Mit angespanntem Körper folgte ich Khan durch einen schmalen Seitengang, der einen direkten Weg zur Brücke bildete, auch auf der Enterprise gab es so einen Weg, jedoch war dieser nur für Notfällte gedacht, da man lieber den Aufzug nehmen sollte. Doch nun schienen wir keiner andere Wahl zu haben, als erklommen wir die wackelige Leiter, die uns in eines der hinteren Teilstücke der Brücke brachte. Auch hier hab es kaum Mitglieder der Crew, aber vielleicht konnte ich manche von ihnen nicht erkennen, da dieser Raum wirklich sehr dunkel war. Durch ein paar einfache Handzeichen zeigte uns Khan welche Offiziere wir betäuben sollte, wobei Scotty nur einen etwas dickeren Mann abbekam, weshalb er dem dunkelhaarigen Mann einen gekränkten Blick zu warf, den Khan aber nicht zu bemerken schien. Langsam huschte ich näher zum Zentrum der Brücke und schoss blitzschnell darauf los, wobei ein Mann etwas unglücklich auf einer Stufe landete, weswegen ich nachsah, ob er noch lebte, was sich zum Glück bestätigte. Die anderen hatten, den Rest der Crew außer Gefecht gesetzt, doch ehe Khan etwas sagen konnte, schoss Scotty ihn nieder, sodass er regungslos liegen blieb. „Passen Sie auf ihn auf", befahl Kirk ihm und sah dabei noch einmal zu unserem ehemaligen Gefangenen, den auch ich misstrauisch begutachtete. Hoffentlich wirkten Betäubungsschüsse bei ihm genauso gut, wie bei anderen Lebewesen, denn ansonsten hätte das ganze hier nur wenig Wirkung. Allerdings ging es hier gerade nicht um Khan, sondern um den Admiral, der uns verblüfft ansah, bevor James streng sagte: „Admiral Marcus, Sie sind verhaftet", wobei er auf den älteren Mann zielte, der stocksteif in seinem Sessel saß. „Das tun sie gerade nicht wirklich?", entging er, so als könnte er diese Situation gerade nicht erst nehmen, immerhin hatte er den höchsten Rang von uns allen und wir bedrohten ihn mit Phasern, jedoch änderte das nichts daran, dass er ein Irrer war. Auch ich schloss meine Hand enger um meine Pistole und verlagerte mein Körpergewicht ein wenig, um im äußersten Fall besser schießen zu können. Irgendwo am Rande meines Sichtfeldes, sah ich eine zierliche Gestalt, die zu Carol gehörte, auch sie befand sich auf der Brücke bei ihrem Vater und hatte das gesamte Schauspiel still schweigend beobachtet. „Admiral, verschwinden Sie aus diesem Stuhl", befahl James ihm erneut, diesmal mit einem schärferen Tonfall. Kurz huschte mein Blick zu Khan, der noch immer bewusstlos vor Scotty auf dem Boden lag. Dieser hingegen wusste gar nicht genau, wohin er zuerst schauen sollte. „Sie hören besser auf und denken darüber nach, was Sie getan haben, Kirk. Damit meine ich die Sache auf Kronos", unwillkürlich musste ich zurück denken an unseren Zwischenfall mit den Klingonen, hoffentlich hatte das keine Nachwirkungen. „Sie haben einen Planeten infiltriert und eine klingonische Patrouille umgebracht. Es wird Krieg geben und wer wird uns dann führen? Sie?", seine Lautstärke steigerte sich immer mehr, je länger Admiral Marcus sprach, er war vollkommen versessen von dem Gedanken einen Krieg anzuführen. Als würde er noch Macht besitzen, wenn alle starben, die ihm diese Macht geben konnten. „Wenn ich nicht kommandiere, werden wir untergehen...also, wenn sie mich von diesem Stuhl haben wollen, dann müssen Sie mich töten", fuhr der Admiral fort, in einer etwas gemäßigteren Tonlagen und dennoch loderte der Zorn in Jims blauen Augen. „Wir werden auch mit Ihnen untergehen! Sehen Sie nicht, was Sie mit ihrem Vorhaben anrichten, unschuldige Menschen werden sterben", gab ich entrüstet von mir, wobei ich noch immer auf meinen Vorgesetzten zielte, der sich langsam zu mir umdrehte. „Mein liebes Kind, davon verstehst du nichts, geh lieber zurück an die Akademie in deine Forschungslabore und lass den Weltall seine eigenen Gesetzte erschaffen", konterte er mir, so als würde er mit einem Kleinkind reden, weshalb ich hasserfüllt meine Augenbrauen zusammen zog. „Wenn Sie so weiter machen, werde ich sie wohl oder übel betäuben müssen und Ihren Hintern so aus ihrem Stuhl zerren, allerdings würd ich das nur sehr ungern vor ihrer Tochter tun", verteidigte James mich.

Jedoch bevor irgendjemand von uns ein weiteres Wort sagen konnte, wurde Scotty der Phaser aus der Hand geschlagen und Khan sprang vom Boden auf. Augenblicklich zielten James und ich auf ihn, allerdings schienen unsere Schüsse ihm kaum etwas auszumachen, weshalb ich meine Waffe zur Seite warf und mit einem Satz über das Steuerpult sprang. In meiner Bewegung riss ich den Angreifer von den Füßen und landete mit ihm auf dem harten Boden. Glücklicherweise konnte ich meine Landung durch eine gekonnte Ausweichrolle abfangen, sodass ich schnell wieder mobil war. Mit einem Arm packte ich Khan an der Schulter, während mein anderen seinen Unterarm festhielt, doch auch er schien sich wieder gefangen zu haben, weshalb ich leise raunte: „Soweit hätte es nicht kommen müssen", bevor er mit seiner freien Hand so hart ins Gesicht schlug, das sich wie betäubt nach hinten taumelte. „Alice!", hörte ich Jims Stimme, doch dieser war zu sehr mit Khan beschäftigt, als dass er mir zu Hilfe eilen konnte. Tränen schossen mir in die Augen, während sich mein Kopf so anfühlte, als wäre er in tausend Teile zersprungen. Kurzzeitig wurde mir sogar schwarz vor Augen und ich hatte das Gefühl, dass ich mich übergeben musste. Ich hörte einen Schmerzensschrei von Carol, der sich weit, weit entfernt anhörte, während gleichzeitig James mit dem Khan zu ringen schien, obwohl seine Chancen ziemlich schlecht standen. Vom Boden aus sah ich, wie sich der großgewachsene Mann, mit den schönen Augen immer mehr dem Admiral näherte, dem die blanke Panik ins Gesicht geschrieben stand, ehe er um sein Leben winselte. Doch schien Khan keinerlei Gnade zu kenne, eher im Gegenteil mit beiden Händen umklammerte er den Schädel des Admiral, der angsterfüllt in das steife Gesicht seines Peinigers starrte. Seine Tochter lag schreiend und flehend am Boden und musste zu sehen, wie ihr eigner Vater vor ihren Augen hingerichtet wurde. Ob es Schicksal war oder nicht, so einen grausamen Tod hatte niemand verdient. Ein ungutes Knacken ertönte aus der Richtung des Admiral, bevor sein Körper leblos auf den Boden sackte und Khan sich zu Jim umdrehte. Ich hingegen schien langsam mein volles Bewusstsein wieder zu erlangen, jedoch war ich noch unfähig meinen schmerzenden Körper zu bewegen, selbst wenn mein Kopf nur nach halb so sehr weh tat.

Plötzlich erschien das Gesicht von Spock auf demBordmonitor, der ziemlich überrascht wirkte, Jim in der Gefangenschaft von Khanzu erblicken, selbst wenn er das kaum zeigen konnte. Langsam kroch ich über denglatten Boden, während ich zu sah, wie der Mann, der meinen Freund in einemengen Würgegriff hielt anfing zu reden: „Wie Sie sehen, Mister Spock, habe ichIhren Captain und teile Ihrer Crew in meiner Gewalt", sofort war mir klar was er damit erreichen wollte, immerhinbesaßen wir noch immer seine Torpedos in denen seine Crew steckte. „Lassen Sieuns also einen kleinen Austausch vereinbaren, meine Crew gegen ihre", erklärteKhan dem Vulkanier seine Bedingungen. Inständig hoffte ich, dass Spock dierichtige Entscheidung treffen würde, allerdings war er ein Vulkanier, weshalbich mir nicht ganz so sicher war, ob er überhaupt gegen seine Prinzipien derLogik verstoßen konnte. Doch was war in diesem Fall überhaupt logisch? Einschmerzerfülltes keuchen entglitt meiner Kehle, während ich immer näher zuCarol rutschte, die wimmernd am Boden lag und zu mir blickte. „Gut, dieTorpedos befinden sich in einer der Luftschleusen und können jederzeit an Bordder Vengeance gebeamt werden", erläuterte Spock ihm, in seiner üblichenmonotonen Stimme, wobei er hin und wieder einen prüfenden Blick zu Jim warf,der nur verzweifelt den Kopf schüttelte. „Ist alles in Ordnung?", flüsterte ichder jungen Frau zu, die vor lauter Schmerz ihr Gesicht verzog und nurverneinend mit dem Kopf schüttelte. „Keine Sorge, wir kommen hier raus",versuchte ich sie irgendwie zu beruhigen, während ich meinen Blick durch dieBrücke schweifen ließ. Es war töricht gewesen Khan zu vertrauen, er war einkrimineller und das steckte in seinem Blut. „Woher weiß ich, dass das wirklichmeine Torpedos sind?", hakte Khan nach, wodurch er Spock die Möglichkeit nahmihn auszutricksen, dachte ich zumindest. „Vulkanier lügen nicht", konterte erdaraufhin und wartete die Reaktion des Mannes ab. „Nun gut", sagte er und tratzusammen mit Jim einen Schritt rückwärts und fing an ein paar Knöpfe zudrücken. „Hier haben Sie sie wieder, immerhin soll kein Schiff ohne seinenCaptain untergehen", meint Khan, ehe ein helles Licht meinen Körper einhüllteund ich wieder im Transporterraum der Enterprise lag

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