Kapitel 12

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Plötzlich gingen jedoch zwei Jäger röchelnd zu Boden, wir nutzten den Überraschungsmoment und stürzten uns ebenfalls wieder ins Getümmel. Nun waren die Jäger diejenigen die eingekesselt waren. Den einzigen den ich erkannte, war Johannes, Julians Bruder. Ansonsten war noch ein blondes Mädchen dabei und ein Seeadler sowie ein Wanderfalke, die die Jäger von oben angriffen. Diesmal konnten sich die Jäger nicht wieder in eine bessere Situation bringen und die meisten lagen am Ende gefesselt am Boden, drei von ihnen haben den Kampf nicht überlebt. Ich brauchte fünf Anläufe um mich wieder zurück zu verwandeln, da ich so sehr zitterte und auch die Erschöpfung sich langsam bemerkbar machte. Julian zog mich in seine Arme und küsste mich stürmisch. Als wir voneinander abließen wurden wir von Johannes in eine Umarmung gezogen und auch Julia flüchtete sich in unsere Arme, uns allen liefen die Tränen der Erschöpfung und der Erleichterung über das Gesicht. Anschließend durchsuchten wir das Haus in zweier Gruppen, um zum einen die restlichen Familienmitglieder zu finden und zum anderen mussten wir sichergehen, dass wirklich alle Jäger gefesselt und eingesperrt im Wohnzimmer waren. Julians Eltern und Großeltern fanden wir schließlich gefesselt und bewusstlos in einem der Badezimmer. Glücklicherweise waren sie ansonsten unverletzt aber wir hatten sie vorsichtshalber trotzdem ins Krankenhaus zum durchchecken gebracht. Zum Glück wurde uns die Geschichte mit den Einbrechern, die nur ein paar Wertgegenstände gestohlen hatten abgekauft und sie glaubten uns auch, als wir versicherten die Polizei wäre schon dort gewesen und hätte die Ermittlung aufgenommen. Indirekt stimmte es ja sogar, und die Jäger wurden auch abgeführt, nur eben nicht von der menschlichen Polizei, sondern von der der Übernatürlichen. Als wir alle wohlbehalten wieder bei Julian zu Hause waren, tauschten wir uns über die Erlebnisse des heutigen Tages aus. Meine Mutter und Nico, sowie die fremden Wandler waren ebenfalls anwesend. Bei den dreien handelte es sich um Freunde von Johannes, die zufälligerweise dabei waren, als er nach Hause kam. In einer Woche war die Gerichtsverhandlung wo über das Schicksal der Jäger entschieden wurde. Für meinen Vater sah es nicht gut aus, den bei den Übernatürlichen ist die Todesstrafe nicht verboten. Auch für Jonathan wird es nicht leicht werden, aber er hat auf Grund seines Alters eventuell noch Glück. Die Woche verging nur schleppend und ich war froh, dass in der Schule nicht mehr viel Wichtiges besprochen wurde. Dann war es endlich soweit, der Tag der Gerichtsverhandlung. Ich ging Julian dezent auf die Nerven, da ich seit acht Uhr morgens nicht mehr stillsitzen konnte, aber er ließ es sich nicht weiter anmerken. Gegen halb zehn fuhren wir dann endlich los, die Verhandlung war für elf angesetzt. Die ganzen Handlanger meines Vaters erhielten fast alle lebenslang, einem wurde die Todesstrafe auferlegt, da er mit zu den Anführern gehört und rauskam, dass er viele Tode zu verantworten hatte. Dann war Jonathan dran, er musste für ein Jahr in den Jugendknast und anschließend anderthalb Jahre Sozialstunden ableisten, außerdem sollte er sich nicht nochmal bei solchen Organisationen erwischen lassen. Dies gilt allerdings für alle, da die „neue" Entwicklung bzw. Ausübung der Jäger nun offiziell verboten werde und jegliche Hinweise verfolgt und die Beteiligten zu Rechenschaft gezogen würden. Das Gesetzt tritt in einer Woche in Kraft, sodass noch genügend Zeit besteht sich freiwillig zu stellen um strafmildernde Urteile zu erhalten. Nachdem Jonathan abgeführt wurde, kam mein Vater dran. Meine Mutter diente unter anderem als Zeugin für seine früheren Verbrechen. Da er insgesamt für den Tod von 15 Wandlern verantwortlich war und 5 davon selber umgebracht hatte und unzählige als Geiseln genommen hatte, wo oft wie auch bei uns unschuldige Kinder drunter waren, gab es keine langen Diskussionen und für ihn wurde die Todesstrafe verhängt. Auch meine Mutter musste sich später noch als Angeklagte dem Gericht stellen, schließlich hatte sie meinen Vater jahrelang gedeckt. Ihr wurden aber nur Sozialstunden auferlegt, da sie zum einen sich selbst gestellt hatte und zum anderen für Nico sorgen musste.

Dierestliche Woche verbrachte ich noch bei Julian zu Hause, in der darauf zog ichallerdings wieder nach Hause und so langsam spielte sich auch wieder eingeregelter Tagesablauf bei uns allen ein. Das einzig ungewohnte war nur, dassNico und ich erst mal nur zu zweit waren, Jonathan würde frühestens in einemhalben Jahr wieder zu uns stoßen. Unsere Freunde hegten glücklicherweise auchkeinen Zweifel an den ganzen Erklärungen, die sie in diesen Monaten so zu hörenbekommen haben und wir konzentrierten uns zunehmend auf das Abitur.

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