27 - "Vielleicht solltest du mir mal ganze Inhalte nennen..."

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ACHTUNG: Name der Hauptfigur zu Lacey geändert!

Lacey POV - neun Tage später

Genervt betrat ich das Grundstück von Harrys Haus. Gerade war ich in der Stadt gewesen um mir noch ein paar Bücher für die Uni zu besorgen.

Auch wenn ich mittlerweile 'schon' zwei Wochen in London wohnte und auch früher schon das ein oder andere Mal hier gewesen war, fand ich mich in der Großstadt einfach nicht zurecht. Ständig verlief ich mich, das schlimmste jedoch sind definitiv die U-Bahn Verbindungen.

Von der Oxford Street aus musste ich zwar nur einen Stopp mit der Central Line und fünf Stopps mit der Jubilee Line fahren, aber heute bin ich mit der Central Line in die falsche Richtung gefahren, sodass ich erst in Wanstead bemerkt hatte, dass ich falsch war. Nur leider war ich da schon am anderen Ende von London gewesen und musste den gesamten Weg zurück fahren. Mein Orientierungssinn ließ definitiv zu wünschen übrig.

Im Normalfall wäre ich innerhalb von fünfzehn, maximal zwanzig Minuten zu Hause gewesen, doch jetzt war ich erst nach 1 ½ Stunden endlich wieder da.

Als Harry gestern aus den USA wieder gekommen ist und ich ihm erzählt hatte, dass ich vorgestern den Weg nach Covent Garden gesucht habe, wollte er mir schon Nachhilfe im U-Bahn fahren geben.

Da allerdings bin ich nicht in die falsche Richtung gefahren, sondern bin lediglich einen Umweg gefahren, der mich vielleicht zehn Minuten gekostet hat. Ich wollte nicht wissen, was er heute von mir denkt... Zum Glück war er mit den Jungs unterwegs, da sie zusammen ihr neues Musikvideo drehen sollten. So konnte ich ihm wenigstens meine Unbegabtheit noch vertuschen.

~*~

Ich war gerade mal zehn Minuten zu Hause, als ich das Klingeln der Tür hörte. Wer sollte das denn jetzt bitte sein? Normalerweise sagte Harry mir immer Bescheid, wenn jemand zu Besuch kommen sollte und heute hatte er definitiv nichts gesagt.

Etwas verwirrt machte ich mich auf den Weg zur Haustür und wollte diese fast nicht öffnen, als ich meinen Vater draußen sah. Doch irgendwas in mir sagte mir, dass ich ihm aufmachen sollte. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er sich, als ich mich aus Holmes Chapel verabschiedet habe, ziemlich merkwürdig benommen hat...

„Hallo Lacey.", begrüßte er mich und machte direkt Anzeichen darauf einzutreten.

„Was machst du hier?", fragte ich direkt und ließ ihn herein.

„Darf ich nicht mal meine Tochter besuchen?", entgegnete er.

„Ähm, doch klar.", gab ich verwirrt von mir. Irgendwas war hier doch ganz eindeutig faul.

Mittlerweile hatten wir uns im Garten nieder gelassen, nachdem ich meinem Vater nach seiner Aufforderung erst mal das komplette Haus gezeigt hatte. Die ganze Zeit hatte er so getan, als ob nie etwas zwischen uns gewesen wäre und wir nie in irgendeiner Weise Streit gehabt hätten. Und das machte mich wirklich misstrauisch.

„Ist Harry gar nicht da?", fragte er mich nach einiger Zeit. Interessant, dass ihm das erst jetzt auffällt.

„Nein, der ist unterwegs. Und wo hast du Mum gelassen?", hackte ich nach, in der Hoffnung, dass sie nicht hier in London war.

„Ich habe mich von ihr getrennt.", gab er von sich, als wäre es das normalste der Welt. Mit großen Augen sah ich ihn an.

„Wieso das denn?", hinterfragte ich.

Er schüttelte nur den Kopf und meinte dann: „Es ist einfach zu viel passiert."

Auch wenn ich bis vor kurzer Zeit meinen Eltern am liebsten noch den Kopf abgerissen hätte, war ich jetzt schon ziemlich schockiert darüber, dass sie sich anscheint wirklich getrennt haben.

The other side ✓ || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt