30. Kapitel

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Stella P.O.V.

Als ich die Treppe hinunterlief, hörte ich die Jungs schon heftig diskutieren. „Reg dich ab, Harry, ich habe nichts Verbotenes getan“, sagte Louis gerade und hörte sich ziemlich genervt an. „Aber was hast du gesagt?“, fragte Harry und Louis sagte: „Ist doch egal, sie glaubt mir doch sowieso nichts.“

Leise stieg ich die letzten Stufen hinunter und betrat sie Küche. Als die Jungs mich bemerkten, erschraken sie. „Wow, synchrones Zusammenzucken. Habt ihr etwas zu verbergen?“, fragte ich und alle machten unschuldige Gesichter. Ich ließ meinen Blick zu Harry wandern. Er musterte mich zurückhaltend und überlegte wahrscheinlich, wie er herausfinden könnte, was Louis mir erzählt hatte. Er schien ja ein ziemliches Problem damit zu haben.

„Ist irgendetwas?“, fragte ich ihn und versuchte, so locker wie möglich zu wirken. Auch wenn mich ganz schön beschäftigte, was Louis mir eben gesagt hatte. Was, wenn er doch recht hatte? Ich wandte meinen Blick nicht von Harry ab, und er erwiderte den Blick so lange, bis Niall mit der Hand zwischen uns herumfuchtelte und rief: „Hey, Erde an euch zwei!“

Harry warf ihm einen bösen Blick zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Liam, der am Herd stand und Pfannkuchen machte, sagte: „Setz dich doch hin, Stella. Die anderen haben offenbar nicht genug Manieren, um dir einen Stuhl anzubieten.“

Louis sprang sofort auf und zog einen Stuhl zurück, damit ich mich daraufsetzen konnte. Er machte eine einladende Geste und strahlte ich an. „Wow, du bist ein echter Gentleman“, meinte ich grinsend und ließ mich auf den Stuhl fallen. „Ja, nicht? Möchtest du noch etwas haben? Ich gebe dir alles!“, sagte er großspurig. Louis musste aber auch immer übertreiben! Ich überlegte gerade, ob ich seine Frage ausnutzen sollte, als Harry murmelte: „Kümmere dich gefälligst um deine eigene Freundin, Louis!“ Louis machte den Mund auf und klappte ihn wieder zu. Dann grinste er und sagte: „Jemand muss sich doch um sie kümmern, nicht wahr, Stella?“ Ich erwiderte nichts darauf.

Harry schien nun schlechte Laune zu haben, denn er malte Muster auf die Tischplatte und machte dabei ein Gesicht wie mindestens zwei Wochen Regenwetter. Louis dagegen ging es bestens, vor sich hin pfeifend ging er zu Eleanor und warf ihr einen zufriedenen Blick zu. Sie verdrehte die Augen, grinste aber.

Ich fragte mich, was hier los war. Offenbar schienen hier eine Menge Dinge passiert zu sein, während ich weg war. „Können wir jetzt endlich essen?“, drängelte Niall und Liam sagte: „Sorry, Niall, aber ich kann nicht zaubern. Ich brauche noch ein paar Minuten.“ Niall stöhnte auf und ließ seinen Kopf mit einem Knall auf die Tischplatte fallen.

„Aua!“, er rieb sich die Stirn. Ich musste lächeln. Das war Niall! Zayn schüttelte lachend den Kopf. „Benimm dich gefälligst für dein Alter angemessen“, sagte er und Niall warf ihm einen beleidigten Blick zu. Ich lehnte mich zufrieden auf meinem Stuhl zurück.

Ich liebte diese Atmosphäre. Zu Hause war es nie so gewesen. Dort war alles steif und streng und mir fiel auf, dass ich eigentlich nie gelacht hatte. Worüber auch? Wenn ich gelacht hätte, hätte meine Mutter wahrscheinlich so etwas gesagt wie: „Hör auf zu lachen, Stella. Lachen bringt dir nichts im Leben!“

Ich musste grinsen. Glücklicherweise würde sie das nie wieder zu mir sagen. Ich beschloss, dass ich das Haus meiner Eltern ab jetzt nicht mehr mein „Zuhause“ nennen würde. Ein Zuhause war doch etwas, wo man sich wohl fühlte und wohin man immer wieder zurückkehren wollte. Was bei mir garantiert nicht zutraf.

Ich sah, wie Harry aufstand, um den Tisch herumlief und sich neben mich setzte. Offenbar war er plötzlich nicht mehr beleidigt. Ich wurde nicht schlau aus ihm. „Warum lächelst du?“, fragte er neugierig und sah mich mit schief gelegtem Kopf an. „Ich denke an meine Eltern. Und wie anders es hier ist“, antwortete ich. „Ich hoffe doch, hier ist es besser“, sagte Harry und lächelte. Ich grinste. „Rate mal, wieso ich hierher zurückgekommen bin“, sagte ich und wusste nicht recht, wie ich mit Harrys Stimmungsschwankungen umgehen sollte.

Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt