Vierundzwanzig

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Nachdem sich Paul von seinem Lachkrampf wieder erholt hatte, brachte er uns wie gewünscht zum Saint John's Shopping Centre.

Langsam verstand auch Jess, was ich ungefähr vor hatte. "Wir wollen uns heute blamieren, habe ich recht?" 

"Ouh yeah!" bestätigte ich und grinste diabolisch. 

"Du hast die besten Ideen!" lachte sie. 

Wieder konnte ich ihr nur einen Luftkuss schicken, weil ein normaler sonst mein Make Up zerstören würde. Kaum zu glauben, wie weiblich ich mich fühlte. 

"Soo, wir sind da!" verkündete Paul und drehte sich zu uns um. "Ruft an, wenn ihr abgeholt werden wollt." 

"Klar, machen wir, danke Paul!" rief ich, als wir aus dem Auto ausstiegen. "Scheisse regnet es?" fragte ich geschockt, als sich Jess bei mir einhakte und wir schon die ersten komischen Blicke ernteten.

"Ja und?!" 

"Äh mein Make Up?!" sagte ich als wäre es das selbstverständliche. 

"Erwacht jetzt die Diva in dir?" spottete Jess. "Wir sind eh schon da."

"Zum Glück!" 

Ich zog Jess gleich in einen Unterwäscheladen und ging direkt auf die Reizwäsche zu. Dann nahm ich den erstbesten Bh und hielt ihn gegen meine Brust. "Spiel einfach mit, lass dir was einfallen, so peinlich wie möglich." murmelte ich. 

Jess nickte nur, versuchte sich das Lachen zu verkneifen und holte tief Luft, dann gab sie mir ein Zeichen, dass sie bereit war. 

"Was sagst du zu dem hier Schatz?" fragte ich extra laut, sodass gleich die ersten Blicke auf uns landeten. 

"Der ist doch viel zu klein!" antwortete sie noch lauter. 

"Brauche ich doppel D?" fragte ich und hielt einen größeren hoch. 

"Sooo groß sind sie dann auch wieder nicht meine zwei Mäuse."

"Was soll das heißen?!" bohrte ich empört nach.

Diese Szene hätte gefilmt gehört, uns beiden fiel es unheimlich schwer, nicht auf der Stelle loszuprusten, doch wir mussten uns beherrschen. Leider machten das die spottenden und schmunzelnden 'Zuschauer' nicht gerade leichter.

"Dass deine Titten klein sind Mann!" entgegnete sie laut.

"Boah sorry, dass ich geboren bin ey!" kreischte ich und knallte den Bh auf den Boden. Langsam begaben wir uns in die unterste Schublade, die asoziale Ebene.

"Ey Henriette, schrei hier nicht so rum, die Leute gucken schon!" 

Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet und mir fiel nichts besseres ein, als mich umzudrehen und zu gehen, weil ich sonst auf der Stelle in schallendes Gelächter ausgebrochen wäre. "Ist mir egal was die von mir denken!" 

"Ich weiß. Ich meine... Guck dich doch an?!" 

"Was soll ich gucken, hä? Was?!" schrie ich dramatisch. 

"Merkst du eigentlich garnichts mehr?! Dein Make Up ist viel zu dunkel, du brauchst 'Aprikot', nicht 'ChocolateGold!'" erklärte sie, als wäre es das Offensichtlichste.

"Kann sein, dass mir das gefällt?!" 

"Kann sein, dass es scheisse aussieht?!" konterte sie.

"Aber deine braun gefärbten Haare sehen gut aus, oder was?!" provozierte ich sie. 

"Ey was soll das denn jetzt?! Du hast die Farbe ausgesucht?!" brüllte sie verärgert.

"Ja bei Kristen Stewart im Fernsehen hatte die auch Swag!" versuchte ich mich zu verteidigen, doch dann spürte ich, wie mich jemand an der Schulter antippte. 

Keep calm and do hair (1D/Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt