18 - "Es läuft halt nicht immer alles so, wie man es sich wünscht."

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ACHTUNG: Name der Hauptfigur zu Lacey geändert!

Lacey POV

Harry und Holly machten es mir echt nicht einfach. „Lay, verdammt, wie kannst du hier so stehen und nichts tun?", hörte ich meine Freundin wieder mal aufgebracht fragen.

„Holly, du hast keine Ahnung. Gar keine Ahnung, was gerade in mir vor geht!", knurrte ich und brachte sie damit tatsächlich zum schweigen.

„Lacey, bitte.", hörte ich Harry nach einiger Zeit flüstern.

Ich sah vorsichtig zu ihm und er sah mir eindringend in die Augen. Ich hielt seinem Blick stand und meinte dann leise: „Okay." Mit einem sichtbar dankbaren Gesicht sah er mich an und ich lächelte ihm kurz zu.

„Das ist doch nicht dein ernst oder?", fragte Holly mich aufgebracht und unterbrach damit den Moment zwischen meinem Ex und mir. Ich drehte mich zu meiner besten Freundin zurück und sagte: „Du hast ganz einfach keine Ahnung, was hier los ist! Und vielleicht ist es auch besser, wenn du jetzt gehst."

Fassungslos sah sie mich an und meinte dann sauer: „Wenn dir dieses Arschloch lieber ist, als ich. Dann bitte."

Keine Sekunde später hatte sie sich bereits umgedreht und verließ den Hof unseres Hauses.

Stöhnend versteckte ich mein Gesicht hinter meinen Händen. Warum musste mein Leben nur so kompliziert sein?

„Warum tust du das?", hörte ich Harry fragen.

„Was meinst du?", hackte ich nach, während ich mich umdrehte und den Schlüssel für die Haustür aus meiner Tasche suchte.

„Warum gehst du ihr nicht hinterher? Sie ist deine beste Freundin und ich will nicht daran Schuld sein, dass ihr zwei euch streitet.", antwortete er mir ruhig.

„Es ist nicht deine Schuld.", versicherte ich ihm, denn ich hätte ihr auch die Wahrheit sagen können. Aber ich habe es nicht.

„Komm rein.", meinte ich, als ich die Tür geöffnet hatte. Ohne ein Wort zu sagen, betrat er mit mir zusammen das Haus. Irgendwie war die Situation angespannt, aber dennoch wollte ich kein Kinderkram aus der ganzen Sache machen.

Mein Weg führte uns in die Küche und ich beobachtete Harry dabei, wie er sich die ganze Zeit umsah. „Willst du auch was trinken?", fragte ich ihn. Ich sah, wie er den Kopf schüttelte und dann meinte: „Nein, danke."

Ich nahm mir ein Glas und goss mir etwas Wasser ein, während Harry mich fragte: „Sind deine Eltern nicht da?" Mein Griff um das Glas verstärkte sich. Nachdem ich mit ihnen über Luke und Mike geredet hatte, habe ich sie bisher kein einziges Mal wieder gesehen. Ich hatte zwar zwischendurch mitbekommen, wie sie nach Hause gekommen waren oder hier herum gelaufen sind, allerdings bin ich ihnen immer aus dem Weg gegangen. Und das lief jetzt schon seit vier Tagen so.

„Nein.", antwortete ich schlicht und vielleicht ein wenig zu kühl. Ich setzte mich an den Küchentisch, nachdem ich einen Schluck getrunken hatte.

„Ist alles okay bei euch?", hackte er nach und sah mich eindringend an, während er sich mir gegenüber nieder ließ.

Ich senkte meinen Blick, schüttelte unauffällig mit dem Kopf und murmelte: „Es läuft halt nicht immer alles so, wie man es sich wünscht." Er durfte einfach nicht von mir erwarten, dass ich ihm erzähle, was zwischen meinen Eltern und mir vorgefallen war. Wir waren kein Paar mehr und außerdem sollte von Lukes Outing auch erst mal niemand weiter wissen.

„Lay?", hörte ich meinen Ex-Freund sagen, was mich dazu veranlasste wieder aufzusehen. „Ich wollte das alles nicht. Du musst mir glauben, es tut mir unglaublich Leid, wie die letzten Jahre abgelaufen sind. Du solltest nicht den Eindruck haben, dass mir alles egal ist. Mir war unsere Beziehung nie egal. Und ich schwöre dir, hättest du - in egal welcher Situation - auch nur ein einziges Wort gesagt, wäre ich bei dir gewesen.", fuhr er fort.

The other side ✓ || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt