17. Kapitel

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 Niall P.O.V.

Als wir am nächsten Abend aufbrachen, freuten wir uns schon alle auf die Nacht. Ich hatte vorgeschlagen, im Wald zu zelten, und ausnahmsweise fanden alle die Idee gut. Also hatte Paul ein paar Zelte gekauft und nun, als es dunkel wurde, machten wir uns auf den Weg. Ganz gegen unsere Abmachung lief Stella neben Harry und Louis lief hinter den beiden und brannte Stella mit seinen Blicken Löcher in den Rücken. Irgendwann hielt ich ihn am Arm fest und sagte: „Hey Louis, lass sie in Ruhe. Sie darf ja wohl noch mit ihm reden.“ Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust. Stella hatte gestern Abend eingewilligt, dass Louis bei der Freundschaft zu Harry ein bisschen nachhelfen durfte. Heute morgen hatte sie dann schon wieder alles abblasen wollten, da sie der Meinung war, dass es ein blöder Plan war, Louis hatte das allerdings nicht akzeptiert. „Zu spät, tut mir leid. Wir haben ein Abkommen“, hatte er nur gesagt und Stella einfach stehen lassen und sie hatte mir einen hilfesuchenden Blick zugeworfen. „Mit Louis kann man nicht diskutieren“, hatte ich gesagt, aber das hatte sie auch nicht getröstet. Den restlichen Tag hatte ich dann mit Stella verbracht, während Louis immer in unserer Nähe war um aufzupassen, ob ich meinen Job auch richtig machte. Es war mir, zugegeben, nicht besonders schwer gefallen. Wir hatten uns auf Youtube Videos aus unserer X-Factorzeit angeschaut, und das hatte zu diversen Lachanfällen von Stella und peinlich berührtem Augendrehen meinerseits geführt. Danach waren wir dazu übergegangen, Fanfictions, die die Fans über uns geschrieben hatten, zu lesen, und das hatte uns beide amüsiert. Es gab äußerst interessante Geschichten über uns zu lesen, und erstaunlich oft war Harry ein Lehrer. Wir beschlossen, ihm eine Laufbahn als Lehrer vorzuschlagen, falls unserer Karriere eines Tages den Bach runtergehen sollte. Der echte Harry hatte sich zwar mehrere Male in unserer Nähe aufgehalten, hatte aber keine Reaktion darauf gezeigt, dass ich ein bisschen zu nah neben Stella auf dem Sofa gesessen und wir dabei ganz offensichtlich Spaß gehabt hatten. Er hatte eindeutig zu viel Zeit auf Twitter verbracht, was ihm schlechte Laune bereitete, denn es gab immer noch massenhaft gemeine Tweets. Irgendwann hatte Paul ihm sein Handy weggenommen und ihm befohlen, eine Runde joggen zu gehen, um sich abzureagieren. Es war ganz offensichtlich, dass er im Stillen immer noch mit irgendetwas zu kämpfen hatte. Ich hoffte, dass es nur eine der schlechten Phasen war, die er manchmal hatte, denn das würde vorbeigehen.

Jetzt hatte er das allerdings gerade vergessen, denn ich hörte ihn laut lachen. Louis beschloss daraufhin offenbar, den Chef raushängen zu lassen, denn er befahl mir, endlich zu Stella zu gehen und zu machen, was ich eben tun musste, damit unser Plan funktionieren konnte. Seufzend beschleunigte ich meine Schritte, bis ich neben Stella herlief. „Hey“, sagte ich. „Hi“, sie lächelte. „Schon aufgeregt? Ich wette, du hast Angst im dunklen Wald“, stichelte ich und sie sah mich entrüstet an. „Ich habe keine Angst im Dunkeln“, protestierte sie, aber ich machte, als hätte ich sie nicht gehört, und legte einen Arm um ihre Schultern. „Mach dir keine Sorgen, Kleines, wir werden dich beschützen. Nicht, Harry?“ Harry warf mir einen etwas befremdeten Blick zu, nickte aber. „Gut“, ich ließ meinen Arm um Stellas Schultern liegen, was sie mit einem fast unmerklichen Augenrollen quittierte. Ich grinste nur. Im nächsten Moment starrte sie den Weg an, der gerade nach links abbog, und blieb stehen. Ich nahm meinen Arm von ihrer Schulter und sah sie fragend an. Auch Harry war stehen geblieben. „Was ist los?“, fragte er. „Dort hinten bin ich vor zwei Wochen hingefallen und Zayn hat mich gefunden und zu eurem Haus gebracht“, erklärte sie und man sah ihr an, dass das keine schönen Erinnerungen hervorrief. „Kommt mir vor, als wäre es schon eine Ewigkeit her“, murmelte sie. „Hey, ihr da hinten, kommt ihr?“, rief Liam, da wir hinter den anderen zurückgeblieben waren. Wir setzten uns wieder in Bewegung. Keiner von uns sprach ein Wort, bis die anderen vor uns plötzlich stehen blieben. Rechts vom Weg befand sich eine kleine Wiese. „Was haltet ihr davon, wenn wir hier unsere Zelte aufbauen?“, fragte Paul und wir nickten. Also stellten wir die zahlreichen Taschen ab und bauten die Zelte auf. Also, ehrlich gesagt versuchten wir, die Zelte aufbauen, denn das erwies sich als schwieriger als erwartet und auch die Anleitungen konnten uns nicht wirklich weiterhelfen. Der Einzige, der keine Probleme mit seinem Zelt hatte, war Paul. Nachdem Zayn Liam mit einer Zeltstange fast ein Auge ausgestochen hatte und Louis' – zugegeben ziemlich schiefes – fertig aufgebautes Zelt klappernd in sich zusammengefallen war, beschloss Paul, die Zelte für uns aufzubauen, um zu vermeiden, dass noch eine Katastrophe passierte. Also setzten wir uns in einen Kreis und versuchten, ein Lagerfeuer zu machen. Louis hatte Harry dazu verdonnert, ihm dabei zu helfen, und so saßen Stella und ich daneben und gaben möglichst unkonstruktive Kommentare zu ihrem Tun, um sie zu ärgern. Als ich schließlich sagte: „Es ist schon bitter, wenn man kein Feuer machen kann. Gib dir mal ein bisschen Mühe, um dein Image bei den Mädchen nicht zu zerstören, Harry“, verbot er uns, weiter zuzugucken. Also standen wir auf und liefen nebeneinander den Waldweg entlang. „So langsam bin ich mir ziemlich sicher, dass unser Plan funktionieren wird. Harry fängt schon an sich zu ärgern, dass ich immer dazwischenplatze und eure netten Konversationen verhindere“, meinte ich und Stella warf mir einen zweifelnden Blick zu. „Alles, was passieren wird, ist, dass Harry keine Lust mehr haben wird, mit mir zu reden, weil du ihn nervst, und das wäre sehr schade“, sagte sie, aber ich winkte nur ab. Abends, beim Lagerfeuer, hatte Louis dafür gesorgt, dass Stella zwischen ihm und mir saß. Ich wollte wirklich gerne wissen, warum es ihm so wichtig war, Harry mit Stella zu verkuppeln. Er musste Stella wirklich mögen, wenn sie die Auserwählte war, die er als Freundin für seinen besten Freund wollte. Ich beobachtete Louis und Stella, wie sie darüber diskutierten, ob Tattoos hässlich oder cool waren. Stella hatte ganz offenbar Spaß daran, über alles und jeden eine Diskussion anzufangen, genau wie Louis, und sie war mindestens so stur wie er. Ich sah immer wieder zu Harry, der Louis und mich ganz genau zu beobachten schien, auch wenn er so tat, als würde er sich angeregt mir Zayn unterhalten. Zufrieden grinste ich. Das war doch schon einmal ein Anfang!

Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge ChaosWhere stories live. Discover now