4. Tränen der Angst

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„Ja, es ist mit bewusst", entgegnet er mir. „Aber es kann doch nicht ewig so weiter gehen Reika. Irgendwann musst du wieder in ein Auto steigen. Jetzt stell dir mal vor dir passiert etwas in der Stadt und du musst schnell ins Krankenhaus. Willst du dich dann wieder weigern in den Krankenwagen zu steigen? Hier auf den überfüllten Straßen zwischen den ganzen Häusern kann ein Helikopter nicht so gut landen."

Ich weiß nicht was heute los ist und warum das Thema Autofahren so oft vorkommt, aber irgendwie macht es mich ganz schön fertig. Vor allem weil Julien es auch noch so direkt anspricht.

„Ich weiß Ju, aber ich kann einfach nicht", gebe ich fast flüsternd von mir.

„Du könntest schon", meint Julien sanft und legt mir seine Hände auf die Schultern. „Du hast nur Angst davor und das verstehe ich ja. Aber ich will dir doch nur helfen und jetzt hör bitte auf zu weinen."

Verwundert fasse ich an meine Wangen und stelle fest, dass sie tatsächlich nass sind. Mit einem schwachen Versuch eines Lächelns wisch ich mir die Tränen weg.

„Okay Vorschlag", meint Ju und klaut mir wieder meinen Muffin, der Arschkeks. „Heute fahren wir mit der S-Bahn zum Einkaufen und besorgen dir dann nochmal einen Muffin, weil dieser hier in meinem Magen landen wird. Aber nächstes Mal fahren wir mit dem Auto. Wenn es sein muss auch in Schrittgeschwindigkeit, so dass sich alle über uns aufregen. So lang du neben mir im Auto sitzt ist mir das dann echt egal. Wir müssen einfach etwas gegen deine Angst unternehmen. Und ich brauche dieses Muffinrezept. Ich glaube ich sollte mal die Kellnerin im Oxford etwas an flirten."

Kichernd und auch gleichzeitig etwas beleidigt schau ich Julien zu, wie er den letzten Bissen meines Muffins in seinen Mund verschwindet.

„Na dann bring ich mal meine Tasche weg", beschließe ich und will gerade auf die Treppe zu laufen, als die Eingangstür geöffnet wir und Nolan die Lobby betritt.

„Was ist das denn hier für eine Versammlung?", verwundert bleibt er neben Julien stehen.

„Also Reika und ich wollten gerade einkaufen gehen", erklärt Ju ihm. „Du könntest ja so nett sein und die Tasche deiner Schwester mit nach oben nehmen, dann könnten wir gleich los."

„He, was ist wenn ich mit einkaufen will?", protestiert Nolan.

„Nein, lieber nicht", lehne ich ab. „Ich geh mur mit einem von euch einkaufen." Beide gelichzeitig endet immer in einer Katastrophe.

„Meno", schmollt Nolan und nimmt mir meine Tasche ab. „Dann bringt mir wenigstens Chips mit." Wie gesagt er ist zwar 28 benimmt sich aber manchmal wie ein kleiner Junge.

„Nö, sonst wirst du nur fett", rufe ich Nolan zu, während Julien und ich schon halb aus der Tür sind, so dass ich seine Antwort schon gar nicht mehr hören kann.

„Der Diskounter bei uns um die Ecke hat ja zugemacht", stellt Ju fest, während wir den Gehweg entlang zur S-Bahnstation laufen. „Wo sind Kimi und du dann letztes Mal einkaufen gegangen?"
„Du kennst doch das große Shopping-Center in der Nähe des Bahnbrücken Restaurants?", stelle ich meine Gegenfrage, woraufhin ich nur einen verständnislosen Blick ernte. „Das mit dem Club auf der Dachteerasse."

„Ach so", Ju scheint ein Licht auf zu gehen. „Das 'On top' ja das kenn ich."

„Da gibt es neuerdings eine Filiale einer Supermarktkette", erkläre ich weiter.

„Na dann mal los", meint Ju freudig und wie aufs Stichwort hält eine S-Bahn vor uns. „Musst du nachher eigentlich noch arbeiten?"

„Nein, meine nächste Schicht ist erst morgen Abend wieder. Magdalina ist sowieso der Meinung, ich würde zu viel arbeiten. Deshalb hat Jim meine Schichten von fünfmal die Woche auf dreimal gekürzt", erklär ich ihm.

„Na der Meinung bin ich aber auch", wirft Julien ein. „Du hast eigentlich genug Geld. Du müsstest doch wirklich erst nach dem Studium arbeiten."

„Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du nicht willst dass ich arbeite", spreche ich meine Gedanken laut aus.

„Naja", murmelt Ju in seinen nicht vorhandenen Bart. „Man weiß ja nie was für Kerle im Diner auf tauchen können." Solche Sprüche kommen sonst eigentlich immer von Nolan, zwecks Bruderinstinkt und so. Aber ab und zu äußert auch Ju so etwas. „Wir wollen ja nicht, dass so ein alter Sack sein Gebiss auf dich spuckt", lacht Julien plötzlich auf und wuschelt durch die Haare.

Memo an mich selbst: Kein Koffein mehr für den Sportstudent!

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Was ist euer Lieblings-Schokoriegel?

Na wie verbringt ihr eure freien Tage? Also ich chill ja mal wieder aufem KiMiFe und bastel mit kleinen Kindern Boote am See und dann gönn ich mir ein Wochenende TMT. Laut Wetterdienst soll es ja gutes Wetter werden, was auf dem TMT echt mal etwas Neues wär 😄

#390 in Romantik. Ihr hab sie doch nicht mehr alle!!! 😱😁

Man liest sich dann hoffentlich nächste Woche wieder und immer schön Koffein von hyperaktiven Leuten fern halten, das könnte sonst in ein Chaos enden eure A. :)

Irgendwie... *Leseprobe*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt