Kapitel 5

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Ich blieb die ganze Nacht bei ihm und er lieh mir eine seiner Boxershorts zum Schlafen. Ich muss zugeben, die sind echt gemütlich. Seine kleine Schwester schlief das Wochenende bei ihrer Freundin und seine Eltern waren für ein Wochenende an die Ostsee gefahren. Ich schlief in seinem Arm ein und musste lächeln, wahrscheinlich die ganze Nacht, denn ich wachte mit einem Lächeln auf. Das könnte auch daran liegen das ich mit einem Kuss geweckt worden bin. Ich öffnete die Augen und da stand er, mit seinem unglaublich süßen Lächeln. Als ich genau hinsah, sah ich ein Brett auf meinem Schoß. Darauf standen ein Glas frisch gepresster Orangensaft, ein Brot in Herzform mit Erdbeermarmelade und eine kleine Schüssel mit Schokoladenherzen. Als ich das alles sah, sah ich Danny mit nassen Augen an und gab ihm einen Kuss. So etwas süßes hat noch nie jemand für mich gemacht.

- Hat mein wunderschöner Engel gut geschlafen?

Er lächelte mich an und setzte sich neben mich. Als ich antworten wollte, legte er mir eins der Schokoherzen in den Mund. Das gleiche tat ich dann auch. Wir aßen selbst das Brot zusammen.

- Und was haben wir heute noch vor?

Wir hatten noch den ganzen Tag Zeit und das erste was mir einfiel war...

- Wie wäre es, wenn wir erst zu Emmi fahren, dann kann ich meine Sachen abholen und danach gehen wir in das neue Schwimmbad?

Er stimmte mir zu und so fuhren wir zu Emmi. Ich holte meine Sachen ab und musste natürlich alles erzählen. Danny wartete vor der Tür und ich berichtete alles ganz genau. Emmi, Lilly und Susan quietschten im Chor und ich hoffte nur, dass Danny das nicht gehört hat. Doch sann sagte Susan etwas, was mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen holte.

- Habt ihr denn schon darüber geredet wie es jetzt mit euch weiter geht?

Das hatte ich bei all den Küssen und süßen Sachen. Ich schüttelte nur den Kopf, nahm meine Sachen, verabschiedete mich und sagte, dass ich das jetzt klären wollte. Also ging ich rauß, nahm Dannys Hand und wir gingen zum Schwimmbad. Ich hatte vorher noch meinen Bikini eingepackt und ich fing an mit ihm über uns zu reden...

Ich nahm meinen Mut zusammen, zog ihn auf eine Bank, die zufällig auf unserem Weg war.

- Was ist jetzt eigentlich mit uns? Also wie soll das mit uns weiter gehen?

- Hey, jetzt mach dir darüber nicht so viele Gedanken. Wir werden immer beieinander sein. Mach dir auch um unsere Freundschaft keine Sorgen, die wird uns nie auseinander bringen, egal was kommt.

Das war genau das was ich hören wollte. Ich küsste Danny und wir blieben noch einige Minuten sitzen und genossen das Wetter. Danach gingen wir weiter, auf den Weg zum Schwimmbad. Als wir angekommen waren, traute ich mich erst nicht ins Wasser. Ich wusste das es eiskalt sein würde und stellte mich an den Rand. Danny kam aus der Umkleide angeschlichen, packte mich und nahm mich auf den Arm. Ich fing vor Schreck an zu schreien und krallte mich an seinen Hals. Mir kam schon eine Vorahnung was jetzt kommen würde und das bestätigte sich auch. Er schaute mich verschmitzt an, ging zum Beckenrand und warf mich hinein. Ich tauchte ab, als ich wieder oben war, sah ich nur wie er noch hinterher sprang. Er kam hoch und schüttelte seine Haare so, dass ich all das Wasser ins Gesicht bekam. Wir blieben noch ein wenig im Wasser und spielten herum, wie kleine Kinder, bevor wir zur Wasserrutsche gingen. Die Schlange war ziemlich lang und so nutzten wir die Wartezeit für ein paar Küsse und Witze über die Frau, die sich mit ihrem Kind darum stritt wer als Erstes rutscht. Hinter uns standen 3 Mädchen, die ungefähr 2-3 Jahre jünger waren als ich. Bei jedem unserer Küsse konnte mein ein Gekicher und Getuschel vernehmen. Als wir endlich an der Reihe waren setzte ich mich auf Dannys Schoß und wir rasten hinunter ins Wasser, wo wir uns erst einmal die Regeln des Rutschens vom Bademeister anhören mussten, denn man dürfte ja nur alleine rutschen. Danny reagierte daraufhin ganz locker, indem er meinte...

- Das tut mir wirklich ganz unglaublich Leid um ihre Regeln, aber sie müssen das verstehen, wir sind einfach unzertrennlich.

Der Bademeister sah uns total verpeilt an und ich konnte nicht anders als laut los zu lachen. Er war einfach nur perfekt. Den Rest des Schwimmbadaufenthaltes, setzten wir uns in den gemütlichen Whirlpool, der zwischen ein paar Kunstpalmen stand. Ich legte mich in seinen Arm und fing an zu Träumen. Erst als er mir einen Kuss auf die Wange gab, wachte ich aus meinem Tagtraum auf. Wir standen auf, zogen uns um und trafen uns vor dem Schwimmbad. Danny begleitete mich bis zu meiner Haustür und gab mir einen Abschiedskuss, der um genau zu sagen 5 Minuten dauerte. Was ich nicht wusste, war dass mein Bruder uns durch das Fenster beobachtet hatte. Als ich nun ins Haus ging um mich an den Mittagstisch zu setzten, fragte meine Mutter mich aus, wie unser Mädelsabend gewesen ist. Als mein Bruder Liam dann folgenden Spruch brachte...

- Und warum hat Danny dich dann nach Hause gebracht und hat genauso nasse Haare wie du?

... stand mein Vater auf, nahm seine Zeitung und ging in sein Büro. Er konnte Danny nie leiden und wahrscheinlich hat er sich seinen Teil dazu gedacht. Ja, hätten wir das dann auch geklärt. Dann wussten meine Eltern jetzt auch über uns Bescheid. Meine Mum sah mich nur mit einem enttäuschten Blick an. Sie dachte wohl, ich habe den Mädelsabend nur als Alibi genommen um bei Danny schlafen zu können. Ich wusste genau, dass Mum nicht begeistert darüber wäre, wenn ich bei einem Jungen schlafen würde. ''Was da alles passieren kann'', waren jedesmal ihre Worte. Großen Hunger hatte ich jetzt auch nicht mehr, also warf ich meinem Bruder einen letzten bösen Blick zu und ging hoch in mein Zimmer. Meine Mum klopfte 10 Minuten später an und was sie da in der Hand hatte, wollte ich nicht wahr haben...

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