Kapitel 11

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Wir erreichten den kleinen Park, vor dem Krankenhaus. Der Wind wehte mir die Haare nach hinten und ich zog meine Jacke höher. Wir setzten uns auf eine Bank, es kam mir bekannt vor, wir hatten schließlich schonmal ein Gespräch auf einer Bank, und er sah mich an.

- Woher kennen wir uns?

Ich atmete tief ein und wollte antworten, doch es kam kein Wort aus mir rauß. Es dauerte ein paar Minuten und ich fing an zu erzählen. Ich began ihm alles von Anfang an zu erzählen. Unsere erste Begegnung in der Schule, unsere lange Freundschaft und dann stockte ich, ich war mir nicht sicher, ob ich ihm sagen sollte, dass wir eigentlich zusammen sind. Schließlich erzählte ich es ihm dann doch. Seine Augen wurden dabei immer größer und er musterte mich. Meine Hoffnung war, dass er sich erinnerte, und ich näherte mich ihm. Doch er stand auf und rannte weg, zurück zum Krankenhaus. Mir wurde plötzlich total kalt und ich fühlte mich einsam und verlassen. Meine Füße trugen mich den gleichen Weg zurück zum Krankenhaus. Dort angekommen, klopfte ich vorsichtig an seiner Tür. Es kam keine Antwort, doch ich ging trotzdem hinein. Zu meinem Entsetzen war er aber nicht da. Ich hoffte ich hatte ihn jetzt nicht nocheinmal in Gefahr gebracht und so entschloss ich mich das ganze Krankenhaus abzusuchen. Ich schaute auf jedem Gang, jeder Etage uns in jedem Raum nach ihm, doch ich fand ihn nicht. Als ich mich gerade entschloss nach Hause zu gehen, ich erreichte gerade den Ausgang, als ich ihn an einem kleinen Tisch sitzen sah. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt und sah nachdenklich auf die weiße Tischplatte. Langsam ging ich auf ihn zu und setzte mich zu ihm. Ich wollte mich entschuldigen und hatte gerade den Mund geöffnet, als er anfing mich anzusprechen.

- Was denkst du denn von mir? Dass ich irgendjemand Fremden umarme oder sogar küsse? Mag ja sein, dass wir zusammen sind, aber ich weiß es nunmal einfach nicht mehr. Ich wollte eigentlich nur Zeit mit dir verbringen, damit ich mich vielleicht wieder daran erinnern kann.

Er war wütend und ich konnte es verstehen. Ich kann mir nicht vorstellen, was ich gemacht hätte, ich war ja nicht in seiner Situation. Aber ich war es so gewohnt, es war nicht einfach.

- Es tut mir leid, aber es ist einfach so, ich weiß nicht was ich machen soll. Ich versuch mein Bestes dir zu helfen und dir dein Gedächtnis wieder zubekommen.

Dann sah mich an und sah gleich wieder weg auf den leeren Stuhl, der noch am Tisch stand.

- Es ist besser du gehst jetzt. Tut mir leid. Morgen kannst du wieder kommen, ich muss jetzt erstmal nachdenken.

Ich nickte, unterdrückte meine Tränen und ging nach Hause.

Am nächsten Tag, war Schule und schon im Schulbus stürmten Emmi, Susan und Lilly auf mich zu. Ich fiel ihnen in die Arme und wir fielen fast um, weil der Bus kurz danach schon losfuhr. Wir setzten uns hin und schon wieder kamen mir die Tränen. Emmi zückte ein Taschentuch und tupfte mir die Tränen aus dem Gesicht, was mich zum Lachen brachte. Ich berichtete ihnen von dem Vorfall vom vorherigen Tag. Sie schauten mich neugierig und mitleidig an. In der Schule konnte ich mich kaum konzentrieren, ich dachte nur daran was ich Danny sagen würde und wie ich mich entschuldigen sollte. Diese Sorge nahm er mir dann als ich ihn besuchte, denn er tat so als wäre nichts gewesen und wir verbrachten den Tag erneut. Danny fragte mich wieder viele Fragen über alles und dieses Mal sogar über uns. Ich erzählte ihm über unsere gemeinsamen Unternehmungen und über das, was wir gerne machten. Er starrte mich gebannt an und ich hatte das Gefühl, ihm ein wenig seine Erinnerungen wieder zu verschaffen. Es gab so viele Sachen zu erzählen und so began ich davon zu erzählen, wie wir uns kennenlernten und den gemeinsamen Schwimmbadbesuch. Ich musste lachen, als ich daran dachte. Es gab noch so viel zu erzählen und wir gingen ein Eis essen und währenddessen erzählte ich ihm alles was er wissen wollte. Es vergingen Stunden, als ich schließlich erschöpft nach Hause kam. Meine Eltern waren inzwischen schon wieder zu Hause und Mum wusste auch schon über alles Bescheid und sah mich neugierig an, als ich durch die Tür kam.

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