Fürsorge

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Müde und mit starken Kopfschmerzen öffnete Michelle ihre Augen und sah sich in ihrem Zimmer um.
Sie wusste genau, was gestern passiert war.
Sie wusste auch, dass Katie sie gestern nach Hause gebracht hatte, nachdem sie sich in einem Club hat voll laufen lassen.
Als ihr Blick zu ihrem Nachttisch viel, musste Michelle leicht lächeln.
Katie hatte ihr ein Glas Wasser, Kopfschmerztabletten und eine Nachricht hinterlassen.
Ich kann mir vorstellen, dass du vermutlich tierische Kopfschmerzen haben wirst, deshalb nimm die Tabletten und trink genug Wasser. Ich habe dich in der Schule als krank gemeldet, da du vermutlich eh verschlafen wirst. Nach der Schule schaue ich noch einmal nach dir. Immerhin muss ja mal wieder jemand deinen Babysitter spielen ;)
P.S: Ich habe mich heute morgen auch noch schnell um die Hunde und um die Pferde gekümmert.
Leise lachte Michelle, ehe ihr Blick auf die Uhr viel.
Es war bereits halb zwölf.
Sie hatte definitiv verschlafen.
Tief atmete sie durch, ehe sie sich aufsetzte und die Tabletten mit etwas Wasser runter schluckte.
Wenn es nach ihr ginge, würde sie sich glatt wieder schlafen legen, doch war am Wochenende ein Turnier, weshalb sie mit den Pferden Trainieren musste.
Zwar würde diesmal nur Percy an dem Turnier Teilnehmen, aber dennoch wollte Michelle auch mit Heaven trainieren.
Immerhin hatte die Stute in zwei Wochen ihr nächstes Turnier.
Bevor sie jedoch nach unten ging, ging sie in das Badezimmer und stellte wenig später die Dusche an.
Während das Wasser heiß lief, suchte sie sich noch ein paar Sachen in ihrem Zimmer zum anziehen zusammen und stellte sich, nachdem sie noch ihren BH und ihren Slip ausgezogen hatte, unter das heiße Wasser der dusche.
Entspannt schloss sie ihre Augen und genoss das Wasser auf ihrer Haut.
Wäre Katie gestern nicht gekommen, wäre vermutlich das Gleiche wie vor zwei Jahren passiert.
Schnell schüttelte Michelle ihren Kopf und duschte schnell zu Ende.
Sie wollte nicht mehr an die Nacht von vor zwei Jahren denken.
Zu viel war damals passiert, was ihr vieles kaputt gemacht hatte.
Als sie mit dem duschen fertig war, trocknete sie sich ab und zog sich ihre Sachen an.
Es war nichts besonders.
Nur ihre Reithose und ein Hoodie, der ihr eigentlich viel zu groß war.
Doch interessierte sie dies herzlich wenig.
Außerdem würde sie so ja keiner sehen.
„Morgen ihr Beiden" lächelte Michelle, als sie zu ihren Hunden blickte, die aus dem Wohnzimmer zu ihr in die Küche kamen.
„Kommt ihr mit raus?" lächelte sie, nahm sich etwas zu trinken und etwas zu Essen, ehe sie auch schon das Haus verließ.
Die Hunde rannten direkt vor und warteten am Stall auch schon auf sie.
Lächelnd folgte Michelle ihren Hunden und genoss es gerade wirklich, dass sie zuhause bleiben konnte.
Sie war verdammt froh, dass Katie sich darum gekümmert hatte, dass sie zuhause bleiben konnte.
Denn so, würden ihre Eltern auch nichts dagegen sagen, dass Michelle nach nur einer Woche fehlte.

Gerade als Katie die Schule verließ und zu ihrem Wagen ging, erblickte sie auch schon ihren Freund.
Damit hätte sie eigentlich rechnen müssen.
Immerhin hatte sie die letzte Nacht nicht zuhause verbracht.
„Wo zur Hölle warst du und wieso antwortest du mir nicht, wenn ich dich anrufe oder dir schreibe?" Jack war wirklich sauer, was Katie auch sehr wohl bemerkte.
„Ich war bei einer Freundin zuhause. Ihr ging es nicht gut" sprach Katie ruhig, während sie weiter zu ihrem Wagen lief.
„Und das hättest du mir nicht eben schreiben können?"
„Jack, das ging alles verdammt schnell. Ich muss jetzt auch noch einmal zu ihr. Ich weiß auch nicht wann ich heute zuhause bin" bevor Jack noch etwas sagen konnte, stieg Katie in ihren Wagen und fuhr auch schon davon.
Wenn er merkt, das sich bei Michelle war, bekomme ich richtig Probleme, und das nicht nur mit ihm.
Tief atmete Katie durch und schloss einen Moment ihre Augen, bevor sie ihren Blick wieder auf die Straße richtete.
Als sie bei Michelle zuhause ankam, parkte sie den Wagen und stieg aus.
Gerade als sie ins Haus wollte, hörte sie einen der Hunde bellen und wusste schnell, wo ihre Schülerin war.
Katie nahm noch schnell ihr Handy, band ihre Haare zu einem Zopf und lief auch schon zur Koppel.
Als sie dort ankam, musste sie leicht lächeln, als sie sah, dass Michelle gerade mit Percy trainierte.
Sie wusste, dass sie mit ihm immer mal wieder bei Turnieren mit machte.
Percy war ein sehr begabtes Tier und hatte schon einige Preise gewonnen.
Da Katie die Jüngere nicht stören wollte, beobachtete sie sie einfach, während das Pferd über jedes der Hindernisse sprang.
„Na Blue" lächelte Katie, als der Rüde zu ihr kam und sie ihn kurz streichelte.
„Frauchen jetzt auch mal wach?"
„Ja bin ich" Katie blickte hoch und sah zu Michelle, die mit ihrem Pferd vor Katie stehen blieb.
„Was machst du schon hier?"
„Wir haben schon halb fünf Michelle" lachte Katie, die dem Pferd kurz über die Nüstern streichelte.
„Echt? Ich bin schon solange mit den Pferden dran?" leicht überrascht fuhr sich Michelle durch ihre langen Haare.
„Ja. Und du solltest nicht ohne Helm reiten Michelle. Ich weiß, dass Percy ein ruhiges Pferd ist, aber wenn er sich trotzdem erschrickt, dann kannst du dich ernsthaft verletzten"
„Ist da jemand besorgt?" grinste die Brünette, als sie von ihrem Pferd stieg und es zurück zum Stall brachte.
„Wenn deine Eltern sich schon keine Sorgen um dich machen Michelle, dann muss ich es eben machen. Und so wie du dich im Schlaf an mich geklammert hast, hast du es wohl verdammt nötig, dass sich jemand um dich kümmert" leicht verdrehte Michelle ihre Augen, ehe sie dem Hengst den Sattel abnahm und ihn noch kurz striegelte.
„Ich kann mich auch sehr gut um mich selbst kümmern Katie. Meine Eltern waren nie oft zuhause. Was glaubst du, wieso du damals so oft auf mich aufpassen durftest?" die Brünette stellte den Hengst zurück in seinen Stall und ging wenig später mit Katie und den Hunden zum Haus.
„Dennoch. Du kannst doch nicht immer alleine sein. Und du solltest jemanden zum reden haben"
„Und das sollst du sein? Meine Lehrerin? Ich glaube eher weniger. Ich bin zwar dankbar, dass du mich gestern abgeholt hast und auf mich aufgepasst hast. Aber das hätte nicht sein müssen" tief atmete Katie durch und fuhr sich durch die Haare.
„Du machst es einem echt schwer ordentlich mit dir zu reden"
„Dann geh doch. Wärst nicht die Erste, die einfach geht. Ich habe auch kein Problem damit wenn du einfach nur noch meine Lehrerin bist. Dann wird das für mich auch immer leichter. Denn wenn du immer wieder hier auftauchst, wird es auch nicht leichter für mich" Michelle wurde immer und immer lauter, was Katie verwunderte.
Doch nicht nur das.
Auch die Aussage von Michelle verwunderte sie.
„Was meinst du?" Katie blieb ruhig, da sie ahnte, dass es nichts bringen würde jetzt ebenfalls lauter wurde.
„Verdammt! Auch wenn ich dich erst seit einer Woche kenne, verliebe ich mich in dich!"

The TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt