Von Langeweile zur Liebe!

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"Oh Gott ist das gay.", lachte Mik, als wir den einen Film sahen und ich stimmte ein. Unser Lachen erstarb plötzlich: "Nicht alle Schwulen sind so.", murmelte Mik leise. "Kennst du denn einen?", wollte ich wissen. "Ja dich.", meinte er grinsend. "Das wäre mir neu.", gab ich zurück. Er lächelte und kam näher. "Sag Stopp, wenn ich aufhören soll.", hauchte er und kam noch näher, bis seine Lippen auf meine lagen. Ich erwiderte den Kuss. Der Kuss wurde stärker. Seine Hände wanderten unter mein Shirt.

Am nächsten Morgen wachten wir komplett nackt zusammen auf der Couch auf. Wir redeten nicht darüber. Jetzt waren schon drei Monate vergangen. Das erste Mal taten wir als Langeweile ab, aber die Male danach? Wir wussten es selbst nicht. Nun saßen wir mit ein paar Leuten im Kreis auf dem Boden. "Wahrheit oder Pflicht?", hatte Myriam vorgeschlagen. "Oh Gott, das will doch niemand sehen.", lachte Mik, als Ali strippen sollte. "Wen willst du denn sehen?", fragte Myriam spitz. "Das verrat ich euch nicht.", lachte Mik und schaute zu mir, als Ali sich zum Affen machte. Ali drehte dich Flasche und sie traf auf mich. "Wahrheit oder Pflicht?", kam es von Ali. "Wahrheit!", sagte ich nervös. "Könntest du dir vorstellen mit jemandem aus dieser Runde zu schlafen?", wollte Ali nun wissen. Die Anderen sahen mich an. "Ja.", meinte ich wahrheitsgemäß. Alle, außer Mik, sahen mich geschockt an. Wir waren Freunde. Nina, Bibi, Myriam und Mik kannte ich seit Ewigkeiten und Ali seit er neu an unsere Schule gekommen war. Ich drehte und die Flasche traf Mik. "Wahrheit oder Pflicht?", fragte ich und wusste, dass er Pflicht nehmen würde, damit er die Stripperantwort nicht geben musste. "Pflicht.", sagte er also. Ich überlegte: "Ruf irgendjemanden an und sag der Person, dass du sie liebst.", forderte ich. Mik grinste und zog sein Handy aus der Tasche. Ich sah auf sein Handy und musste ein Lachen unterdrücken. Alis Handy klingelte und alle lachten. Natürlich ging Ali ran: "Hey Ali, ich liebe dich.", sagte Mik und legte wieder auf. "Alter Mik, geht es noch schwuler?", fragte Ali lachend. "Definitiv, ich hätte auch fordern können, dass er dich küssen soll.", meinte ich, wohl wissend, dass das niemals passieren würde. Mik drehte die Flasche und Myriam war dran. Sie nahm Pflicht: "Küss die heißeste Person im Raum.", befahl mein bester Freund. Alle sahen zu meiner besten Freundin. Sie zuckte mit den Schultern und sah mich an. Sie kam näher und legte plötzlich ihre Lippen auf meine. Als sie sich löste, sah ich sie geschockt an. Bitte nicht! Wenn sie auf mich stand könnte das alles zerstören. Sie setzte sich vernünftig hin und drehte. Die Flasche hielt wieder bei Mik. Er nahm wieder Pflicht: "Küss die Person in der Runde, mit der du am ehesten schlafen würdest. Aber mit Zunge.", Mik wurde rot und sah nun zu mir. Ich wusste, was nun kam. Er näherte sich mir und verband ohne zu Zögern unsere Lippen. Ich erwiderte den Kuss und hätte am liebsten weiter gemacht, aber das ging nicht. Wir lösten uns wieder und Myriam sah mich und Mik fassungslos an. Eine Träne lief über ihre Wange. Mik drehte wieder. Bibi war an der Reihe und so ging weiter, bis wir alle ziemlich dicht waren. Ich saß auf nun auf der Couch und Myriam ließ sich neben mich fallen. "Alles gut?", fragte ich etwas neben der Spur. "Du willst nichts von mir, oder?", wollte sie wissen. Ich schüttelte den Kopf, denn zu mehr war ich nicht fähig. Sie nickte und ging wieder. Plötzlich setzte sich Mik breitbeinig auf meinen Schoß. Ich hielt ihn nicht auf, als er seine Lippen auf meine legte. Ich spürte, wie ich langsam hart wurde.

Am Montag trafen wir uns alle vor der Schule. Myriam war noch nicht da, als Mik und ich ankamen. "Wo ist Myriam?", fragte ich und sah mich um. "Sie ist krank.", gab Nina zurück und sah uns an. "Was läuft da eigentlich zwischen euch?", wollte sie dann wissen. Ali uns Bibi und sahen uns auch an. Ich zuckte mit den Schultern. "Nur ein bisschen Sex und Rummachen.", gab Mik zu. Es verletzte mich irgendwie, doch es stimmte halt. "Seid ihr schwul?", wollte Ali wissen. Ich lächelte ein wenig: "Kann sein.", antwortete ich und sah zu Mik der nur mit den Schultern zuckte. Die Anderen ließen das Thema stecken und zusammen gingen wir in unseren Klassenraum. Wir hatten Gruppentische, weil unser Lehrer meinte, dass das eine tolle Idee sei. Zum Glück gab es einen 6er-Tisch, den ich mit meinen Freunden in Beschlag genommen hatte. "Was hat Myriam denn? Samstag ging es ihr noch gut.", hakte ich nach, denn ich sorgte mich um meine beste Freundin. Nina seufzte: "Kannst du dir das nicht denken?", murmelte sie. Ich seufzte nun auch: "Fuck!", fauchte ich und sah nun nach vorne, weil der Lehrer gerade rein kam. Ich nahm ein kleines Stück Papier, schrieb: "Wir müssen reden!", und schob es zu Mik. Er sah mich an und nickte.

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt