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......but she fell in love with an English man, kissed her on the neck, then took her by the hand and said.....

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Umherschauend lief Jyn durch die Stadt, die Straßen und war sich nicht sicher, wo sie gerade war. Zu viele kleine Gassen und verwinkelte Straße gab es hier. Zu ihrem Glück waren die Menschen hilfsbereit und auch in der Lage ihr weiterzuhelfen, um am Ende hoffentlich wirklich dort zu landen, wo sie ungefähr hin wollte. Das war nämlich ihr zweites Problem. Richtig sicher, wo sie hin musste, war sie nicht. Es gab zwar einen ungefähren Bereich, einen Umkreis, aber dieser war mehr als schwammig und von daher alles andere als zuverlässig, wenn nicht fragwürdig.

Im Türrahmen, von einem der Gebäuden, die laut Angaben und Durchfragen der Bewohner, richtig sein könnten, nahm Jyn einen Zettel aus der Tasche und fuhr mit den Fingernägeln über die Faltkante. Das letzte Gebäude hatte sich als Pleite herausgestellt und was dieses hier betraf, war es sicherlich nicht anders.

Immer wieder strich Jyn mit Daumen und Zeigefinger über die Faltkante, als sie den Raum durchquerte und zur hinteren Wand hinüberging, die komplett zu plakatiert worden war, mit Fotos, Berichten und anderen Artikeln. Einen bis anderthalb Meter davon entfernt, stand ein Tisch, an dem ein kurzhaariger Mann mit Armen vor der Brust lehnte und die Wand vor sich betrachtete. Wohl doch keine Pleite. Auf der Höhe des Tisches blieb sie zunächst stehen, warf einen ersten Blick auf die Wand und faltete danach ihren Zettel auseinander, um ihn, ohne ein Wort dazu zu sagen, unter einen Bericht an die Wand zu kleben. Danach ging sie die Unterlagen ab, wo Unteranderem Bilder von ihr, ihrem ehemaligen Team und anderen Leuten hingen, vermutlich von anderen Behörden; sowie zahlreiche Berichte, Lebensläufe oder Zeitungsartikel. Da war jemand gründlich mit seinen Recherchen gewesen. Wirklich gründlich. Nachdem sie einige Blätter angehoben hatte, um zu erfahren, was auf den darunter liegenden Seiten stand, blieb sie ein letztes mal auf der Höhe des Mannes stehen, wo sie zu kurz Deckard schaute, versuchte halbwegs zu lächeln und sich anschließend aufmachte zum Gehen. Dass es nicht so laufen wird, wie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen/Zusammentreffen im Hyde Park, war eine Vermutung gewesen, auf die sie sich zu sehr verlassen hatte. Wäre es dann doch nicht der Fall gewesen, hätte sie ein Problem gehabt. Wieso auch immer, sie sich darauf verlassen hatte, dass es anders laufen wird, wusste sie nicht.

Als Jyn so gut wie verschwunden war, ohne in der gesamten Zeit nur ein Wort mit ihm oder zu ihm gesagt zu haben, schaute Deckard kaum merklich über die Schulter, hinter ihr her, und dann zu dem Zettel, den sie an die Wand geklebt hatte. Jung, dumm und naiv.....? Von wegen. Bloße Show. Nach ihrer beider letzten Begegnung wurde wohl damit begonnen die Richtigen oder, aus so mancher Sicht, die falschen Fragen zu stellen.

Colmar

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In so kurzer Zeit war es bereits das zweite mal gewesen, dass Jyn einen Ghibli an Ort und Stelle stehen ließ. Den Ersten mal in London, vor etwas mehr als einem Jahr, dank Letty und jetzt diesen hier, bloß, weil Eric der Auffassung war, die Reifen aufzustehen. Warum macht man das? Wenigstens brauchte dieser nur abtransportiert und die Reifen gewechselt werden. Zwei Autos in nicht mal anderthalb Jahren. Durchschnittlich besitzt ein Mensch sein Auto zwischen sieben bis neun Jahren. Die Einen länger, die anderen weniger aber der Durchschnitt besagt nun mal sieben bis neun.

Zunächst blieb Jyn einfach nur sitzen, fuck you und du bist der Letzte hier, der darüber bestimmt, was ich zu tun und zu lassen habe. Solche Menschen mögen wir, solche finden wir sympathisch. Gegen die Wand klatschen. Einfach mal dagegen klatschen. Dann jedoch, rutschte sie langsam hinunter auf die Motorhaube und schaute hoch nach oben in den Himmel. It doesn't matter who hurt you..... or broke you down. Again, again and again. What matters is who made you smile again. Für einen Moment schloss sie die Augen, atmete schwer ein und wieder und drückte die Lippen auf die beiden Ringe am Ringfinger. Ensemble ..... jusqu'à la fin. Peu importe ce qui vient ou qui se passe. Nous sommes par là. Ensemble. Jusqu'à la fin. Ein Versprechen hält man egal was geschieht. Gemeinsam wurde es begonnen, dann sollte es wenigstens von einem von ihnen beiden auch beendet werden. Das war sie ihm schuldig.



Zurück in der Halle, war Jyns erste Handlung, noch vor allem anderen, zum Arbeitsplatz zu gehen, wo Deckard seinen Jaguar aufgerüstet hatte, und ihren Blick dort umherschweifen ließ. Vor wenigen Stunden, war noch alles, ihre Welt zumindes und Verhältnissen, noch in Ordnung gewesen. Naja so ziemlich zumindest. Zwei Tage. Gerade mal zwei Tage.... noch nicht mal zwei ganze Tage hatte sie mit Deckard gehabt, seit er aus dem Gefängnis gekommen war. Über ein Jahr getrennt; keine wirklichen zwei gemeinsame und ungestörte Tage und jetzt, war es einfach so vorbei. Irgendwas hasste sie so dermaßen. Karma. Dies war eindeutig Karma.

Man will nicht damit leben, nichts davon wissen und schon gar nicht akzeptieren. Am Ende musste man es dennoch. Früher war das Leben einfach und unbeschwert, aber so bald man erwachsen wurde, sind diese Zeiten vorbei. Von nun an, bist du für dich selbst verantwortlich, deine Taten und trägst die Konsequenzen. In der schönsten Geschichte, die jemals geschrieben worden war, fragte ein kleines Mädchen nach dem Weg. Die Antwort war simpel. Wenn es ihr doch egal sei, wohin sie ginge, dann sei es auch egal, welchen Weg sie nehmen würde, denn am Ende, würde sie eh irgendwo ankommen. Ja, ankommen. Irgendwann, irgendwo möchte jeder Mensch einmal sagen (können), er ist/sei angekommen.
Und genau das war Jyn. Angekommen. Vor sechs Jahren. Niemand sagt oder hat je behauptet, dass das "Wo" ein Ort sein muss.

Ehe einer oder eine von den sechs auch nur zur Sprache kam, da Jyn gerade bei der Gruppe vorbeiging, blieb sie stehen; zückte, weiter geradeaus schauend, Erics Taschenmesser und ließ es aufschnappen. Kein Wort. Wirklich kein Einziges. Es war selbsterklärend. Eine kleine aber aussagekräftige Geste. Kein Wort über und wegen irgendwas. Davon wollte sie weder etwas hören noch wissen. Für alle war dies verständlich..... nein. Nicht für alle. Ohne Umschweife warf sie das Messer nach ihm und es blieb wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt in dem Schrank hinter ihm stecken. Es folgte ein Blick zur Seite, um zu erfahren, wo das Messer stecken geblieben war und mehr nicht. Schnaubend wandte sie sich ab, ging zu den Regalen mit den Autos und begann nach einem passenden Wagen Ausschau zu halten. Jedem Einzelnen von den sechs, war Deckard Scheiß egal gewesen und am Arsch vorbei gegangen also war es ihr auch Scheiß egal, was irgendwer von denen zu sagen hatte. Leere und hohle Phrasen. Will kein Mensch, brauch kein Mensch.





GLC, Evoque, Charger, Q2 waren im Großen und Ganzen schon ganz nett. Doch nett bedeutete in diesem Fall genauso viel wie, nicht zu gebrauchen. Gleich weg damit. Jedenfalls nicht dafür, was geplant war. Für diesen Zweck nicht zu gebrauchen. Ja, es sind SUVs aber das hatte nichts zu bedeuten. Was dann geschah war..... Nicht zu beschreiben. Wunderschön. Klassiker. Ewig geliebt. Sammlertraum. Schraubertraum. Drei Worte. Ford Mustang neunundsechzig. Ein original Ford Mustang Mach1 aus dem Baujahr neunzehn neunundsechzig. Dunkles mattes Anthrazit. Und für Leute, die nicht wissen, was Anthrazit ist. Grau. Ein dunkles Grau. Mit einem touch Silber..... Den man aber nicht sieht. Einfach so dazwischen gequetscht. Zwischen so ein Paar null acht fünfzehn Karren, die nichts anderes besaßen als ein Markenlogo. Aufgefallen war er ihr dadurch, dass die Abdeckplane nicht ganz über das gesamte Auto reichte. Die Motorhaube war zwar so gut wie abgedeckt aber die Plane fiel nicht komplett zu Boden, sondern lies den Grill sowie den rechten Scheinwerfer frei.

Egal ob Jyn jetzt recht behielt mit Baujahr oder nicht, es würde keinen Unterschied machen, den hier würde sie nehmen. Mit Schwung zog sie Plane vom Wagen, ließ diese neben sich zu Boden gleiten und fing an zu lächeln. Sogar mit der richtigen Motorhaube, die in der Mittel eine Erhöhung und dort einen Schlitz besaß, der für die Kühlung und eine bessere Luftversorgung für den Motor da war. Ja, jemand hätte den Wagen gemocht.



It's not time to make a change. Just sit down, take it slowly. You're still young, that's your fault. There's so much you have to know.
Find a girl, settle down. If you want, you can marry. Look at me. I am old, but I'm happy.
I was once like you are now. And I know that it's not easy. To be calm when you've found. Something going on.
But take your time, think a lot. Why, think of everything you've got. For you will still be here tomorrow. But your dreams may not.

- Father and Son, Cat Stevens

✔Chapter 02 - never just only one [Fast And Furious 8 | Deckard Shaw]✔Where stories live. Discover now