Epilog

2.7K 130 14
                                    

Pitbull feat. Chris Brown ~ Hope we meet again


Diese bescheuerte Englisch Abschlussarbeit. Kann sie sich nicht einfach von selbst schreiben?

"Erzählt etwas über euch, über euer Leben, etwas, was euch nahe geht," hatte mein Lehrer gesagt.

"Ja wo um Himmels Willen sollte ich denn da anfangen?", dachte ich mir vor vier Wochen, als Mr. Henderson uns diese wundervolle Idee vorstellte. Ich war noch nie so der kreativste Mensch gewesen, es war nun bekanntlich viel mehr der Sport, der mir im Blut lag. Doch irgendwie überwandt ich mich schließlich, mich an meinen Schreibtisch zu setzen und anzufangen, zu schreiben. Ich begann zu schreiben, über mich, über mein Leben und über etwas, was mir nahe ging; genauso, wie Mr. Henderson es gewünscht hatte.

Dass dabei genau diese Geschichte entstand, war mehr Zufall.

Ich begann einfach zu schreiben, über den Tag des Unfalls; darüber, wie ich mich im Keller des Boxclubs verschanzte; über meine Mutter, die mich mitnahm in meine neue Heimat, nach Myrtle Beach und ihre neue Familie, die weder von mir begeistert war, noch ich von ihr. Ich schrieb über meine Startschwierigkeiten in der Schule, wo ich fälschlicherweise für eine Lesbe gehalten wurde; über die Intrigen meiner Stiefschwester und deren Freund Mike; darüber, wie ich Cassie, meine neue beste Freundin kennenlernte und diese mir aus allem Übel irgendwie heraus half. Die Geschichte setzte sich fort, indem ich herausfand, dass ich einen leiblichen Bruder habe und außer meiner Mum, Kenneth und dessen Exfrau niemand davon wusste. Ich begann die komplizierte und dennoch rührende Geschichte von Taylor und mir zu erzählen; wie ich Danny kennenlernte und endlich wieder boxen konnte; wie er mir ein Ultimatum stellte; ich den Kampf verlor; mich dabei auch noch ernsthaft am Auge verletzte und trotzdem ein Angebot der amtierenden Weltmeisterin bekam. Ich schrieb darüber, wie ich im Krankenhaus landete, operiert wurde; danach mit meinem Geschichtskurs zwei wundervolle Wochen in Paris erlebte; wie ich begann, hart zu trainieren, mich so wieder zurückkämpfte und schließlich und endlich meinen finalen Kampf gewann und mich seitdem Weltmeisterin im Leichtgewicht nennen darf.

Nun sitze ich also hier und versuche ein passendes Ende für meine Geschichte zu finden.

Auch wenn ich in meiner Geschichte mit meinem Titelgewinn aufgehört hatte, war danach natürlich noch eine ganze Zeit vergangen, in der einiges passiert ist.

Die Beziehung zwischen Cassie und Ryan hatte nicht mehr lange funktioniert, sie hatten oft Streit, in dem es vor allem darum ging, dass Cassie an unserer Schule das neu gegründete Boxteam leiten sollte, Ryan aber ein Stipendium an der Berkeley erhalten hatte, wo er auch in naher Zukunft hinziehen wird. Seit der Trennung der beiden ist Cassie glücklicher Single und vor allem dank ihres Aussehens eines der begehrtesten Mädchen der Schule geworden.

Kyle und Ben waren nach wie vor ein Herz und eine Seele und trotz der Startschwierigkeiten unserer seits, gehört Ben mittlerweile einfach fest zu unserer Clique.

Mit meiner Mum verstehe ich mich mittlerweile wieder hervorragend, was vor allem daran liegt, dass sie mich inzwischen einfach versteht und mich in allen Angelegenheiten unterstützt. Sie hatte scheinbar irgendwann verstanden, dass eine Tochter nicht unbedingt in das Gesellschaftsmodell einer perfekten Tochter passen muss, um für die eigene Mutter perfekt zu sein.

MIt meinem kleinen Bruder Lewis verbrachte ich enorm viel Zeit und nahm ihn ab und zu auch einmal mit zum Boxtraining, was ihn ganz besonders begeisterte.

Fight for it! - Der Kampf meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt