Kapitel 24 - Das mit dem Boss

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Hey Süße, wie sieht's aus? Freitagabend schon was vor? :*
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Ich kannte zwar schon ihre Antwort, musste aber dennoch schmunzeln.

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DAS fragst du noch? Mach dich auf eine lange Nacht gefasst... ;) *küss dich zurück*
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Somit wären meine Pläne für das bevorstehende Wochenende gefasst. Zwar lagen noch zwei lange Arbeitstage vor mir, aber die würden auch vergehen. Kurz schweiften meine Gedanken wieder zu Matt und was er wohl in New York wollte. Unternahm er die Reise aus beruflichen Gründen? Oder vielleicht privat? Bei letzteren Gedanken fing ich an unruhig auf meinem Stuhl hin und her zu rutschen. Wieder rief ich mir in Erinnerung, dass er mir nichts schuldig war. Schließlich war die „Beziehung" zwischen uns nur sexueller Natur gewesen. Ob er überhaupt mehr als das haben wollte? Bisher hatte Matt mir nur immer wieder gesagt wie attraktiv er mich fand. Die Anziehung zwischen uns kann ich nicht leugnen, aber kann daraus wirklich mehr werden? Noch ein Grund mehr, wieso der Abend mit Lizzy so wichtig war. Ich bin, was meine Gefühle betrifft völlig durcheinander. Noch vor wenigen Monaten dachte ich, Noah, mein Exfreund, wäre der Mann mit dem ich alt werden wollte. Und jetzt, kein halbes Jahr später, verliebte ich mich Hals über Kopf in einen fremden Typen, den ich so gut wie gar nicht kannte. Was mache ich nur bloß?

Die restlichen Stunden bis zum Feierabend konnte ich mich gut mit dem großen Stapel Papieren auf meinem Schreibtisch ablenken, schaffte aber bei weitem nicht alles. Daher kniff ich meine Pobacken zusammen und blieb länger. Überstunden waren in dieser Firma leider keine Seltenheit. Außerdem hasste ich es, Arbeit vom Vortag morgens auf dem Schreibtisch liegen zu haben. Nach und nach verabschiedeten sich meine Kollegen, nur ich steckte noch meine Nase in Unterlagen. Als ich endlich die letzten Notizen machte und einen Blick auf die Uhr warf, stellte ich erschrocken fest, dass es bereits 19:00 Uhr war. Kein Wunder das mein Magen seit zwei Stunden rebellierte.

Auf den Weg zum Fahrstuhl ließ mich mein verspannter Nacken ebenfalls wissen, dass ich eindeutig zu lange gearbeitet hatte. Nach kurzem Warten öffneten sich die Türen mit einem leisen Surren und ich glitt in das Innere der kleinen Kabine. Doch kurz bevor sie sich wieder schlossen, schoss eine Hand dazwischen und mein Boss trat zu mir. »Marie, ich wusste gar nicht das du heute länger da bist« raunte er. Hatte ich schon erwähnt das ich James seit Jahren versuchte mir vom Hals zu halten? Er war zwar überaus attraktiv mit seinen blonden kurzen Haaren, dem jung gebliebenen Gesicht, den geschwungenen Lippen und trainierten Körper. Doch die Art wie er Frauen wie mich ansah, als wenn er sie am liebsten sofort begrapschen wollte, widerte mich auf gewisse Art an. Am liebsten wäre ich wieder ausgestiegen und hätte die Treppe genommen, doch leider schlossen sich die Türen und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Der ohnehin schon kleine Raum wurde mit jedem Augenblick noch enger, so als würde sämtliche Luft entweichen. Ich antwortete ihm nur kurz: »Hab nicht alles geschafft« und heftete meinen Blick auf die Anzeige der Etagen, in der Hoffnung so schnell wie möglich die Kabine verlassen zu können. »Jetzt, wo wir Zwei mal ungestört sind, würde ich dich gerne zu einem Essen einladen. Nur du und ich... allein... in meiner Wohnung...«

Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals und ich wich automatisch einen Schritt zurück, den er auf mich zu machte. Seine Hand schnellte vor und streichelte über meinen Arm und mir kam Galle hoch. Ich musste mich sehr zusammen reißen, seine Hand nicht wegzuschlagen. »Tut mir leid James, aber ich bin in festen Händen« krächzte ich daher nur. »Ach, das stört doch niemanden...« säuselte er und kam mir nur noch näher. Panik machte sich in meinem ganzen Körper breit. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass der Fahrstuhl im Erdgeschoss angekommen war und sich öffnete. »Entschuldige mich, Boss« entsetzte ich bissig, während ich an ihm vorbei schlüpfte und so schnell mich meine Füße tragen konnten nach draußen rannte. Hinter mir hörte ich nur noch wie er »Ich mag Frauen die sich wehren« rief und erneuter Ekel überfiel mich. Erst als ich drei Blocks weiter sicher war, dass er mir nicht gefolgt ist, atmete ich durch.

Unendliche LustWhere stories live. Discover now