Geiles Leben!

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Wisst ihr noch, als Kostas mal in einem #Kostask gesagt hat, dass er als Kind Popstar werden wollte? Ja? Okay, denn diese Tatsache habe ich jetzt mit dem Song "Geiles Leben" vermischt.

"Dann geh doch einfach! Geh, wenn dir deine beschissene Karriere wichtiger ist!", schrie ich und knallte die Zimmertür zu. Tränen liefen mir über die Wange. Mein Herz fühlte sich an, als würde es in tausend kleine Teile zerbersten. Ich war ihm völlig egal. Ihm war nur seine Karriere wichtig. Er drufte sich nicht outen. Als Teenieschwarm durfte man doch nicht schwul sein. Ich ließ mich auf das Sofa fallen, während Kostas seine Sachen packte. "Ich geh dann mal.", sagte er kalt. Sollte er doch gehen. Ich brauchte ihn doch nicht. "Wünsch dir noch n geiles Leben.", fauchte ich wütend und vergrub dann mein Gesicht in einem Kissen. Wut und Trauer überrollten mich, als ich die Tür zuschlagen hörte.

Monate später ging es mir immer noch nicht besser, was auch ein wenig daran liegen könnte, dass man gefühlt die halbe Stadt mit seiner Fresse zu gekleistert hatte. " Arroganter Vollpfosten!", fluchte ich mit wütendem Blick auf das Plakat, neben dem ich gezwungenermaßen auf den Bus warten musste. "Hey, sag das nicht noch mal. Dennis ist mein Idol.", fauchte ein Mädchen. Ich verdrehte die Augen. Alle kannten ihn nur unter seinem zweiten Vornamen. "Wenn du wüsstest.", murmelte ich und seufzte traurig. "Du kennst ihn doch gar nicht.", warf sie mir vor, woraufhin ich nur bitter auflachen konnte. "Ich kenne ihn besser, als alle anderen.", meinte ich und stand auf. Es war mir egal, dass ich den Bus verpassen würde. Ich hatte keinen Bock mehr darauf mir anzuhören, wie toll er doch war. Also beschloss ich noch ein wenig durch die Stadt zu laufen. Plötzlich hörte ich einen Knall. Ich hob den Kopf und sah, wie zwei Autos aufeinander geprallt waren. Sofort rannte ich zu der Unfallstelle um zu schauen, ob jemand verletzt war. Geschockt sah ich dabei zu, wie einer der Insassen ausstieg und zusammensackte. Ich schaffte es noch rechtzeitig die Person aufzufangen und zu verhindern, dass der Kopf auf den Asphalt schlug. Bei genauerem Betrachten stellte ich fest, dass es Kostas war, der hier in meinen Armen lag. Tränen stiegen mir in die Augen, während das Blut, das aus seiner Kopfwunde strömte über meinen Arm lief und dann auf den Asphalt tropfte. "Babyboii.", schluchzte ich. "Mik.", murmelte seine kratzende Stimme. Seine Augen flackerten, doch irgendwie schaffte er es nicht mich zu fokussieren. "Ich bin hier, Babyboii.", versprach ich und strich ihm über den Kopf. Er hatte mir das Herz gebrochen, doch jetzt lag er hier blutend in meinen Armen und ich konnte nicht anders, als für ihn da zu sein. "Lassen sie mich da mal kurz ran.", ertönte plötzlich eine Stimme und ich erkannte einen Sanitäter. Ich machte Platz und sah dabei zu, wie sie Kostas auf eine Barre legten und in einen Krankenwagen luden. "Darf ich mitfahren?", fragte ich ohne darüber nachzudenken. Der Sanitäter fragte nicht groß und nickte einfach. "Mik.", kam es schmerzverzerrt von Kostas. "Ich bin hier.", sagte ich wieder und setzte mich an die Seite, so dass ich seine Hand nehmen konnte. "Lass mich nicht allein.", krächzte er schwach. "Versprochen. Ich lass dich nicht allein.", schwor ich und könnte mich eigentlich innerlich dafür ohrfeigen, doch der Gedanke, dass er nicht mehr lebt war noch unerträglicher, als der, dass er nicht zu mir stand.

Im Krankenhaus musste er dann notoperiert werden. Ich wurde fast wahnsinnig. Ich beschloss mir was zu trinken zu holen, doch als ich wieder kam saß sein Manager dort mit irgendeiner Tussi. "Was wollen sie denn hier?", wollte er direkt von mir wissen. "Ich warte darauf, dass ich zu Kostas kann.", sagte ich ehrlich. Der Manager stand auf und kam mir bedrohlich nah. "Hör mir mal genau zu. Ich hab noch viel vor mit deinem Fuckboy und erst dann wenn ich ihn nicht mehr für meine Zwecke nutzen kann, dann kannst du ihn wieder haben. Solange wird er den kleinen süßen Heteroboy spielen, den man so schön an die Massen verkaufen kann.", knurrte der Typ wütend. Ich lachte auf: "Sie wieder mich an.", fauchte ich und setzte mich dann wieder auf meinen Platz.

Nach einer Weile kam ein Arzt: "Wer von ihnen ist Marik Roeder?", wollte er wissen. "Das bin ich.", gab ich zu und stand  auf. "Gut, Herr Weiß ist gerade aufgewacht und er hat nach ihnen gefragt.", erklärte der Mann und deutete an, dass ich ihm folgen sollte. Ich spürte, dass auch der Manager und diese komische Tussi mir folgten. Der Arzt führte mich in ein Krankenzimmer. Kostas starrte zum Fenster raus, doch als die Tür zuging, drehte er den Kopf. "Mik.", sagte er nur und lächelte. Ich ging zu ihm und nahm seine Hand. "Es tut mir so leid. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich liebe dich.", flüsterte er schwach. "Hey alles ist gut. Ruh dich aus.", hauchte ich und strich ihm vorsichtig durch die Haare. "Bleibst du hier?", wollte er ängstlich wissen. "Ja.", meine Stimme klang aufmunternd. Plötzlich ging die Tür noch einmal auf und die Tussi kam rein. "Dennis Schatz, ich hab mir solche Sorgen gemacht.", sie klang gespielt besorgt. "Erena, verschwinde. Hol dir dein verdammtes Geld von Harry und geh!", fauchte Kostas nun und fing an zu zittern. "Babyboii, ganz ruhig. Alles wird gut. Ich bin ja jetzt wieder bei dir.", raunte ich leise und legte kurz meine Lippen auf seine. Er lächelte, als ich mich von ihm löste. "Ich klär das.", versprach ich und er schloss langsam die Augen. "Ich weiß zwar nicht, wer du bist, aber wenn du versuchen willst mir vorzuspielen, dass Kostas hetero ist, dann muss ich dich leider enttäuschen.", wandte ich mich nun an das billige Blondchen. Sie sah wirklich billig aus. Sie hatte gefühlt drei Kilo Schminke ihm Gesicht und ziemlich knappe Klamotten an. "Wie meinst du das? Er spielt das nicht. Er ist wirklich hetero.", meinte sie ernst. Kostas, der anscheinend noch nicht ganz schlief, drückte sanft meine Hand. Ich lachte auf und ging auf sie zu: "Schätzchen, ich enttäusche dich ja nur ungern, aber der Typ dort im Bett ist definitv nicht hetero. Denn wenn ich eins weiß, dann dass er es liebt, wenn ich meinen Schwanz in seinen Arsch ramme.", den letzten Satz sagte ich mit einem leicht dreckigem Unterton. Sie schluckte: "I-Ich...w-wwoher...", stotterte sie völlig perplex. "Ach Süße, falls du weißt, dass er mal einen Freund hatte, dann lass dir gesagt sein, dass ich dieser besagte Freund war. Er hat mich verlassen, weil sein Manager meinte, dass es sich für einen Popstar nicht gehört schwul zu sein und entweder du verschwindest jetzt oder erträgst meine Anwesenheit, denn Kostas hat mich gebeten bei ihm zu bleiben.", erklärte ich und setzte mich dann wieder zu ihm. Sie seufzte nur und der Manager kam rein. "Sind sie immer noch hier?", flaumte er mich an und durchbohrte mich mit seinem Blick. "Ja und ich werde erst gehen, wenn Kostas sagt, dass ich gehen soll.", meinte ich ernst. "Natürlich möchte er, dass sie gehen. Also bitte gehen sie jetzt.", forderte er. Kostas, dessen Hand ich wieder hielt, schlug die Augen auf und flüsterte leise: "Ich will nicht, dass du gehst, Mik." Ich lächelte und strich ihm mit der freien Hand über die Wange: "Ich gehe nicht.", schwor ich wieder leise. "Leg dich zu mir.", forderte er schwach. Ich grinste und legte mich vorsichtig neben ihn. Er schlang schwach die Arme um mich und ich platzierte meinen Kopf auf seiner Schulter. "Geh Harry und lass mich in Ruhe!", befahl er nun mit Blick auf seinen Manager. "Das wird deine Karriere zerstören.", lachte der Typ und verschwand zusammen mit der 08/15-Bitch.

Kostas musste ne ganze Woche im Krankenhaus bleiben. Zwischendurch musste ich immer mal wieder nach Hause, aber die meiste Zeit verbrachte ich bei ihm. Wir saßen gerade auf seinem Bett, als sein Gesicht in den Nachrichten erschien. Ein Bericht über den Unfall. "Laut Angaben des Managements hatte der Sänger eine Auseinandersetzung mit seiner Freundin, die sich von ihm trennen wollte und stieg dann blind vor Wut in seinen Wagen.", erzählte der Nachrichtensprecher. Kostas lachte auf: "Das ist nicht sein Ernst, oder?" Ich zog ihn in meine Arme. Er zückte sein Handy: "Damit wird Harry nicht durchkommen.", er machte seinen Kamera an und fing zu reden: "Hey Leute, ich weiß, dass ihr euch Sorgen um mich macht. Aber mir geht es besser. Trotzdem muss ich jetzt etwas klar stellen. Es stimmt, dass ich einen Streit hatte, aber nicht mit Erena, sondern mit meinem Manager. Die Beziehung war ein Fake und jetzt muss ich euch etwas noch viel wichtigeres sagen. In dem Streit ging es um meinen Ex-Freund. Ja, ihr habt richtig gehört. Ich bin schwul, doch laut Harry gehört sich das für einen Popsänger nicht und Leute, ganz ehrlich, wenn ich euch eins sagen kann, dann, dass ihr immer zu euch stehen müsst. Die letzten Monate, die ich mich versteckt habe und euch eine Beziehung vorgegaukelt habe, haben mich kaputt gemacht. Aber jetzt geht es hoffentlich bergauf, denn ich habe die Person, die ich über alles liebe, wieder an meiner Seite.", er zog meinen Kopf zu sich, so dass ich auch im Bild war, "Ich liebe dich, Mik.", hauchte er und vereinte unsere Lippen, aber leider nur kurz. Er lud das Video schnell auf allen Social Media Plattformen hoch und lächelte mich dann an: "So und jetzt will ich einen richtigen Kuss.", raunte er und wir verloren uns in einem kleinen Zungenkampf.

Zwei Tage später durfte er dann aus dem Krankenhaus. "Können wir eben zu meinem Manager fahren? Meine Sachen sind noch bei ihm.", bat Kostas mich und ich nickte nur. Also fuhren wir Richtung Berlin zu dem Haus von Harry, bei dem Kostas in dem letzten halben Jahr gewohnt hatte. Als wir in die Ecke einbogen sahen wir schon eine Traube von Presseleuten. "Fuck.", fluchte Kostas und schien zu überlegen. "Fahr da hinten um die Ecke. Die kennen zwar unsere Gesichter, aber nicht dein Auto.", sagte Kostas dann. Ich folgte seinen Anweisungen und tatsächlich schafften wir es unerkannt an den Leuten vorbei. "Was jetzt?", wollte ich wissen. "Entweder flucht nach vorn, direkt du die Presse oder wir versuchen es durch die Hintertür.", erklärte er und stieg aus. Ich folgte ihm: "Dennis hat all diese Sachen nur gesagt, um mich schlecht zu reden, da wir gewisse Streitigkeiten hatten." "Das reicht. Er hält mich davon ab mit dir glücklich zu sein und dann wenn ich es endlich geschafft hab, erzählt er Lügen über mich.", man hörte die Wut. "Hey Harry, macht es dir Spaß noch weiter zu lügen?", rief Kostas und alle Kameras lagen auf uns. Ich fühlte mich sehr unwohl, was Kostas bemerkte. Er zog mich an sich und gab mir einen sanften Kuss auf den Kopf: "Stell dir einfach vor sie wären nicht da.", gab er mir einen Tipp und nahm mich an der Hand. Zusammen gingen wir auf Harry zu: "Hat es dir Spaß gemacht mich für deine Zwecke zu missbrauchen? Ich war für dich nicht mehr, als eine Gelddruckmaschine. Ich sollte bei allen beliebt sein. Bloß nicht outen, ich könnte ja Fans verlieren. Weißt du was, wenn meine Fans mich so lieben wie ich bin, dann ist das völlig okay, aber wenn sie was dagegen haben, dass ich schwul bin, dann sollen sie sich verpissen. So und jetzt hol ich meine Sachen aus deinem Haus und verpiss mich. Du kannst mich mal Harry.", fauchte Kostas und zog mich dann ins Haus.

Als wir wieder rauskamen, sagte Kostas noch schnell: "Und wehe jemand folgt uns. Ich bin immer noch nicht ganz fit und ich habe keinen Bock vor meinem neuen Zuhause auch noch Presse zu sehen." Dann brachten wir die Sachen ins Auto und fuhren zurück nach Potsdam. Vor meiner Wohnung packten wir schnell das Auto aus, bevor ihn noch jemand erkannte und machten es uns dann auf meiner Couch gemütlich. "Ich bin so froh, dass ich endlich ich sein kann.", seufzte Kostas und kuschelte sich in meine Arme. Ich vergrub mein Gesicht in seinen Haaren und sagte einfach nichts. Ich genoss seine Nähe und freute mich, dass er wieder bei mir war. "Mik, ich liebe dich und egal was passiert mein Leben ist nur solange geil, wie du bei mir bist.", flüsterte er. Ich lachte auf: "Das will ich doch auch hoffen.", raunte ich und fing an Küsse hinter seinem Ohr. "Das meinte ich jetzt nicht direkt, aber auch.", keuchte er, als ich mich an seinem Hals festsaugte. Ich wusste, dass er es jetzt kapiert hatte. Er brauchte kein Luxusleben. Er war endlich wieder der Kostas in den ich mich verliebt hab. Hoffentlich würde das jetzt auch so bleiben und wir 'beide konnten zusammen ein geiles Leben führen.


Na was sagt ihr dazu? Schreibt es in die Kommentare, wie ihr es findet.

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt