But in the Night the Sun goes down || Solangelo FanFiction

Kapitel 1 ✔️

Das Knallen seiner Flip Flops, welche gegen seine Fersen stießen, halte durch die sonst totenstille Nacht.
Das Geräusch beruhigte ihn.
Sein Gleichmäßiger Schritt, dazu sein Atem welcher fast einem Hauchen glich, perfekt abgestimmt.
Er wusste das es gegen die Camp Regeln war, sich nachts nach der Bettruhe raus zu schleichen und dann auch noch alleine auf dem Gelände rum zu spazieren, doch das war ihm egal.

Heute brauchte er das.
Seine Schritte stoppten, er stand auf dem Steg der Long-Island Bucht.
Sein Blick war auf den weiten Ozean gerichtet. Das Wogen der Wellen beruhigte ihn ungemein.
Verträumt schaute der Hüttenälteste der Apollo Hütte hinaus aufs Meer und schaffte es alles zu vergessen. Er dachte einfach an nichts, während die Tränen unaufhaltsam über seine Wangen flossen.

~

Er konnte nicht schlafen. Das war er zwar eigentlich mittlerweile schon gewöhnt, doch trotzdem nervte es ihn ungemein.
Wenn Leute schliefen sahen sie immer so friedlich aus, sorgenfrei und zufrieden.
Wenn er schlief zog er Grimassen, war schweißgebadet und schrie manchmal sogar. Einer der Gründe warum er nicht gerne schlief, auch wenn er oft todmüde war und nur zu gern die Augen geschlossen hätte um ein paar Stündchen erholsamen Schlaf zu bekommen.
Das lag ganz einfach daran, dass er, wenn er in seine 'Traumwelt' eintauchte sofort im Tartarus landete und darauf konnte er gut und gerne verzichten.

Und so lag Nico di Angelo nachts oft einfach wach und probierte sich irgendwie einigermaßen zu entspannen. Doch man sah es ihm an das es ihm nicht wirklich gelang. Seine Augenringe waren tief und dunkel, nicht mal die/der beste Make Up Artist/-in, würde es schaffen diese zu überschminken, daher machte Nico sich auch gar nicht die Mühe es zu probieren.
Viele der anderen Camper fanden es passte zu seinem Image und dachten teilweise sogar, dass er das so wollte. Sie verstanden nicht, dass er jede Nacht falls er (ungewollt) einschlief schlimmeres durch machte als sie sich alle jemals vorstellen konnten. Nicht mal Annabeth und Percy konnten das obwohl sie selbst da gewesen waren. Doch zwischen den beiden und dem Hades Spross gab es einen gewaltigen Unterschied. Sie waren zusammen dort gewesen, er alleine.
Wenn einer der beiden schrie, weil er in einem Albtraum gefangen war, war der Andere bereits zur Stelle um ihn aus diesem zu befreien.
Bei ihm kam niemand.
Erschöpft hockte Nico di Angelo sich auf sein breites Fensterbrett, er legte den Kopf in den Nacken und beobachtete die Sterne.

Er hörte das Geräusch bevor er den dafür Verantwortlichen sehen konnte.
Das Knallen zerriss die nächtliche Stille.
Er starrte die Person welche sich Richtung See bewegte an.
Im schwachen Mondlicht konnte er einen blonden Haarschopf erkennen.

Einen Haarschopf den er unter tausend anderen wiedererkannt hätte.

Der Krieg gegen Gaia war nun gut ein Jahr her.
Im Camp war Ruhe eingekehrt, naja, so gut das eben ging zwischen Ares und Athene.
Halbblute wurden nur noch selten auf Aufträge geschickt. Die Älteren trainierten nur noch damit sie nicht aus der Übung kamen, doch etwas lernen taten nur noch die wenigsten.
Eroberung der Flagge wurde nur noch selten gespielt. Zu viele waren in den Kriegen gegen Kronos, Gaia und sämtlichen anderen Feinde gefallen.
Es war von Anfang an klar gewesen, dass es nicht mehr so werden würde wie es einmal war. Doch Nico musste zugeben das er froh war geblieben zu sein.

Er hatte neue Freunde gefunden, vor allem aber einen Freund. Seinen besten Freund der ihm nicht hätte unähnlicher sein können.

Nico schwang sich von der Fensterbank, barfuß lief er Will Solace hinter her, immer dem Geräusch dessen Flipflops folgend.
Als er ihn dann zusammen gekauert auf dem Steg sitzen sah, brach es ihm fast das Herz.

Will war die liebste Person dieser Welt, er war immer für einen da, hilfsbereit, liebevoll, verständnisvoll und dieser ganze Kram. Kurz um, er war perfekt.

Doch Nico wusste das dieser Will nachts verschwand und dem traurigen und in Schuldgefühlen ertrinkenden Will Platz machte.

Das sollte nicht heißen, dass das Tagsüber nur Show war, keines Wegs.

Nico ging zu seinem besten Freund und setzte sich neben ihn.
Er sagte nix, nahm Will einfach nur in den Arm.

Will gab sich für so vieles die Schuld.
Nach dem Krieg war die Krankenstation voll gewesen. Viele Leute mit schweren Verletzungen und auch der beste Heiler war irgendwann mit seinen Kräften am Ende. Die Apollo Kinder hatten es nicht geschafft alle zu retten und wer nahm die ganze Schuld auf sich und hielt den Kopf hin, wenn verzweifelte Angehörige kamen und sich deren Trauer in Wut umwandelte und die irgendeinen Sündenbock brauchten? Genau, Will.

Will ließ sich in Nicos Umarmung fallen.
Ließ alles raus was ihn belastete in Form von Tränen... Er war dankbar das Nico immer für ihn da war, dass er ihn verstand, dass er merkte, wenn Will einfach eine Umarmung brauchte.

Es war schon vorgekommen, das Will mal wieder von Schuldgefühlen geplagt am Apollo Tisch saß und aß. Als er dann einen Blick auf sich spürte sah er auf und direkt in Nicos fast schwarze Augen welche fest auf ihn gerichtet waren. Im nächsten Moment war der Schwarzhaarige auch schon aufgesprungen, war zu Will gelaufen, ihn von der Bank gezogen und fest in die Arme geschlossen, die Blicke sämtlicher Camper ignorierend.

Irgendwann löste Will sich von Nico und der mittlerweile größere sah den älteren besorgt, aber liebevoll an.

"Geht's wieder?" Will brachte als Antwort zwar nur ein Nicken zu Stande, aber er sah Nico dabei in die Augen sodass dieser sicher sein konnte das er nicht angelogen wurde.

Kurz rang Nico mit sich selbst ob er soweit gehen konnte, schließlich waren sie 'nur' beste Freunde, doch als er Will wieder ansah, fragte er ihn dann doch.

"Willst du heute bei mir schlafen? Wirklich viel Zeit bleibt zwar nicht mehr, aber dennoch besser als gar nicht oder?"

Auf Wills Gesicht stahl sich ein kleines Lächeln, bei dem es in Nicos Bauch zu kribbeln begann.

So liefen sie gemeinsam zu Hütte 13. Nico öffnete die Tür und trat ein, verlegen kratzte er sich dann am Nacken.

"Also, Klamotten kannst du von mir bekommen. Du kannst dir einfach ein Bett aussuchen."

Nun war es an Will ein wenig rot zu werden. "Dürfte..." Noch einmal holte er tief Luft "Dürfte ich auch mit in deinem Bett schlafen?"

Nico blinzelte ihn kurz verwirrt an, bevor er nickte. "Klar, wenn dir das hilft." Er lächelte und lief dann zum Schrank wo er ein großes Shirt und eine frische Boxershorts herauszog. Beides drückte er Will in die Hand, welcher kurz darauf im Badezimmer verschwand.

Auch Nico zog sich bis auf die Boxershorts aus, denn für ein Shirt war es ihm einfach zu warm.
Er legte sich ins Bett und wartete auf Will, welcher wenig später den Raum betrat.

Nico hob die Decke an, damit der Ältere drunter schlüpfen konnte, dann kuschelte sich eben dieser an Nicos nackte Brust.

"Danke Neeks, Danke für Alles."

Er streckte sich und gab dem Größeren ein Küsschen auf die Wange, welche sofort zu Prickeln begann und anfing rot zu glühen was man in der Dunkelheit allerdings zum Glück nicht sehen konnte.

Wenig später war Will eingeschlafen, fest an Nicos Brust gekuschelt.
Die Hand des Schwarzhaarigen ruhte auf Wills Kopf und strich diesem durch die Haare.
Nico hatte sich zwar vorgenommen nicht zu schlafen, doch Wills gleichmäßiger Atem, seine Wärme und Nähe, brachten Nico kurze Zeit später zum Einschlafen. Sein letzter Gedanke galt Will welcher friedlich schlief.

'Wenn du wüsstest wie glücklich du mich damit grade machst
Wenn du wüsstest wie glücklich mich deine Anwesenheit macht
Wenn du wüsstest wie glücklich du mich einfach immer machst, einfach durch ein kleines Lächeln.
Wenn du wüsstest wie sehr ich dich liebe...'

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erstmals veröffentlicht: 2017|07|10
überarbeitet: 2018|07|19
zweites Mal überarbeitet: 2021|01|02