20 - Ein weiterer Kampf um ein Schokobrötchen der in einem Biss endet

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»Ich hab nichts vor, du hast nichts vor, lass doch gemeinsam was nicht vorhaben«

Ein weiteres mal rollte ich die Augen und versuchte das Glas ins obere Regal zu stellen.

»Na brauchst du Hilfe?« grinsend kam er zu mir rüber, während ich mich fragte wie er sowas bemerken konnte. Es war wirklich erstaunlich.

»Nö« kletterte ich auf die Küchenzeile und stellte das Glas zurück, schloss die Tür und fiel nach hinten in zwei Arme.

»Jaja« grinste er.

»Jaja, heißt leck-mich-am-Arsch« entgegnete ich ihm.

»Wie du willst, hab vorhin geduscht« er zuckte mit den Schultern. Ich blickte genervt in seine Augen. Ich liebte sie.

»Du...« flüsterte er.

»Ich?« lächelnd blickte ich ihn an.

»... wirst langsam schwer«

»Oh, Damain« stöhnend wandte ich mich aus seinen Armen und räumte die Teller in den Geschirrspüler.

»Du brauchst nicht stöhnen, Süße«
»Werde ich bei dir auch nie«
»Sei dir da mal nicht so sicher« Seine Hände schlangen sich um meine Taille.

»Verdammt Damain, was ist mit dir los?« Ich befreite mich wieder aus seinem Griff. Er schüttelte den Kopf.

»Tut mir leid Emilia« wisperte er und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Ernüchternd sah ich ihn an.

»Mir doch auch« murmelte ich und trat etwas näher zu ihm, löste seine verschränkten Hände und sah ihn an.

»Ich... « brummte er und ließ sich zurück fallen. »Ich kann dich ja verstehen...«
Dankbar nickte ich.

»Gestern Sven und  davor Jacob« flüsterte er. Ich versteifte mich und ließ seine Hände los, wich zurück, bis ich die Küchenzeile in meinem Rücken spürte.
»Das....« wimmerte ich.

Seine Augen weiteten sich.

»Tut - tut mir leid« er stand auf und kam ein paar Schritte zu mir näher, doch ich stieß ihn von mir.

»Ich habs vergessen, Em« flüsterte er und begann nochmal auf mich zu zugehen doch wieder  stieß ich ihn weg. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken und eine Gänsehaut jagte der nächsten.

»Geh bitte, ich will jetzt allein sein« flüsterte ich. Er sah mich kurz an, schloss seinen offenstehenden Mund und nickte dann.

»Tut mir wirklich leid« wisperte er noch zum Abschied, ehe er aus der Küche verschwand, die Treppe hinunter ging und ich wenig später die Haustür hörte. Ich rutschte die Schränke hinunter, meine Händen in den Haaren vergrabend.

Ich sah lächelnd in seine Augen.

»Du schaffst das« 
Meine Hand stärker umfassend, sah er zu mir auf.

»Es ist faszinierend wie du vor zwei Jahren meine Hoffnung kritisiert hast, mir gesagt hast wie dämlich sie ist und nun schwelgst du selber in ihr« wisperte er mit schwacher Stimme. Ich schluckte die Tränen hinunter und sah ihn fest an.

»Es ist das einzige was mich noch am Leben hält« meine Sicht wurde immer glasiger.

»Genau das hatte ich gesagt« er lachte heißer.

»Halt die Klappe« blaffte ich und wischte mir über die Augen, ehe ich wieder seine Hand schnappte. Sein Gesicht war blass, kränklich, scheinbar Tod. Seine Augen waren rau, grauer und das blau hatte sie nun fast gänzlich verlassen.  Sein Körper sah kaum noch lebensfähig aus, wie ein mit Haut tapeziertes Skelett.

»Ich liebe dich, Em« wisperte er und schluckte er.

»Ich dich auch, jetzt halt die Fresse und bleib wach« Ich schluchzte und wischte über meine, sowie auch seine Wangen um die Tränen zu entfernen.

»Wir haben so viel durchgemacht. Wenn du jetzt deine verdammten Augen schließt und sie nie wieder öffnest bring ich dich um«
»Wein nicht« sein Atem ging flach während er seine knöchrige Hand an meine Wange legte.

»Du findest noch jemanden. Der wird bestimmt gut sein zu dir. Zwar wird nie wieder jemand so gut sein wie ich, aber ich bin ja auch einzigartig«

»Halt dein verdammtes Maul« schrie ich ihn an und schlug seine Hand von mir fern, stand auf, drehte mich um und trat gegen den Nachtschrank.

»Es ist so verdammt unfair. Alles! Mein Leben, dein Leben, die bescheuerte Hoffnung und der ganze Scheiß und -«

»Emilia«

»- Nein lass mich ausreden! Du hast immer ans Leben geglaubt immer Hoffnung gehabt und jetzt wo sie wirklich nur das einzige ist was wir haben, gibst du auf, wie ein armseliger Trottel!« Ich drehte mich zu ihm um.

Erschlappt hing seine Hand aus dem Bett, seine Augen waren Leer und seine Brust hob noch senkte sich.

»Verdammt Nein!« Ich stürzte an sein Bett, fasste an sein Handgelenk rüttelte ihn.
»Jacob verdammt!« Ich schluchzte, verschluckte mich an meinen eigenen Tränen während das lange Piep Signal der Nulllinie am Monitor, durch das Zimmer tönte.

»JACOB« verzweifelt schlug ich auf seine Brust, heulte mir die Seele aus dem Leib und wehrte mich gegen die Griffe von den Ärzten, Damain und Anjo.

Ich hasste es. Die Hoffnung das Leben, Anjo welcher mir irgendwas über Lilifee vorplapperte. Ich schlug ihm ins Gesicht.

»Ich liebe dich und nicht armseliger Trottel. Verdammt Ich liebe dich, sollten meine letzten Worte an dich sein« Ich brach zu Boden und bekam nicht mehr mit wie sie inhn reanimierten.


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Oben sind ab jetzt immer Bilder mit Sprüchen der Charaktere aus diesem Buch, ebenfalls bei den bereits veröffentlichten Kapiteln. Wer also Interesse daran hat, etwas tiefer in die Gedanken von Emilia, Jacob, Anjo, Damain und alle  anderen einzudringen, geht einfach die Kapitel zurück und sagt mir bitte ob es eine eher gute oder schlechtere Idee ist.

Wie findet ihr die Geschichte eigentlich bis jetzt? Eher langweilig, interessant, total dämlich oder irgendwie anders?
Es würde mich interessieren :)

Shippt ihr eigentlich schon wen?

Liebe Grüße AnonymsSecret.

The Asperger Boy [✅] Where stories live. Discover now