Kapitel 2 - Das mit dem Vorsatz: Nur einen Drink!

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Als ich am nächsten Morgen unter der Dusche stand, das warme Wasser über meinen Körper lief und sämtliche verspannten Muskeln löste, ließ ich den gestrigen Abend noch einmal vor meinem inneren Auge Revue passieren. Bitte wie kam ich dazu mit Matt McCormick zu schlafen? Aber am besten alles erst mal von vorn...

Nach dem das erste Fettnäpfchen des Abends ohne weitere Erwähnung unter den Tisch fiel, konnte ich mich etwas entspannen und das Zusammensein genießen. Donny und Matt erzählten über ihr neustes Projekt in der Firma. Da beide seit Monaten eng zusammen arbeiteten, lernten sie sich besser kennen und wurden enge Freunde. Auch wenn ich anfangs dachte, Matt sei ebenfalls schwul, so wurde diese Spekulation mit meinem Fauxpas eben wiederlegt. Außerdem wäre es sehr merkwürdig gewesen, das ein Mann, der im Grunde auf seinesgleichen stand, ungeniert mit mir flirtete. Wenn Matt mir etwas erzählte, kam er mir dabei so nah das ich seinen sauberen, maskulinen Duft riechen konnte oder berührte wie zufällig meinen Arm. Seine Haut musste die meine nur kurz streifen, sofort wurde mir ganz kribbelig und eine wohlige Wärme breitete sich in meinem Schoss aus.

Aus dem Drink wurden schnell weitere und ich war überrascht, dass es bereits nach Mitternacht war. Michael und Nathalie hatten sich bereits verabschiedet, unter dem Vorwand morgen früh aufstehen zu müssen. Wer's glaubt... Paul und Sophie warfen sich die ganze Zeit verliebte Blicke zu und Lizzy unterhielt sich angeregt mit Donny. Matt quetschte gerade alles möglich aus mir heraus. Was ich arbeite, was meine Hobbys sind, ob ich Geschwister habe. Im Gegenzug erfuhr ich, dass er der Älteste von drei Brüdern war, seine Mutter Kinderkrankenschwester und sein Vater ebenfalls in der Firma arbeitete wie er und Donald.

Als sich schließlich auch Paul und Sophie verabschiedeten, waren nur noch Lizzy, Don, Matt und ich übrig. Da wir vier aber noch keine Lust hatten den Heimweg anzutreten, beschlossen wir noch etwas um die Häuser zu ziehen. Auf der Straße wehte mir eine milde Sommerbrise entgegen und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich vielleicht doch etwas angetrunkener war, als ich vorerst gedacht hatte. So viel zum Thema nur einen Drink heute Abend! Aber um ehrlich zu sein kannte ich Matt bis dahin noch nicht. Er war wirklich ein sehr charmanter und unglaublich heißer Typ. Und somit löste sich Vorhaben Nummer zwei ebenfalls in Luft auf - genug von Männern! Nach einer weiteren Bar landeten wir schließlich im "Buster", ein sehr angesagter Night-Club im Zentrum der Stadt. Irgendwie schafften wir es hinein, obwohl vor dem Laden eine riesige Menschenmenge auf Einlass wartete. Matt versicherte uns, er kenne den Besitzer und nun ja... ohne Connections kam man in einer Großstadt wie Philadelphia nicht weit.

Drinnen angekommen, wurden wir von den wummernden Bässen der Musik in Empfang genommen. Die Jungs schlängelten sich zur Bar durch, Lizzy und ich zur Tanzfläche. Der Beat hüllte uns vollkommen ein und wir gaben uns den Tackten der Klänge hin. Unsere Körper zuckten im steten Rhythmus der Musik und ich konnte alles um mich herum vergessen. Als wir völlig verschwitzt waren und unsere Füße nach einer Auszeit förmlich schrien, begaben wir uns zu den Toiletten. Im Anschluss würden wir uns auf die Suche nach den beiden Männern machen. Wie nicht anders zu erwarten, reihten wir uns in die Schlange der wartenden Frauen, was Lizzy genug Zeit gab mich über Matt auszufragen.

»Los Marie. Ich will ALLES wissen! Matt gefällt dir, oder?« Verschmitzt grinsend sah sie mich an. Natürlich lief ich sofort rot an. »Ich muss gestehen, ja. Sehr sogar. Er sieht unglaublich gut aus, hat Humor und sieht mich manchmal an, als würde er jeden Moment über mich herfallen wollen.« Meine beste Freundin lachte laut. »Selbst ein Blinder würde sehen das er dich begehrt - sieh dich nur an, du heiße Schnitte«, zwinkerte sie. »Denk nicht so viel darüber nach und genieß es einfach. Selbst wenn es nur für eine Nacht ist - mit diesem Mann kann es nur die beste deines Lebens werden. Verbann Noah endlich aus deinen Gedanken und lebe den Moment.« Vielleicht hatte sie recht. Auch wenn zusätzlich der Alkohol aus ihr sprach, was konnte ich schon groß verlieren? Meine Würde? Nein, ganz bestimmt nicht.

Als wir uns den Weg zurück in den Club bahnten, hielten wir gleichzeitig Ausschau nach Don und Matt. Auf einer höher gelegenen Empore mit riesigen Sofas konnte ich Matt ausfindig machen. Sein gutes Aussehen und die sexuelle Ausstrahlung konnten einem nur ins Auge fallen. Das dachten sich wahrscheinlich auch die beiden Blondinen ein paar Schritte von mir entfernt, die Matt mit unverhohlener Lüsternheit geradezu angafften. »Ladys, da seid ihr ja« begrüßte uns ein sehr angeheiterter Donny. Aber das machte ihn nicht unsympathisch, im Gegenteil. Er war richtig süß wenn er betrunken war. Ich setzte mich neben Matt, der mir freundlicherweise etwas zu trinken besorgt hatte. Eine Wodka-Cranberry und dazu ein Glas Mineralwasser. Okay, jedenfalls wollte er mich nicht abfüllen.

Nach einer weiteren tiefgründigen Unterhaltung ließ mich die Musik im Tackt der Melodie auf meinem Platz umher rutschen, was Matt als Aufforderung sah mich zum tanzen aufzufordern. Er nahm meine Hand, was mir wieder diese kleinen, köstlichen Stromstöße durch den ganzen Körper jagte und führte mich zur Tanzfläche. Lizzy zwinkerte mir verschwörerisch zu, so als wenn sie sagen wollte »Marie, nutze die Chance!« Kaum das wir die Mitte erreichten, bewegte sich mein Körper bereits im Tackt des Basses. Matt gesellte sich zu mir, zog mich an den Hüften zu sich und folgte meinen Bewegungen. Seine Hände lagen auf meiner Taille und unter dem dünnen Stoff meiner Bluse konnte ich die Wärme seiner Finger spüren.

Meine langen Haare lagen über meiner rechten Schulter was die Entblößung meines Halses zur Folge hatte. Matt schmiegte sich weiter an mich und fuhr mit seinen Lippen zärtlich über den Spann zwischen Hals und Nacken. Ein Schauer ging mir durch und durch, mein ganzer Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen und das Prickeln in meinem Unterleib wurde stärker. Als er mir ins Ohr »Ich will dich...« flüsterte, war es vollends um mich geschehen. Ich drehte mich in seinen Armen, vergrub meine Finger in seinen Haaren und zog ihn zu mir herunter. Was auch immer in diesem Moment in mich gefahren ist - ich küsste Matt. So hingebungsvoll ich nur konnte. Und: ohh mein Gott. Es schmeckte nach so viel mehr. Als sich unsere Zungen berührten, drang ein tiefes Stöhnen aus seiner Kehle und auch ich erschauderte wohlig in seinen Armen. Wir setzten das wilde Spiel unserer Zungen fort, so dass wir alles um uns herum vergaßen.  

Unendliche LustWhere stories live. Discover now