mir blickte. In seiner rechten Hand lag ein großes Geschenk. Dieses interessierte mich aber nicht. Er war da! Er war gekommen!

„Gastón!", quiekte ich auf und umarmte ihn stürmisch, „Ich dacht schon, du würdest nicht mehr kommen."

Er lachte und legte seinen linken Arm um mir, da sein rechter mit dem Geschenk voll war.

„Hab die Bahn verpasst, sorry. Natürlich komme ich, meine Prinzessin hat Geburtstag!"

Wir sahen dem anderen in die Augen und dieses Mal blickte er mich wirklich glücklich an.

„Alles Gute zum Geburtstag!", gratulierte er mir und gab mir das Geschenk.

„Danke", bedankte ich mich nun glücklich und legte es zu den anderen Geschenken.

„Schau mal zur Tür, ich hab da noch eine Überraschung für dich", meinte mein bester Freund dann.

Verwirrt nickte ich und leistete seiner Bitte Folge. Als ich zur Tür sah, konnte ich kaum glauben, wer da stand. Es war Nico! Nico Navarro! Der Nico, in dem ich einst verliebt war!

„Hey, Jim", lächelte dieser und kam langsam auf mich.

War er es wirklich? Aber was machte er hier? Hatte er sich doch dazu entschieden, mir zu verzeihen?

Gastón!, kam es mir in den Sinn.

Er musste das hier veranlasst haben! Er war so ein guter Mensch … !

„Damals habe ich etwas missverstanden, sodass ich einfach dir nicht vergeben hatte. Ich hab dich mit Ramiro gesehen, küssend, und dachte, du würdest mich nie gemocht haben oder ich war dir nie wichtig. Verzeih mir bitte meine Dummheit."

Um ehrlich zu sein, war ich schon länger nicht mehr in ihn verliebt. Jedoch gefiel er mir immer noch stark, wenn ich ihn gerade ansah und an unsere Treffen zurückdachte. Er sah dermaßen schön aus mit seinen süßen braunen Augen. Sehr gut konnte ich mir vorstellen, dass wir es wieder probieren könnten. Zwischen uns etwas werden könnte. Aber natürlich nur, wenn er das ebenso wollte.

„Schon vergessen!", erwiderte ich und umarmte ihn.

Wow, ich hatte total vergessen, wie schön es war, in seinen Armen zu liegen. Ich schloss kurz meine Augen, um diesen herrlichen Augenblick zu genießen.

„Denkst du, wir können es nochmal versuchen?", fragte er lächelnd, nachdem wir uns gelöst hatten.

Die anderen waren in der Zwischenzeit aufgestanden und hatten sich um uns versammelt, um mir bei diesem schönen Moment zuzusehen.

Stürmisch nickte ich und umarmte ihn erneut. Jetzt war doch alles wieder gut geworden und ich war mir sicher, mit Nico würde ich mein Glück finden.

-

ENDE

Danke an alle, die dieses Buch gelesen haben. <3
Ich hoffe, es hat euch gefallen.
- Smartie.

Vom Kellner Zur Liebe (Jico FF)Where stories live. Discover now