Kapitel 17

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Liam hörte mir zu und es war schön, mit dem eigenen Bruder so gut reden zu können. Er gab mir Tipps und versuchte mich abzulenken. Wir kamen an der Schule an und weder ihn noch mich störte es, dass man uns so zusammen sah, obwohl wir von vielen merkwürdig angeschaut worden sind. Was sollte man denn auch anderes erwarten, wir gingen uns sonst zu gut es ging aus dem Weg und kamen dann gemeinsam an der Schule an. Susan, Emmi und Lily waren bereits dort und schauten mich mit großen Augen an. Liam ging zu seinen Freunden und wir grinsten uns noch an, bevor er ging. Susan legte ihre Hand auf meine Schulter, drehte mich in Liams Richtung und fragte mich, ob sie das richtig gesehen hatte. Ich musste lachen und nickte ihr freudig zu. Die drei sahen sich gegenseitig misstrauisch an und hakten sich bei mir ein und wir gingen in die Klasse. Dort herrschte mal wieder die totale Unruhe und zu meinem Entsetzen kam Amy, die Obertussi auf mich zu und sprach mich an. Sie war sogar einigermaßen freundlich, was man sonst nicht von ihr erwartete, und erkundigte sich nach Danny. Ich erzählte ihr er wäre auf dem Weg der Besserung, sie musste ja nicht alles wissen. Unser Englischlehrer, den alle so äußerst attraktiv fanden, was ich nicht verstehen konnte, kam herein und sofort war die "nette" Amy verschwunden und schleimte sich auf ihre Weise bei ihm ein. Wenig später began der Unterricht. Der Schultag verging relativ schnell und so konnte ich nach der Schule sofort zu Danny fahren. Ich klingelte an der Tür und seine Mum kam heraus, mal wieder war sie total durch den Wind. Sie brachte mich zu Danny in sein Zimmer und verschwand dann wieder im Wohnzimmer. Ich klopfte an seiner Tür und öffnete sie. Er saß an seinem Schreibtisch und vor ihm lag die Zeitspanne. Es stand noch ein weiterer Stuhl am Tisch und dort setzte ich mich dann hin. Danny sah leicht verzweifelt aus.

- Das einzige an was ich mich erinnere ist der Tag an dem das alles passiert ist, als das Auto immer näher kam und mich schließlich anfuhr. Was davor war, weiß ich nicht mehr.

Ich versuchte ihm, so gut es ging, von dem Tag zu erzählen, alles was passiert war, bevor er unser Haus verließ. Er versuchte angestrengt sich an all das zu erinnern, doch es ging nicht, er wusste es einfach nicht. Seine Mum kam, mit einem Teller selbstgemachten Cookies, herein und stellte sie uns auf den Tisch. Sie strich Danny und mir durch die Haare, lächelte und ging wieder aus dem Zimmer, noch bevor ich mich bedanken konnte. Danny griff schnell nach einem der größten Cookies und wurde rot, als er sah, dass ich ihn dabei angrinste. Früher, also vor dem Unfall, hatte er auch immer schnell zugegriffen, wenn es um Essen ging und dafür liebte ich ihn. Er hatte den Cookie noch in der Hand und hielt ihn mir dann hin, doch ich grinste, schüttelte den Kopf und nahm mir einen anderen Cookie.

- Früher hast du auch immer schnell zugegriffen wenn es um Essen ging, also brauchst du jetzt auch kein Gentleman sein.

Ich zwinkerte ihm zu und er musste lachen. Danny legte die Zeitspanne zur Seite und began mit mir über jetzt zu reden, und fragte mich warum ich immer noch bei ihm blieb.

Ich biss mir auf die Lippe, schaute ihn an und schaute wieder auf die Tischplatte. Es hatte seine Gründe, doch der wichtigste war, dass ich ihn liebte, doch das hätte ihm die Frage auch nicht beantwortet. Also schaute ich ihn fragend an und zog die Schultern hoch. Er lächelte mich gezwungen an und wir schwiegen eine Weile.

- Ich bleibe bei dir, weil du für mich der besonderste Mensch bist, den ich je getroffen habe und du das selbe auch für mich machen würdest.

Danny schaute mich an, grinste, aber schaute gleichzeitig unsicher. Ihm lag eine Frage auf dem Herzen, das spürte ich, doch er sprach sie nicht aus. Meine Vermutung war, dass er sich fragte, ob er das selbe machen würde. Wenn es diese Frage war, konnte ich seine Unsicherheit verstehen. Ich ließ mir nichts anmerken und nahm mir noch einen Cookie. Er atmete auf und ich schaute ihn aus dem Augenwinkel an. Sein Aufatmen entnahm ich als Erleichterung, dass ich ihn nicht darauf ansprach und entschied mich es auch dabei zu belassen. Er hustete und deutete zum Fernseher.

- Hast du Lust einen Film zu gucken?

Ich willigte ein und wir brauchten eine halbe Ewigkeit, um uns für eine DVD zu entscheiden. Wir mussten lachen und es war für ein paar Momente, so wie früher. Wir alberten rum und schauten schließlich doch keinen Film, da wir uns nicht einigen konnten. Lachend fielen wir auf sein Bett und hörten stattdessen Musik. Ich sprang vom Bett und tanzte durch sein Zimmer, seinem Gesicht nach, amüsierte er sich dabei und lachte sich kaputt. Früher hatten wir auch oft einfach drauf los getanzt und so griff ich nach seinem Arm, zog ihn vom Bett und brachte ihn zum Tanzen. Erst stand er bloß da, doch nach einiger Zeit tanzten wir gemeinsam und total verrückt durch sein Zimmer, bis seine Mum herein kam und wir lachend auf den Boden fielen. Sie sah mal wieder sehr besorgt aus und ging auf Danny zu, um zu gucken, ob es ihm gut geht.

RememberWhere stories live. Discover now