Abschied

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Ich starrte an die Decke. Mein Kopf war überfüllt mit Fragen auf die ich keine Antworten wusste. Mittlerweile war es 4:00Uhr und Ich war immer noch Hellwach. Ich überprüfte noch 3mal ob ich wirklich alles eingepackt hatte. Danach stand ich auf und machte mich fertig. Um genau 5:00 stand Summer mit ihrem Gepäck vor meiner Haustür und wir liefen gemeinsam zum Bahnhof. Den ganzen Weg über redeten wir kein Wort. Vielleicht lag es daran das wir zu Müde waren oder daran dass wir anfangen mussten zu weinen, sobald wir jetzt unsere Stimmen hörten. Um diese Uhrzeit war es draußen noch Kalt und Dunkel. Die Stadt war wie ausgestorben. Keine Menschen waren auf den Straßen außer uns unterwegs, es fuhren kaum Autos und die einzelnen Straßenlaternen brachten kaum Licht. Das meiste Licht brachte der Mond, der immer noch zusehen war. Ich weiß nicht, ob wir ohne ihn den weiten Weg im Dunkeln gefunden hätten. Wir kamen um 5:38 mit unserem Gepäck am Bahnhof an und ab da schaute ich Summer das erste mal heute in die Augen. Jedes mal wenn ich ich in ihre Augen blickte, sah ich einen wunderschönen und klaren Ozean. Ihre Augen fesselten einen innerlich und man versank im tiefem Meer. Ich bemerkte wie einge Tränen an  ihren Wangen herunterliefen. Ich schluckte, denn auch meine Augen waren feucht. Ich wusste das ich meine Tränen nicht länger unterdrücken konnte.

Ich stand einfach nur da und starrte ins leere. Ohne sie schien dieser Bahnhof langweilig und verlassen. Es fühlte sich gerade so an als würde in der Welt die Farbe und die ganze Freude zum Leben fehlen. Ab jetzt war ich alleine. Ich hatte keinen mehr, der mich beschützte. Ich hatte keinen mehr mit dem ich versuchte dumme Ideen nachzumachen. Seit ich denken konnte war dieses Mädchen an meiner Seite und jz ist sie einfach nicht mehr da. Damals haben wir uns geschworen alles gemeinsam zumachen, doch Wege trennen sich nun mal. Hoffentlich finden unsere bald wieder zusammen. Durch die Durchsage am Bahnhof wurde ich schlagartig aus meinen Gedanken wach gerissen.

,,Bitte alle einsteigen, der Zug wird in wenigen Minuten starten". Ich schaute zum dem Gleis, an dem der Zug stand. Gleis 8. Das war mein Zug! Sofort nahm ich meinen Koffer und rannte los. Zum Glück erreichte ich den Zug noch bevor er startete. Ich war so in meinen Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht merkte wie schnell die Zeit verging. Ich setze mich ans Fenster und holte meine Kopfhörer raus. Ab jetzt wird sich alles verändern. Ich werde viele neue Freunde finden, aber keiner von denen wir Summer je ersetzten können. Alleine schon der Gedanke an sie brachte mich wieder zum weinen. Millionen von Frage schwirrten in meinem Kopf. Was ist wenn sie dort neue Freunde kennenlernt? Was ist wenn sie sich verändert? Was ist wenn sie nicht mehr zurück kommt? Was ist wenn wir den Kontakt verlieren? Und was ist ...wenn sich mich vergisst? Mein atem blieb kurz stehen. Ich wollte mir nicht länger schlimme Gedanken machen, also versuchte ich mich auf die Musik zu konzentrieren. Es lief gerade das Lied ,, Broken Strings" von James Morrison in meiner Playlist. Für Summer und mich war es nicht irgendein Lied, denn hintern diesen Lied steckt eine Liebesgeschichte von zwei Playmobilfiguren Namens Max und Violetta die wir uns selbst ausgedacht hatten. Damals waren wir noch im Kindergarten und haben jedesmal wenn wir uns getroffen haben Playmobil gespielt. Einmal meinte Mama wir sollten draußen spielen, weil so schönes Wetter war. Summer und ich namen die Playmobilfiguren mit und ließen sie auf nem Miniboot im Teich fahren. Das Boot ist dann leider mit den Figuren gesunken und seitdem mussten wir Lego spielen.

BamschoolWhere stories live. Discover now