*XX

10 3 0
                                    

Das Abendessen ging zu Ende und Eric wurde erneut aus der Küche verbannt. Selbst abräumen durfte er nicht. Sein Gedanke auf dem Weg in sein Zimmer war: 'Das muss eine Megaparty geben.' Im Zimmer angekommen, startete er den Laptop erneut und öffnete Skype. Sofort sah er, dass sein Vater online war. Ohne länger nachzudenken, rief Eric seinen Vater an. Dieser nahm sogleich den Anruf an. Gleichzeitig zog er sein Headset an und schickte seine Freundin weg. ‚Krass', dachte Eric, als er sah, wie die Freundin verschwand. ‚Wieso gehorcht sie ihm wie ein Hund?'

„Hallo Eric, wie geht es dir?" Sein Vater sah ihn neugierig an, jedoch hatte Eric das Gefühl, dass es nur Fassade war und er im unpassendsten Moment angerufen hatte. „Hallo Vater. Mir geht es den Umständen entsprechend. Und dir?" Sein Vater sah ihn erstaunt an und erwiderte: „Mir geht es sehr gut. Wieso geht es dir nicht gut?" Eric atmete tief durch und überlegte, ob er sachte anfangen oder mit der Tür ins Haus fallen sollte. „Meine Mutter möchte, dass ich unbedingt ins All fliege, damit du kein Sorgerecht bekommst und uns nicht noch mehr verletzen kannst. Und wieso tust du uns das alles an?" Eric wollte nicht ganz so sehr mit der Tür ins Haus fallen, jedoch schien sein Vater kein Problem damit zu haben. Tief luftholend überlegte der Konfrontierte, wie er es seinem Sohn erklären sollte.

„Hör zu Eric. Deine Mutter und ich haben uns auseinander gelebt. Wir, oder auf jeden Fall ich, liebe dich immer noch und werde es ewig. Egal, was zwischen deiner Mutter und mir vorfiel oder fallen wird. Zieh dein Ding durch mit dem All, ich werde dir nicht im Weg stehen, auch wenn deine Mutter dir das erzählt. Alles, was ich will, ist, dass du glücklich dein Ding machst und dir nicht reinreden lässt. Und einen ausführlichen Bericht bestenfalls, bevor du fliegst. Und falls du zurückkommst, einen erneuten Bericht mit allem erlebtem." Voller Vaterliebe wurde Eric durch den Bildschirm angeschaut und beschloss, dass seine Eltern das alles selber klären mussten. Er würde wie geplant ins All fliegen und nichts würde ihn abhalten. „Okay, du wirst, wenn Melvin und Lukas einverstanden sind, von ihnen Updates über meine Reise erhalten. Aber du darfst dich nicht einmischen."

Nachdem sein Vater ihm das Versprechen gab, verabschiedeten sich die Beiden und Eric schloss seinen Laptop. Da er die Sache gleich geklärt haben wollte und nicht wusste, ob er nach unten durfte, rief er erneut durch das Haus. „Melvin und Lukas, könnt ihr hochkommen, wenn ich nicht runter darf?" Sofort ertönten die Schritte der Beiden. Eric liess die beiden Brüder ins Zimmer und schloss gleich hinter ihnen die Tür. Bevor die Beiden auch nur eine Frage stellen konnte, bedeutete Eric ihnen, sich aufs Bett zu setzten und den Mund zu halten.

„Also, ich habe mit meinem Vater geredet und er will, dass ich ins All fliege. Er hält mich nicht auf. Keine Ahnung, warum meine Mutter mir das erzählt hatte. Er will einfach Updates, sobald ich unterwegs bin. Ich dachte, dass ihr beiden das für mich übernehmen könntet. Ihr bekommt von mir alle Updates oder über das Institut. Ihr seid für das Verpacken und Mitteilen der Infos zuständig. Was haltet ihr davon?" Verwundert sahen die beiden ihn an. „Wir sollen also als erste alle Infos erhalten?" Schulterzuckend erwiderte Eric, dass die Gastfamilie als Referenz angegeben ist. „Cool. Natürlich machen wir das für dich." Somit hatten die drei ausgesuchten Brüder die Sache beschlossen und Eric wurde erneut im Zimmer alleine zurück gelassen.

„Ich langweile mich hier. Macht mal schneller!", lachend schrie Eric das seiner Familie nach unten. Von unten hörte er nur Lacher und das Klappern von Geschirr. Das erneute Warten vertrieb er sich dieses Mal mit Lesen. Kaum war die Geschichte fesselnd genug, klopfte es an der Tür. Ohne Antwort abzuwarten, streckte Lukas seinen Kopf hinein und meinte: „Genug gewartet. Es ist alles vorbereitet." Ohne weitere Aufforderung sprang Eric auf und stürmte an Lukas vorbei in die Küche. Schwungvoll öffnete Eric die Tür und stand im dunklen Raum. Sein Gastbruder drückte hinter ihm auf den Lichtschalter und erhellte somit das Esszimmer. Der Tisch in der Mitte des Raumes zog Erics Blick auf sich. Darauf stand die schönste Torte, die er jemals gesehen hatte. Ringsum stand die Familie. Voller Hochgefühl setzte sich Eric mit allen an den Tisch und gleich darauf wurde die Torte angeschnitten und verteilt. Während des gesamten Beisammenseins, erzählten sie sich gegenseitig Geschichten aus der gemeinsamen Zeit und frühere Geschichten der Brüder. Eine peinlicher als die andere. Die Privatparty war ein voller Erfolg und Eric wünschte sich wieder einmal mehr, dass dies seine richtige Familie wäre.

„So, da du jetzt anständig verabschiedet worden bist, kannst du ohne Probleme ins All fliegen" Nicole sah stolz aus. Als würde ihr eigener Sohn fliegen und nicht Eric, welcher durch einen Austausch bei ihnen gelandet war. Gemeinsam liessen sie noch den Rest des Abends ausklingen und anschliessend zog sich jeder in sein Zimmer zurück.

Titania I - Die EntdeckungOù les histoires vivent. Découvrez maintenant