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*Etwas längere Notiz am Ende des Kapitels, wäre dankbar, wenn der ein oder andere sie kurz liest.*

»Du dreckiger Wichser!«

Auch Ana zuckte bei der übermäßigen Lautstärke der tiefen Stimme zusammen; fühlte sich aber mehr als erleichtert, als sich herausstellte, dass es Harry war, der sie gerade rettete. Sie ließ sich erleichtert gegen die Wand hinter sich fallen. Unter diesen Umständen spürte sie die kleinen Ecken des Steins nicht einmal mehr

»Ich wusste doch, dass du sie nicht in Ruhe lässt!«, schrie Harry den am Boden liegenden wutentbrannt an. Er war so dermaßen wütend, dass er für rein gar nichts mehr garantieren konnte; seine Stimme drohte zu zerbersten.

Unweigerlich wiederholte sich in seinem Kopf immer wieder das Bild vor ihm, wie das Mädchen mit den rot schimmernden Haaren fest gegen die Wand gedrückt worden war, viel zu nah an sich einen Mann stehen hatte, dessen blondes Haar sich gefährlich nah an ihrem Ausschnitt bewegte.

Ohne weiter zu zögern trat er Nicholas einmal mit Anlauf tief in die Magengrube, woraufhin dieser schmerzerfüllt aufstöhnte und komplett am Boden in sich zusammensackte.

»Du bist so ein verdammtes Arschloch.« Ehe Ana sich versehen konnte, war Harry auf seinen Knien und verpasste Nicholas einen Kinnhaken, der sich gewaschen hatte. Spätestens jetzt mussten seine Knöchel anfangen anfzureißen, vermutlich sogar zu Bluten.

»Fass sie nie wieder an!« Erst als er Nicholas zum wiederholten Male mit Anlauf ins Gesicht geboxt hatte, reagierte Ana, die bisher noch an der Wand gelehnt stand und drückte sich schwer atmend von der Wand ab.

»Harry hör auf!« Sie ging von hinten zu dem Braunhaarigen, der kurz davor war, sich komplett auf den Blonden zu stürzen, um ihn mit beiden Händen strangulieren zu können.

Wie sie bereits erwartet hatte, drangen ihre Worte nicht zu ihm durch, er war gefangen in seiner Wut gegenüber dem, der sein Mädchen angefasst hatte.

»Bitte Harry!«, versuchte sie es erneut als das Blut aus Nicholas Nase inzwischen schon in seinem ganzen Gesicht verteilt war, sich mit dem von seiner Lippe vermischte.

Sie konnte mit verfolgen wie Harry ein weiteres Mal ausnahm, so weit, dass sie schon jetzt das ohrenbetäubende Knacken der Knochen hören konnte, dass sie sich gezwungen sah, ihre Arme von hinten um den Oberkörper des Mannes zu schlingen, ihn mit ihrem ganzen Körpergewicht nach hinten zu ziehen.

Zu Beginn hielt er stand, ließ sich dann aber von dem Blonden wegziehen. Vermutlich hatte Ana Recht damit ihn wegzuziehen, würde er ihn jetzt halb totprügeln, hätte er bestimmt eine Anzeige am Hals.

Die zwei um ihn geschlungenen Arme beruhigten seinen Puls schon ein Stück, aber nicht genug, um ihn komplett runterfahren zu lassen. Daher drehte er sich prompt halb um und zog die Rothaarige fest an sich, so fest, als würde sie jederzeit verschwinden; als könnte Nicholas sie ihm jede Sekunde wieder wegnehmen.

Beinahe schon wieder hätte der Blonde sich an ihr vergriffen. Kannte er denn keinen Respekt?

Harry ignorierte die aufgerissene Jacke und das nach unten gezogene Oberteil als er ihren Rücken vorsichtig streichelte, seinen Kopf auf ihrer Schulter ablegte, und über diese den Mann am Boden im Blick behielt.

»Du fasst sie nie wieder an«, spuckte er ihm entgegen, drückte beim Sprechen Ana noch ein gutes Stück näher an sich selbst, sodass man kaum noch den Übergang von Körper zu Körper ausmachen konnte.

Harrys durchbohrender Blick jagte Nicholas eine derartige Angst ein, dass er mit letzter Kraft aufsprang, und aus der dunklen Gasse herauslief. Nicht ohne immer wieder zu stolpern, beinahe erneut auf den Boden zu fallen.

His Dark Soul (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt