Fortschritte(Götzeus)

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@anilena <3 Danke für die Idee ;) #GötzeusIsReal

22.06.2017 steht auf meinem Handy, als ich zum gefühlten tausendsten Mal die Nachrichten über jegliche Fußballer checkte. Es waren nun Monate vergangen, seit Mario seine Diagnose bekommen hatte und anstatt bei mir zu bleiben, hatte er sich ganz und gar zurückgezogen und den Kontakt abgebrochen. Das hatte mich verrückt gemacht und so unglaublich traurig. Doch wollte ich nicht auf ihn sauer sein, schließlich ging es ihm nicht gut. Dennoch verstand ich nicht, wieso er sich nicht von mir halfen ließ. Ich war schließlich sein bester Freund, wenn nicht noch mehr...Mario bedeutet mir so unglaublich viel und es zerbrach mir das Herz, ihn so leiden zu sehen. Nach der anfänglichen Wut und Trauer, hatte ich keine andere Wahl, als seine Entscheidung zu akzeptieren. Ich scrollte gerade durch die letzten News, als mein Herz fast stehen blieb. Da war es, das ersehnte Foto von ihm und darunter stand: Mario Götze Spieler vom BVB wieder voll im Lauftraining.... Immer und immer wieder laß ich den Text und schaute mir das Bild ganz genau an. Irgendwas daran ließ mich stutzen. Er sah noch nicht aus wie mein Mario, den ich so lieb hatte. Es strahlte eine gewisse Kühle aus. Doch nicht nur das ließ mich stutzen. Er hatte wirklich viel abgenommen...Aber wie konnte das in solch einer kurzen Zeit geschehen. Ich wollte meinen Augen einfach nicht glauben. Ich suchte das Bild von vor paar Wochen, um einen Verglich zu ziehen und wurde bestätigt. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, doch es ließ mich etwas besorgt zurück. Was lief da falsch. Ging es ihm doch nicht besser... was hatte dieser plötzliche Wandel vielleicht für ein Ausmaß?! Zu gerne würde ich ihn nun einfach anrufen können, doch das ging nicht. Noch eine Weile starrte ich auf das Bild. Er war also in den USA und machte dort Fortschritte. Dann plötzlich kam mir der Gedanke. Mario kam vielleicht nicht zu mir, doch ich konnte zu ihm. Kurz entschlossen buchte ich einen Flieger, Geld spielte keine Rolle, dann packte ich so schnell es eben mit meiner Verletzung ging. Ja auch ich hatte mal wieder einen Rückschlag erleben müssen...doch das kümmerte mich gerade wenig. Mario war es, der zählte. Ob sich dieser über mein Besuch überhaupt freuen würde, ging mir nicht durch den Kopf.

2 Stunden später saß ich im Flieger und stellte mir das Wiedersehen vor. Ich sehnte mich so sehr nach meinem Sunny. Ich wollte ihn persönlich sehen und halten und seinen Duft riechen. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber ich liebte nun mal alles an diesem Mann und das schon seit so vielen Jahren. Der Flug verging und verging nicht, doch als ich dann endlich landete, stieg meine Aufregung. Langsam befahl mich nun doch die Angst, dass er sich nicht freuen könnte. Fast Schweißgebadet trug ich nun meine Tasche aus dem Flughafen und suchte mir ein Taxi. Auf meinem gebrochenen Englisch lotzte ich diesen zu dem Hotel, von ich wusste, dass Mario dort sein würde. Zu mir hatte Mario vielleicht komplett den Kontakt abgebrochen, doch Schü wusste, dass er dort war und hatte es mir nach langem Zögern dann auch verraten. Es dauerte circa eine halbe Stunde, bis ich endlich dort war. Ich war vom Flug komplett müde, doch konnte ich nicht einchecken, ohne Mario vorher gesehen zu haben. Doch wusste ich nicht, wo er war. Also brachte ich meine Taschen zunächst auf mein Zimmer und lief dann das komplette Gelände ab. Zuletzt betrat ich das Reha/Sport-zentrum. Mit zittrigen Beinen öffnete ich die Türe und konnte keinen Menschen erkennen. Gerade als ich wieder umkehren wollte, konnte ich einen Mann in der Ecke erkennen. Er trug Kopfhörer und lief auf einem Laufband. Ohne groß näher zu gehen, wusste ich, dass es Mario sein musste. Langsam ging ich auf ihn zu, er schien mich nicht zu bemerken. Doch dann als ich direkt neben ihm stand, richtete er seinen Blick zu mir und stolperte fast. Blitzschnell zog er sich die Kopfhörer vom Kopf und starrte mich an. „Was machst du hier?" mit offenem Mund blickte er zu mir, in seinen Augen jedoch, begrüßte mich keine Wärme. „Ich musste kommen" antwortete ich mit einem tiefen Seufzer und ging noch einen Schritt auf ihn zu. Er starrte mich immer noch ganz entgeistert an du schüttelte anschließend den Kopf. „Das hättest du nicht machen sollen" sagte er so ernüchternd. Langsam überkam mich die Traurigkeit gemischt mit meiner Müdigkeit. „Mario, ich hab dein Foto gesehen und ich wollte dich endlich mal wieder sehen....ich brauche dich doch!" Nun griff ich nach seiner Hand. Für einen Moment blieben wir so, dann zog er seine Hand weg und drehte sich zum Gehen. „Ich brauch dich hier nicht...Marco geh wieder nach Hause" und damit ließ er mich stehen. Seufzend ließ ich mich auf den Boden sinken und kämpfte gegen die Tränen an, die sich langsam aber sicher den Weg nach draußen bahnten. Ungefähr eine halbe Stunde saß ich einfach nur da..doch dann packte mich meine Kraft wieder und entschlossen verließ ich den Reha-bereich und ging zur Rezeption, um nach Marios Zimmernummer zu fragen. Ohne große Probleme bekam ich diese und kurze Zeit später, klopfte ich an seine Tür. „Marco geh weg" hörte ich eine weinerliche Stimme, die Marios sein musste. „Mario, bitte mach auf...bitte" flehte ich und plötzlich öffnete sich die Tür und Mario fiel mir in die Arme. Ich drückte ihn ganz fest an mich und hielt ihn so einfach. Er schluchzte und sein Körper schüttelte dabei stark. Ich verstärkte die Umarmung und schob ihn langsam wieder in das Zimmer zurück. Wir setzten uns auf sein Bett und ich streichelte ihm beruhigend über den Rücken. „Ich hab dich vermisst" flüsterte ich ihm zu und gab ihm einen leichten Kuss auf das Haar. Er verstärkte die Umarmung und drückte mich so fest, dass ich fast Schwierigkeiten bekam zu atmen. „Ich bin jetzt hier" sagte ich und dabei schaute er mich schließlich an. „Wieso?" fragte er und zog dabei eine Schnute. „Weil ich dich endlich sehen musste...ich bin verrückt geworden in Dortmund. Du hast einfach nicht mehr geschrieben und ich kann nicht ohne meinen Sunny. Ich will dich nicht unglücklich sehen" sagte ich und strich ihm leicht über die Wange. „Ich mache Fortschritte" sagte er leise und lächelte mich plötzlich schwach an. Ich lachte leise „Das ist so unglaublich schön zu hören. Willst du mir vielleicht noch mehr erzählen? Wie es dir geht und was du so alles gemacht hast?" mit großen Augen schaute er zu mir und nickte. So lagen wir den Rest des Tages und fast die ganze Nacht nah beieinander in seinem Bett und erzählten uns die vergangenen Wochen und Monate. Gegen 22 Uhr dann wurde ich langsam so müde. „Ich glaube, ich muss bald schlafen gehen" gähnend schaute ich auf die Uhr. „Kannst du bleiben?" fragte mich Mario mit so einer süßen Stimme, dass ich nicht anders konnte. „Natürlich..." Er kuschelte sich sofort wieder an mich und ich lachte leise. „Mein lieber Sunny" erneut küsste ich seine Stirn ganz leicht. „Danke, dass du da bist" hauchte er gegen meine Brust. „Immer, ich war nie weg" sagte ich darauf und schloss schließlich meine Augen. Am nächsten Tag begleitet ich Mario bei all seinen Terminen und abends überraschte er mich mit einem spontanen Post bei Instagram. Schüchtern lächelte er mich an und ich zog ihn erneut ganz fest an mich. „Die Welt freut sich auch auf meinen Sunny" versuchte ich ihm die Angst zu nehmen und in seinen Augen war sofort Freude und Liebe zu entdecken.


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