2. Kapitel

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Liam P.O.V.

Hinter dem Autofenster zog ein Bauernhof nach dem anderen vorbei. Ich lehnte meine Stirn an die Scheibe des Taxis und beobachtete das kleine Dorf, durch das wir fuhren. Es war ein komischer Gedanke, dass wie hier so lange wohnen würden. Normalerweise lebten wir in riesigen Luxushotels und Villen, mit allem, was man sich wünschen kann, und das hier war … na ja, neues Gelände für uns, im wahrsten Sinne des Wortes. Je länger wir fuhren, desto weniger Häuser sah ich, und bald erreichten wir einen Wald. Er war wunderschön, mit dem Licht, das durch die Blätter fiel und leuchtende Muster auf dem unebenen Waldboden bildete. „Bald müssen wir da sein“, dachte ich, und bald danach bog das Taxi nach links ab und der Wald tat sich auf und präsentierte uns ein idyllisches Haus, das im Licht der Sonne strahlte. Ich lächelte und Niall neben mir rief: „Cool!“ Es war wirklich schön, das Haus war komplett aus Holz gebaut und hatte eine große Veranda, vor der sich ein leerer Platz aus Schottersteinen befand, wo jetzt unsere Autos zum Stehen kamen. Ich öffnete die Tür und trat in die warme Sommerluft. Es roch nach Sonne und Blättern und frisch gemähtem Gras. Harry sprang aus dem anderen Taxi und Louis kletterte hinterher. Er fiel über Harry und landete auf dem Boden, stand aber sofort wieder auf und sie rannten auf das Haus zu, um die Räume zu inspizieren und notfalls um das beste Zimmer zu kämpfen. Ich lächelte, während Niall sich aus dem Auto quälte und ein bisschen humpelte, bevor sich seine verletzten Beine an die plötzliche Belastung gewöhnt hatten. Ich ging schnell zu ihm und sagte: „Ich hole deinen Koffer aus dem Auto, Niall. Geh du schon ins Haus“ „Danke Liam“, Niall machte sich sofort auf den Weg zum Haus und Paul kam zu mir. „Ist ganz schön, nicht, Liam?“, sagte er und klopfte mir auf den Rücken. „Ich denke, zwei Monate lassen sich hier aushalten“, sagte ich zufrieden und kniff die Augen zusammen, weil ich in die Sonne guckte. Dann machte ich mich auf die Suche nach Nialls und meinem Koffer. „Ach du Scheiße, Paul, wem gehören diese Riesenkoffer?“, fragte ich ungläubig und hievte zwei Koffer aus dem Auto, die mir locker für ein halbes Jahr gereicht hätten. Paul musste lachen. „Die gehören Zayn und Louis“, sagte er, während ich Harrys Koffer fand, der so winzig war, dass mich der Verdacht beschlich, dass er die Hälfte zu Hause vergessen hatte. Ich seufzte. Harry war ein schlimmerer Chaot als Louis. Als ich endlich Nialls und meinen Koffer gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg zum Haus. Nachdem ich durch die Eingangstür getreten war, stand ich in einem riesigen Raum. Alles war aus Holz, und über das gesamte Erdgeschoss erstreckten sich ein riesiges Wohnzimmer und eine offene Küche, die durch riesige Fenster erhellt wurden. Ich lief zu der breiten Treppe, die sich am linken Ende des Wohnzimmers befand, und brauchte einige Zeit, um unsere Koffer die Treppe hoch zu schleppen. Dann stand ich in einem Flur mit vielen Holztüren. Eine Tür öffnete sich und ein schmollender Harry kam heraus. Als er mich sah, verschränkte er beleidigt die Arme. „Ich wollte das Zimmer haben, aber Niall hat mich mit seinen blauen Babyaugen angeguckt und da konnte ich ihn einfach nicht aus dem Zimmer schmeißen“, sagte er mitleidig. Ich lachte und machte mich auf den Weg, um Niall seinen Koffer zu bringen. Er hatte das rechte Zimmer am Ende des Flurs ergattert und als ich es betrat, sah ich, dass man einen wunderschönen Blick auf einen See hatte, den man vor dem Haus nicht gesehen hatte. „Niall, du hast dem armen Harry sein Zimmer abgeschwatzt“, sagte ich tadelnd und Niall ließ sich zufrieden auf sein Bett fallen. „Er ist halt einfach zu gutmütig“, sagte er grinsend. Ich stellte ihm seinen Koffer hin und verließ sein Zimmer, schließlich wollte ich auch noch ein gutes Zimmer finden. „Eleanor“, hörte ich Louis schreien und er kam aus dem Zimmer gegenüber von Niall gestürzt. „Komm schnell, ich habe das einzige Zimmer mit Bad ergattert! Beeil dich, sonst verliere ich es noch im Kampf gegen Harry den Großen!“ Harry war gar nicht in Sicht, aber auch egal. Ich betrat das Zimmer neben Louis, und da es schön groß und gemütlich war, beschloss ich, hier einzuziehen. Ich schleifte meinen Koffer hinter mir her und hörte Harry rufen: „Niall, mein Zimmer hat Seeblick und einen Fernseher!“ „Mir scheißegal, meins ist viel größer“, schrie Niall zurück. Sie benahmen sich wie kleine Kinder! Aber daran war ich gewöhnt, das taten sie immer. Ich grinste, schnappte mir ein Kissen, drückt es an die Brust und ließ mich aufs Bett fallen. Das konnte ja heiter werden...

Harry P.O.V.

Ich setzte mich auf mein Bett und ließ den Blick über den riesigen See schweifen, der sich hinter unserem Haus befand. Er war wirklich wunderschön und am anderen Ufer sah ich große Berge. Ich beschloss, Louis zu suchen, öffnete meine Zimmertür und haute sie Zayn genau gegen den Kopf. „Autsch“, stöhnte er und rieb sich den schmerzenden Kopf. Perrie, die hinter ihm stand, verzog das Gesicht und sagte: „Scheiße, das wird eine ordentliche Beule geben.“ „Sorry“, rief ich und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich schlüpfte aus der Tür und begutachtete Zayns Schläfe, die ziemlich rot war. „Tut mir leid, Zayn“, sagte ich sah ihn entschuldigend an, „wirklich, das kann ja nur mir passieren, dass ich dir gleich am ersten Tag eine Beule verpasse.“ Ich könnte mir selbst ans Schienbein treten! Zayn grinste. „Ach komm schon, Harry. Mach dich nicht selbst immer so runter, du hast es ja nicht extra gemacht“, sagte er und wuschelte mir durch die Locken. „Na gut“, murmelte ich und drehte mich um. Leise öffnete ich die Tür zu Louis' Zimmer, schloss sie aber gleich wieder, da er und Eleanor knutschend auf dem Bett saßen. Ich seufzte und ging wieder zu Zayn und Perrie, die sich immer noch kein Zimmer ausgesucht hatten. „Geht in das neben Liam, das ist größer als das neben mir“, riet ich ihnen und Zayn wuchtete seinen riesigen Koffer durch die Tür. Dann wusste ich nicht mehr, was ich noch machen sollte. Es war schon doof, ganz alleine zu sein. Ich schlurfte die breite Treppe nach unten und wollte Paul suchen. Er hatte zum Schlafen eine kleine Hütte neben dem Haupthaus, wahrscheinlich wollte man ihm nicht zumuten, 24 Stunden mit uns Chaoten zu verbringen. Als ich in das Sonnenlicht heraustrat, entschied ich mich aber, auf den warmen Stufen sitzen zu bleiben. Und obwohl ich es nicht vorhatte, war ich innerhalb weniger Minuten eingeschlafen.

Als ich aufwachte, wusste ich nicht direkt, wo ich war. Aber nachdem sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, sah ich in den Hof und erinnerte mich. Schnell stand ich auf und öffnete die Eingangstür. Mir schlug ein komischer Geruch entgegen, und als ich Louis in der Küche sah, wusste ich auch, warum. Eleanor stand neben ihm und betrachtete sein Werk misstrauisch. „Was soll das werden?“, fragte ich und ging näher heran. Louis sah auf und grinste mich an. „Das wird die beste Suppe, die die Welt je gesehen hat“, sagte er überzeugt. „Die beste Suppe der Welt hat aber eine komische Farbe“, bemerkte ich und beäugte sie skeptisch. „Wahrscheinlich, weil er keine Ahnung hat, was er da macht“, sagte Eleanor, nahm Louis schnell den Zucker aus der Hand, den er in die Suppe hatte schütten wollen, und reichte ihm stattdessen das Salz. „Was ist da drin, Lou?“, fragte ich, während er die Suppenkelle aus dem Topf nahm und versehentlich die Arbeitsplatte voll tropfte. Eleanor nahm sie ihm auch ab und legte sie in die Spüle. „Ich werde nichts davon essen“, sagte sie und guckte besorgt zu, wie Louis etwas in den Topf kippte, das er wahrscheinlich noch nicht einmal beim Namen nennen konnte. „Egal, das macht Spaß. Wird bestimmt gar nicht so schlimm“, sagte er optimistisch und strahlte Eleanor an. Sie lächelte zwar zurück, weigerte sich aber trotzdem, die Suppe zu essen. Ich schmunzelte, als Louis sich beschwerte, dass ihm keiner von uns vertrauen würde. „Vielleicht sollten wir Pizza bestellen“, schlug ich vorsichtig vor und Louis rief: „Oh ja, das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht! Und dabei gucken wir einen Film!“ Eleanor sah ihn fragend an. „Was ist mit der besten Suppe der Welt?“, fragte sie. Louis betrachtete den Topf einen Moment abwägend, dann kippte er die Suppe in den Abfluss des Waschbeckens. „Uhhh, was für ein Verlust“, seufzte Eleanor sarkastisch und schaute zu, wie der letzte Rest mit einem Gluckern im Abfluss verschwand. „Ja, nicht?“, sagte Louis bedauernd, „aber keine Sorge, ich werde euch wann anders mit meinen Kochkünsten erfreuen.“ „Oh Gott, bitte nicht“, sagte ich, während von der Arbeitsplatte eine Dose Tomatensoße rutschte, auf den Boden fiel und zerbrach. Die Soße ergoss sich über den Boden und sprenkelte die Schränke der Küche. „Cool“, sagte Louis, „spielen wir 'Wer-den-anderen-als-erstes-in-die-Tomatensoße-geworfen-hat'?“ „NEIN VERDAMMT HÖR AUF MIT DEM SCHEIß LOUIS“, schrie ich während ich aus der Küche hetzte und Louis hinter mir her rannte.

Hallo Leute :)

Zuerst ganz ganz lieben Dank, dass ihr meine Geschichte lest. Es ist meine erste Geschichte auf Wattpad und ich hoffe wirklich, dass sie euch gefällt. Schreibt doch einen Kommentar, was ihr davon haltet! Falls ihr weiterlesen wollt: Im nächsten Kapitel wird die Hauptperson Stella endlich dazukommen, ich werde aber das ganze Buch über immer in unterschiedlichen Perspektiven schreiben. Also, danke dass ihr hier seid und viel Spaß beim Lesen!

Emma

Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt