Kapitel 42 - Das mit einer Entscheidung

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In den nächsten Wochen war die Arbeit meine höchste Priorität. Und das machte sich auch bei meiner vorrübergehenden Chefin bemerkbar. Sie lobte mich in den höchsten Tönen und wollte mich sogar für die Stelle als Lektorin vorschlagen. Zuerst war ich mir nicht ganz sicher, ob dieser Job wirklich das richtige für mich war, andererseits genau das, worauf ich immer hingearbeitet hatte. James Maxwell war nie daran interessiert, seine Mitarbeiter zu fördern, daher hatte ich schon vor langer Zeit meinen Traum aufgegeben. Umso mehr freute ich mich jetzt über diese Chance.

Die Wochenenden und meine Freizeit verbrachte ich viel mit Lizzy und Donald. Als ich Donny auf den neusten Stand der Dinge brachte, wollte er mir zuerst gar nicht glauben. Doch in den Stunden zu Hause, allein in meinem Bett, kreisten meine Gedanken einzig und allein um Matt. Mittlerweile war ich der Ansicht, dass er mir nicht mutwillig verschwiegen hatte, verheiratet zu sein. Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, hatten wir keinerlei Kontakt zueinander. Von Donny wusste ich, das seine „Frau" mittlerweile zurück nach New York gereist ist und die beiden offiziell geschieden sind.

Noah hatte ein paar weitere Versuche gestartet und mich gebeten mit ihm auszugehen. Da mich brennend interessierte, was er zu sagen hatte, willigte ich irgendwann ein. Ein Kaffee, das war meine Bedingung. Überraschenderweise warf mich unser zweites Widersehen nicht vollkommen aus der Bahn. Natürlich war es immer noch seltsam Noah vor mir sitzen zu sehen, doch der Schmerz war nicht mehr übermächtig. Rückblickend betrachtet lag es wohl an den Umständen des ganzen Tages, dass ich bei unserer letzten Begegnung so reagiert hatte. Zuerst beließ es mein Exfreund bei unverfänglichem Smalltalk, bis er zum „Kern der Sache" kam. Er wollte mich tatsächlich zurück. Dies kam für mich jedoch nicht in Frage. Auch wenn ich ihn sehr geliebt habe weiß ich jetzt, dass das mit uns keine Zukunft gehabt hätte. Zumal in meinem Herzen kein Platz mehr für ihn war.

Meine Gefühle für Matt hatten sich jedoch nicht im Geringsten geändert. Also beschloss ich all meinen Mut zusammenzunehmen und ihm eine Nachricht zu schreiben.

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Hey Matt,
können wir uns sehen? 19:00 Uhr bei mir zu Hause? - Marie
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Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich die Nachricht abschickte. Wie gebannt starrte ich auf mein Smartphone und war überrascht, als sogleich eine Antwort einging.

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Ich werde da sein...
– M.
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Vier Worte, die meinen Puls ins unermessliche schießen ließen. Bis es soweit war, nahm ich ein ausgedehntes Bad um meine Nerven zu beruhigen. Je näher der Zeitpunkt rückte, desto aufgeregter wurde ich. Unschlüssig stand ich vor meinem Kleiderschrank, entschied mich für meine Lieblingsjeans und ein normales T-Shirt. Als es punkt 19:00 Uhr an meiner Haustür klingelte, war ich ein nervliches Wrack. Die Schultern straffend und tief durchatmend öffnete ich die Tür. Etwas verwegen stand Matt auf der Schwelle, die Hände jungenhaft in den Hosentaschen vergraben. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, was mir den Atem raubte. Auch er trug Jeans und T-Shirt, was beides seinen trainierten Körper zur Geltung brachte.

»Hi, komm doch rein...«, sagte ich und trat beiseite. Als wir etwas unbeholfen in meinem Wohnzimmer standen, bot ich ihm etwas zu trinken an. Wenig später auf meinem Sofa sitzend, war er es, der als erstes das Wort ergriff. »Ich muss gestehen, ich war ziemlich überrascht, als ich deine Nachricht bekam.« Kein Wunder, die letzten Wochen herrschte auch totale Funkstille zwischen uns. »Ich habe viel nachgedacht...« fing ich an, doch Matt unterbrach mich, mit einem Anflug Panik in den Augen. »Es tut mir alles so schrecklich leid. Ich würde alles tun, um das Geschehene ungeschehen zu machen.« Seine Worte rührten mich zutiefst. »...mir ist bewusstgeworden, dass du keinesfalls beabsichtigt hattest, mich zu verletzen. Und auch wenn ich versucht habe dich zu hassen, so lassen es meine anderen Gefühle für dich nicht zu.«

»Bitte versprich mir, dass du mir nie mehr was verschweigst. Noch einmal würde ich das nämlich nicht überstehen.« Meine Stimme war nun ganz belegt, ein dicker Kloß steckte in meinem Hals. Hoffnung flammte in seinem Blick auf. »Heißt das, du verzeihst mir?« Mehr als ein Nicken brachte ich jedoch nicht zustande. Matt überwand den Abstand zwischen uns, nahm mein Gesicht zärtlich in seine großen Hände und legte zaghaft seine Lippen auf meine. Der Kuss war zuerst ganz sanft, als wollte er meine Reaktion einschätzen, bis ich den Druck auf seinen Lippen intensivierte. Ich legte all den Schmerz und Frust der letzten Wochen in unseren Kuss, drängte mit meiner Zunge gegen seine Lippen, die sich sogleich willig öffneten. Als sich unsere Zungen berührten, entkam mir ein leichtes Stöhnen. Wie ich das vermisst hatte.

So unschuldig wie es angefangen hatte, so schnell sprang die Stimmung in unbändige Lust um. Ich registrierte erst als Matt an den Knöpfen meiner Jeans nestelte, dass wir beide unsere T-Shirts nicht mehr trugen. Immer wieder wanderten seine Lippen über meinen Körper, über meinen Bauch, meine vollen Brüste, zurück zu meinem Mund. Nach dem Matt meine Jeans nach unten gestreift hatte, hob er mich mit einer Leichtigkeit an und trug mich in mein Schlafzimmer. Dort bettete er mich sanft auf die Laken, um sich seinerseits von der Jeans zu befreien. Bewundernd ließ ich meinen Blick über seine trainierte Brust wandern, über seinem heißen Sixpack, zu dem ausgeprägten V an seinen Hüften, das in seinen Boxershorts endete. Verlangend leckte ich mir über die Lippen, als mein Blick in seinem Schritt hängen blieb.

Ein leises Knurren entkam ihm, als er meinen Blick sah. Schnell gesellte sich sein letztes Kleidungsstück zu den anderen, wie ein Panther kam er zu mir auf das Bett. Seine Hände und Lippen setzten das hungrige Spiel von eben fort, geschickt entledigte er mich meines BH's und Slips. »Ich halte es einfach nicht länger aus...« raunte er, bevor er sich zwischen meinen Beinen positionierte und sanft in mich eindrang. Dies hier, genau dieser Moment fühlte sich so vollkommen richtig an. Wir trieben uns gegenseitig unseren Höhepunkt entgegen, küssten uns zwischendurch immer wieder, bis ungefiltert die Emotionen über uns hinüberschwappten.

...

Später lagen wir eng umschlungen und erschöpft in meinem Bett. Abwesend streichelte ich über seinen Oberkörper, sein Kinn lag auf meinem Kopf. »Ich liebe dich...«, wisperte ich an seiner Brust. Zärtlich hob Matt mein Kinn an, um mir in die Augen sehen zu können. »Ich liebe dich...« flüsterte er zurück und küsste mich wiederholt zärtlich auf die Lippen.


E N D E

Unendliche LustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt