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„Hört auf!", kreischte Jane, die inzwischen schon Einsicht auf den Raum hatte und rannte los. Ana war einige Schritte hinter ihr gegangen und war von dem Wissen, dass etwas Schreckliches passierte, geplagt.

Im Gegensatz zu Jane war sie jedoch nicht in der Lage, in diesen Raum hinein zu sprinten, sie konnte lediglich benommen rein gehen. Denn ohne auch nur etwas zu sehen, wusste sie, dass es etwas mit Harry zu tun hatte.

Sie schluckte einmal tief und ging hinein, ihr Blick lag sofort auf dem Boden, der von Scherben übersäht war; nicht nur ein Teller hatte seinen Weg dorthin gefunden, es mussten etliche gewesen sein.

Irritiert wanderten ihre Augen durch den Raum, bis sie an der bebenden Rückseite von Harry hängen blieben. Sogar von hinten konnte man sehen, wie sein ganzer Körper vor Anspannung beinahe zerbarst.

Ihm gegenüber vermutete sie jene Person, die er schon den ganzen Abend lang kaum ertragen konnte.

Jane neben ihm zog vergeblich an seinem Oberarm, wollte ihn heraus zerren; weg von den ganzen Leuten und der Unordnung. Aber er ließ es nicht zu, er blieb wie verwachsen an der selben Stelle stehen, mit seinem Blick starr auf dem Mann ihm gegenüber gerichtet.

Anas braune Augen beobachtete, ein hoffnungsvolles Flimmern in Janes Augen, als diese sie dort stehen sah. Mit einem Gesichtsausdruck flehte sie Ana förmlich an, Harry zu beruhigen, ihn jetzt hier weg zu schaffen, oder zumindest vor die Tür zu ziehen.

Vollkommen überfordert und die ganzen Blicke ignorierend ging sie vorsichtig über die Scherben hinweg zu dem Braunhaarigen, der von Sekunde zu Sekunde angespannter zu werden schien.

Auch als sie nur ein kleines Stück hinter ihm stand, hatte er sie noch immer nicht bemerkt. Sie biss sich nervös auf die Unterlippe und versuchte so sanft wie möglich ihre Hand auf seine Schulter zu legen. Es schmerzte ihr in der Brust, dass er im ersten Moment stark zusammenzuckte, als er dann aber ein wenig ruhiger zu atmen begann, war sie ein Stück weit erleichtert und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, um ihm leise ins Ohr zu flüstern: „Ist gut Harry, lass uns nach Hause fahren."

Von der Seite konnte sie seinen angespannten Kiefer betrachten, ließ sich davon aber nicht erschrecken. Ganz im Gegenteil, sie hob ihre andere Hand um vorsichtig darüber zu streichen. Währenddessen entging ihr nicht der Kampf, den er mit sich selbst zu führen schien.

Um ihn weiter zu besänftigen küsste sie kurz seine Wange, ignorierte dabei, dass ein Großteil dieser Menschen ihre Aufmerksamkeit auf ihnen hatte.

Was auch immer in dieser kurzen Zeit passiert war, Harry musste es ihr erklären. Vielleicht nicht mehr heute Abend, aber so bald wie möglich.

Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte Harry sich zu Ana um, das beängstigende Funkeln in seinen Augen verschwand sofort, ihr Anblick war Balsam für seine unheimliche Wut gegenüber Richard Blake, der einfach zu weit gegangen war.

Mit einem leichten Nicken suchte seine Hand vergeblich nach Anas, bis diese ihre fest mit seiner verschränkte, ihn leicht anlächelte. Dass sie immens unsicher war, entging ihm nicht. Er musste ihr unheimliche Angst gemacht haben, dafür hasste er sich jetzt schon.

Ohne weiter nachzudenken, zog Ana Harry hinter sich her aus dem Raum, machte einen großen Satz über die Scherben, die von Harry einfach nur ignoriert wurden.

Sie wusste, dass sie diesen Leuten dort drinnen keinerlei Rechenschaft schuldig waren. Höchstens Jane, aber diese wollte Ana spätestens morgen anrufen, um sich bei ihr für alles zu entschuldigen.

„Geht es dir gut?" Während des Gehens schaute sie Harry unsicher von der Seite an, er wirkte irgendwie abwesend.

Er nickte nur.

His Dark Soul (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt