Kapitel 14

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Huhu, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, versuchen wir in letzter Zeit wieder etwas öfters zu updaten, allerdings geht morgen wieder die Schule los, weswegen wir nicht wissen, wie oft wir noch dazu kommen, aber natürlich dürft ihr euch mindestens einmal in der Woche auf ein neues Kapitel freuen :D ~ ladyciriloki


Ich hörte das Splittern von Glas, das nur von den lauten Schüssen übertönt wurden, die den ganzen Raum erfüllten. Panisch presste ich meine Hände auf meine Ohren, um den Lärm irgendwie abzuschirmen, was natürlich nichts half, während ich meinen Kopf langsam zur Seite drehte. Neben mir, unter dem Tisch, lag Lynch, die mich noch vor wenigen Sekunden von meinem Stuhl geworfen und mir somit das Leben gerettet hatte. Umso schockierter war ich, als ich bemerkte, dass sie mehrere Schussverletzungen hatte und nur noch schwer atmete, weshalb ich in gebückter Haltung zu der etwas älteren Frau kroch, die ihre linke Hand auf ihren stark blutenden Bauch presste. Ihre dunkelbraunen Haare waren wild verstreut über ihr Gesicht, in dem sich bereits einige Spuren des Alters abzeichneten. Sachte schob ich ihre Finger beiseite um die Wunde besser sehen zu könne, jedoch stockte mir der Atem, als ich das Blut durchtränkte Oberteil ihrer Uniform sah. „Hier, nehmen Sie den hier", stotterte sie schwach und hielt mir mit zitternd einen Phaser hin, der silbern im Licht schimmerte. „Nein, ich muss Sie hier rausbringen", erwiderte ich schnell, und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit sie hier rauszuschaffen, was nicht ganz so leicht war aufgrund der Tatsache, dass der halbe Raum nur noch aus Glasscherben und Toten zu bestehen schien. „Pike erwähnte bereits, dass Sie immer das Richtige tun wollen, doch in diesem Fall muss ich Sie bitten zu gehen", konterte sie, wobei sich ihre Stimme immer mehr in ein Hauchen verwandelte und nur wenige Sekunden später erbebte ihr Körper ein letztes Mal, ehe ihr Kopf zur Seite kippte und die Waffe mit einem Schlag auf den Boden fiel. Entsetzt von der Szene die sich mir gerade bot riss ich meine Augen auf, wusste aber auch, dass ich nicht länger hier unter dem Tisch bleiben konnte, weshalb ich eilig nach dem Phaser griff und danach in meiner gebeugten Stellung zum Ende des Konferenztisches kroch.

Mein Atem ging schnell, während Adrenalin durch meine Adern schoss, wie ein tödliches Feuer. Splitter des Tisches bohrten sich durch meine Uniform und in meine Handflächen, jedoch hielt ich die Waffe eisern umklammert. Erneut hörte ich Schüsse und wie Personen zu Boden gingen und betete inständig, dass es sich nicht um Spock oder James handelte, die gerade einen qualvollen Tod starben. Bei dem Gedanken an Jim wurde mir ganz schlecht und schwindelig, selbst wenn ich wusste, dass dafür nicht der richtige Moment war. Ich hatte mir geschworen, dass unsere Beziehung nie meine Fähigkeiten beeinflussen würde, allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet jemals in einer solchen Lage zu sein. Doch hier war ich nun, auf mich alleine gestellt, nur noch mit ein paar Schuss übrig und meine Vorgesetzte war tot, was würde nur geschehen, wenn ich die Einzige war, die hier lebend rauskam und das nur weil Lynch sich für mich geopfert hatte.

Schnell verdrängte ich diesen Gedankengang und kam unter dem Tisch hervor, doch gerade als ich mich aufrichtete, wurde ich von den hellen Scheinwerfern des kleinen Raumschiffes geblendet. Schützten hielt ich meine Hand vor das Gesicht und presste meine Augen zu zwei Schlitzen, um erkennen zu können, wer der Pilot des feindlichen Schiffes war. Jedoch handelte es sich zu meinem großen Schrecken um genau denselben Mann, der für den Anschlag in London zuständig gewesen war, womit meine schlimmste Befürchtung bestätigt wurde. John Harrison starrte mich allerdings unentwegt an, so als hätte er ein Gespenst gesehen und auch ich war wie angewurzelt, unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen. Seine Augen schweiften über meinen Körper, so als würde sie ihn abscannen, nach was? Das blieb selbst mir ein Rätsel, schließlich hätte er genügend Zeit gehabt um mein Leben zu beenden, ein paar Schüsse und ich wäre leblos umgefallen, doch stattdessen stand ich noch immer da und blickte in seine Augen, die mittlerweile an meinem Gesicht angekommen waren und wie besessen in meine leuchtenden blauen Augen blickten.

Im Nachhinein konnte ich nicht mehr sagen wie lange wir uns angeschaut haben, da ich sämtliches Gefühl für Zeit verloren hatte. Dennoch erinnerte ich mich genau an seinen erschrockenen Gesichtsausdruck, als ein selbstgebastelter „Sperr", der von Jim kam, wie ich später erfuhr, das Triebwerk seinen Raumschiffes durchbohrte und er sich unkontrolliert im Kreis drehte, ehe das Schiff abstürzte. Im letzten Moment konnte ich noch erkennen, wie John Harrison von hell leuchtenden Linien umkreist wurde, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwamm. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen blickte ich durch das zerbrochene Fenster hindurch, meine Knie bluteten, genauso wie meine Hände, in meiner rechten hielt ich eisern Lynchs Phaser, der leicht grünlich leuchtete, was ein Zeichen dafür war, dass er schussbereit war. Eine kühle Brise umspielte meinen zitternden Körper, denn nun ließ langsam das Adrenalin in mir nach und mir wurde bewusst, was soeben passiert war. Soweit hätte es niemals kommen dürfen, das war mir bewusst, denn nun konnte niemand mehr sagen, wie die Sternenflotte reagieren würde, schließlich war das gerade mehr als nur ein Angriff gewesen, dieser Mann hatte unschuldige Menschen kaltblütig ermordet und war dann einfach verschwunden, sicherlich würde nicht einmal Admiral Pike ein Augen zu drücken, wenn wir Harrison jemals finden sollten. Jedoch quälte mich noch eine andere Frage, immerhin beschloss niemand von heute auf morgen einen Angriff auf die wichtigsten Stützpunkte dieser Einrichtung zu verüben, vor allem nicht wenn er ein ehemaliger Spion von uns war. Irgendetwas passte nicht in dieses Puzzle und ich würde alles dafür geben, um heraus zu finden, was es ist.

Zögerlich wandte ich mich von der Aussicht über das im Dunkeln liegende San Francisco ab und blickte im Raum umher, überall lagen verletzte oder tote Offiziere und Admirals, die teilweise ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich gaben. Hilfe war sicherlich schon auf dem Weg, denn dieser Angriff war bestimmt nicht unbemerkt gewesen, weswegen ich nur versuchte die Schwerverletzten in eine stabile Seitenlage zu befördern, um ihnen das Atmen zu erleichtern, allerdings wurde ich bei dieser Tätigkeit von einer panischen Stimme unterbrochen, die sich anscheinend hinter einer Wand befand, doch die Stimmlage war nicht das einzige , was mir einen Schauer über den Rücke laufen ließ. Denn zu allem übel wusste ich genau, wem sie gehörte und das konnte nichts gute bedeuten. Eilig richtete ich mich auf und versicherte mich, dass der Mann, den ich so eben versorgt hatte, die nächsten Minuten unbeschadet überleben würde, ehe ich mich auf machte, um die Quelle der Rufe zu ermitteln. Blut lief über meine Schienbeine und über meine dünnen Finger, während ich mir einen Weg durch die Glassplitter bahnte. Den Schmerz versuchte ich so gut es ging auszublenden, selbst wenn mir das kaum gelang, immerhin waren einige der Schnitte sehr tief, vor allem der an meiner linken Hand, vermutete ich zumindest, schließlich war ich auf Waffen spezialisiert und nicht auf Humanmedizin. Jedoch schien im nächsten Moment alles Schlimme und Schreckliche, das sich hier in den letzten Minuten agespielt hatte zu verblasen, denn als ich um eine schmale Ecke lief, erkannte ich James, der wie in einem Wahn auf eine männliche Person einredet, die vor ihm auf dem dunklen Boden lag. Spock stand neben ihm und verzog keine Miene, etwas anderes war auch nicht von ihm zu erwarten, dafür stieß ich einen entsetzlichen Schrei aus, als ich erkannte, auf wenn mein Freund da fieberhaft einredet. Es handelte sich um Admiral Pike, der leblos und in seinem eigenen Blut auf dem Boden lag und an die weiße Zimmerdecke starrte.

Allmählich schienen meine sowieso schon geschwächten Beine ihren Dienst zu versagen, weswegen ich mich, ein paar Zentimeter von Pike entfernt, auf den Boden gleiten ließ. Meine blauen Augen, die sich nun langsam mit Tränen befühlten, fixierten die tote Gestalt vor mir, so als könnte sie ihr dadurch wieder Leben einhauchen. Weit entfernt von alledem bemerkte ich, dass die ersten Ärzte eingetroffen waren, um die Verletzten zu versorgen, doch auch sie würden uns den Admiral nicht mehr zurück bringen können. Der so viel für mich, Jim und die gesamte Sternenflotte getan hatte. Ohne ihn wäre ich niemals so weit gekommen, da ich gar nicht den Mut dazu gehabt hätte, wenn er ihn mir nicht gegeben hätte. Sogar bei meinem Vater hatte er mir ein wenig weiter helfen können, selbst wenn ich noch immer nicht wusste, wer und wie er war, doch wieder einmal war es Pike gewesen, der mir den entscheidenden Hinweis geben hatte, der mir geholfen hatte, wenn es kein anderer konnte. Und nun sollte dieser großartige Mann nicht mehr bei uns sein? Wie sollten wir nur ohne ihn auskommen, ohne seine Ratschläge ohne seine Führung? Auch für James war er eine sehr wichtige Person gewesen, auch wenn er sich das nicht immer eingestehen konnte. Der Admiral hatte ihn immerhin auf den richtigen Weg gebracht und damit auch zu mir, obwohl dies nur über Umwege möglich gewesen war. Doch nun lag er vor mir ohne einen Muskel zu rühren, ohne einen Atemzug zu tun oder einen Wimpernschlag. Fast könnte man meinen er würde schlafen, allerdings war dafür sein Blick zu leer und das Blut auf seiner Uniform ruiniert diese Vorstellung mit einem Schlag.

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