Perfect (Fortsetzung "New Man")

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> 'cause we were just kids when we fell in love

not knowing what it was
I will not give you up this time <

-Ed Sheeran 'Perfect'

Zitternd und bibbernd stand dieser tolle Mann in meiner Küche und schaute mich durch große Augen an. "Wieso zur Hölle, bist du gelaufen?" fragte ich ihn und versuchte mit dieser Situation klar zu kommen, sie irgendwie einzuordnen. "Ich ...ich musste dich einfach sehen und...ich ..David hat mein Auto." ich zog die Augenbrauen hoch. "Er weiß also nicht, dass du hier bist?" kritisch musterte ich ihn. Was wollte Mario... was sollte dieses Auftreten. "Kann ich vielleicht, etwas von dir zum Anziehen?" fragte er ganz schüchtern und ich musste leicht schmunzeln. Ich riss mich dennoch zusammen, ich wollte nicht, dass er mich 'lächeln' sah. Ich nickte nur und holte aus meinem Schrank einen Pulli und eine Jogginghose. Ich musste erneut leicht schmunzeln, als ich Mario in meinen Sachen sah. Er sah einfach zu süß aus. Wie ein Zwerg, der sich zu große Klamotten gekauft hatte... "Lass uns ins Wohnzimmer" beschloss ich und mein Herz pochte erneut. Diesmal vor allem vor Aufregung...Was wollte Mario nur sagen. Wir setzten uns zusammen auf das ziemlich große Sofa und schwiegen uns eine Zeit lang an. Ich beobachte, wie er sich durch die nassen Haare fuhr und wurde sofort wieder in seinen Bann gezogen. Dieser Mensch hatte mich so im Griff. Ein Wassertropfen lief ihm über das Gesicht und ich hatte das Bedürfnis, ihm diesen wegzuwischen. Zum Glück saßen wir weit auseinander.. "Also...wieso bist du hier?!" fragte ich nun und klang dabei leicht genervt. Mario schreckte etwas zusammen, schaute mich durch seine Knopfaugen an und holte tief Luft. "Ich hab gemerkt, dass du nicht so begeistert warst, dass David heute da war." fing er an und ich verdrehte genervt die Augen. "Was erwartest du..Sollen wir jetzt beste Freunde werden?" Mario schaute traurig auf den Boden. "Nein, ich weiß es ist schwer...aber Marco, ich wollte dich nie so verletzen. Wirklich" er flehte und seine Stimme klang, als wäre er kurz vor dem Weinen. Ich zuckte mit den Achseln und versuchte stark zu bleiben und kühl ihm gegenüber zu sein. "Ich hab einfach keine Lust, dein Liebesgeturtel zu beobachten.." Mario nickte. "Was ist mit dir? Hast du wen?" ich zog die Augenbrauen hoch, was wollte er hören?! Dann schüttelte ich den Kopf. "Nicht im Moment.." er nickte erneut und wir schwiegen. "Wars das?" fuhr ich ihn dann irgendwann schroffer an, als gewollt. Er guckte wieder traurig zu mir. "Wieso kann es nicht normal zwischen uns sein?" ich stöhnte "Du hast es komisch gemacht, nicht ich" warf ich ihm an den Kopf und er schluckte. "Du hast mich fallen gelassen...hast mich ersetzt und jetzt willst du einfach so wieder 'Freunde' sein" ich wurde etwas lauter und auch bei mir entstanden Tränen, die ich frustriert versuchte vor dem hinauskullern zu bewahren. "Marco.." krächzte Mario mit belegter Stimme. "Nichts Marco..Seh es ein Mario. Wir sind nicht mehr das, was wir mal waren.." Eine Weile sagte er nichts. Wir saßen erneut still nebeneinander und irgendwann stand ich einfach auf und machte mir einen Tee. Mario folgte mir. "Du hast die Wohnung echt schön eingerichtet" wechselte er das Thema. "Hmmm" brummte ich nur und setzte mich an den Küchentisch. Mario setzte sich gegenüber. "Ich vermisse dich" platzte er plötzlich raus und ich schaute ihn an. "ich dich doch auch..." gab ich nun etwas freundlicher zu und starrte anschließend in meine Teetasse. "Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen und den Bayernwechsel verhindern" gab er leise von sich. ich schmunzelte leicht... das wäre was. "Wieso hast du schluss gemacht?" fragte ich nun aus dem Nichts. Mario schaute mich ernst an und schwieg...ich erwartete schon keine Antwort mehr, als er plötzlich leise weiterfuhr "Ich glaube, ich hatte Angst. Ich habe mir nicht vertraut...der Situation mit uns...es war alles so Perfekt...zu perfekt" er wurde immer leiser und schien gedanklich abzuschweifen. "ich hatte Angst, dass es kaputt geht, das zwischen uns... aber schließlich habe ich es selber kaputt gemacht" fuhr er traurig fort. "David war dann da... und er war sowas komplett anderes... er ist nicht mit dir zu vergleichen" ich nickte...ich wollte eigentlich gar nichts über diesen David hören. "Wieso hast du nicht mit mir geredet" fragte ich weiter. "ich hab mich geschämt..." Marios Stimme brach wieder leicht und ich konnte Tränen in seinen Augen entdecken. "Marco du musst mir glauben, du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben..." Nun lief eine kleine Träne seine Wange hinunter. Ich schluckte fest, um nicht auch anzufangen und schaute schnell weg. "Ich hab nie aufgehört dich zu lieben" gab ich nun zu. Es brannte mir auf der Seele und es fühlte sich gerade so gut an, es raus zu lassen. Nun waren meine Augen voll von Tränenflüssigkeit..ganz verschwommen nahm ich wahr, wie Mario leicht lächelte. "Das habe ich irgendwo gehofft.." flüsterte er. "Was?" harkte ich nach. Wieso hatte er das gehofft?! "Ich wollte dich nicht mit einem anderen Menschen glücklich sehen" sagte er und ich schüttelte leicht angesäuert den Kopf. "Aber DU darfst glücklich sein?!" schnauzte ich ihn an. "Nein, so hab ich das nicht gemeint" fing er sofort an und griff verzweifelt nach meiner Hand. Diese Berührung ließ mich Sternchen sehen und Schmetterlinge sausten in meinem Bauch herum. Einen Moment genoss ich es, doch dann entzog ich ihm meine Hand. Er nahm sie ebenfalls zurück und schaute betröppelt auf diese. "Kann ich heute bleiben?" fragte er nach einer Weile und überrascht von seiner Frage, zuckte ich mit den Schultern. "Wenn du unbedingt willst.." Irgendwann saß ich wieder auf meinem Sofa. Es war schon spät und ich wurde immer müder. Doch Marios Besuch, ließ mich nicht in Ruhe und er folgte mir auf Schritt und Tritt. Es war so seltsam, doch so vertraut, ihn bei mir zu haben. "Du sollst wissen, dass ich es nicht so leicht hatte in München, wie du vielleicht dachtest" fing er erneut an und ich seufzte. "Ich hab dich vermisst, es tat mir auch weh, diese Trennung" ich schnaufte. "Wieso hast du es dann nur gemacht..." flüsterte ich mehr zu mir selber und schüttelte unverständlich den Kopf. Plötzlich rückte Mario näher. Er war irgendwann so nah an mir, dass ich seine Wärme spürte. mein Herz pochte und ich verkrampfte mich. Dann legte er einfach seinen Kopf auf meine Schulter. Ich wusste nicht was ich machen sollte.. Schmetterlinge im Bauch, unregelmäßiges Atmen und Herzklopfen... es war wie am Anfang unserer Beziehung... wie ein frisch verliebter. Doch eines war anders...er liebte jemanden anderen. "Lass das Mario" sagte ich traurig. Er ließ es aber nicht...er schlang sogar noch einen Arm um mich und festigte diese ungewohnte Umarmung. "Wieso machst du das?" hauchte ich und schloss die Augen. Durcheinander von der angenehmen Wärme und den Gefühlen die ich fühlte. "Seit ich wieder hier bin, zieht mich irgendwas zu dir.." flüsterte er. Ich schluckte fest und konzentrierte mich aufs atmen. "Ich hab dich so lieb Marco" er wurde immer leiser und ich merkte, dass er erneut zu weinen begann. Ich seufzte tief und legte nun meinen Kopf auf seinen. "Man Mario..was machst du nur mit mir"

Irgendwann waren wir wohl eingeschlafen. Ich wachte auf und hatte einen schnarchenden Mario an mich gekuschelt. Es wurde ungemütlich und so schob ich ihn leicht von mir und wollte aufstehen, als eine Hand nach meiner griff. "Nicht, bitte bleib." flehende braune Augen blickten zu mir und ich konnte nicht anders, als mich zurück aufs Sofa fallen zu lassen. Diesmal legte ich mich so, dass Mario seinen Kopf auf meine Brust legen konnte und deckte uns noch schnell zu. Mario fuhr mit einer Hand über meine Brust und ließ seinen Kopf in meiner Halsbeuge liegen. Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren und bekam erneut Herzklopfen. Es fühlte sich so gut an. Ich spürte, wie seine Berührungen langsam mehr bei mir auslösten und griff schließlich nach seiner Hand. "Nicht ...Mario" flüsterte ich. Er seufzte und gerade als ich dachte, er würde es wirklich lassen. Hob er seinen Kopf und schaute mich an. Er war meinem Gesicht so nahe und bevor ich reagieren konnte, küsste er mich. Zunächst war ich ziemlich überrumpelt, doch dann erwiderte ich den Kuss. Zu gut fühlte es sich an... Er wurde leidentschaftlicher und lag plötzlich mehr auf mir, als neben. Seine eine Hand wanderte in meinen Nacken und griff in mein Haar. Die andere strich mir an der Seite entlang. Ich spürte die Hitze in mir steigen und das verlangen nach mehr. Was machten wir hier nur.. dachte ich, doch den Kopf schaltete ich aus und genoss. Irgendwann lösten wir uns, um nach Luft zu schnappen. Dabei blieben wir nah beieinander. "Wieso?" hauchte ich gegen seine Lippen... Zur Antwort küsste er mich einfach und wurde erneut immer leidentschaftlicher. Irgendwann hatte er sich von meinem Pulli befreit und mir das T shirt ausgezogen. Seine warme Haut lag nun auf meiner und ich konnte seinen Herzschlag spüren, der mindestens genau so schnell ging wie meiner. "Mario..." flüsterte ich und verlor mich in seinen Augen. "Was machen wir hier" ich hatte Angst, dass er im nächsten Moment aufsprang und mich für diesen David verließ...der immer noch bei ihm zu Hause wohnte. "ich weiß es nicht, aber es ist perfekt" war seine Antwort und er legte seine Stirn an meine. "Marco... ich will es nicht noch mal versauen" hauchte er und schloss die Augen. "Dann verlass mich nicht... bitte" flehte ich ihn an und bekam erneut Tränen in die Augen. Konnte das wahr sein, der Mann meines Lebens würde zu mir zurück kehren?! Mario nickte.. "Ich bleib bei dir..versprochen...diesmal werde ich es besser machen" sagte er und lächelte leicht. Mein Herz pochte so schnell und laut, ich hatte das Gefühl es würde zerspringen... "ich liebe dich Sunny" sagte ich und küsste ihn. "ich liebe dich Woody" sagte er in den Kuss hinein und dann legte ich so viel Leidenschaft in den Kuss, wie ich nur konnte. Ich hatte ihn wieder... meinen Sunny.



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Soo ich hoffe, diese Fortsetzung ist irgendwie befriedigend und nach euren Wünschen!! :) Ich bin eigentlich recht zufrieden...hatte kurz überlegt 3 Kapitel zu machen.. aber dann doch mich dagegen entschieden.
<333

OneShots(Götzeus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt