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Hey:-) Lasst mich wissen, was ihr davon haltet!

Kapitel 25

„Roxy!“ Ellen fiel mir in die Arme und drückte sich fest an mich. „Bist du okay? Haben sie dir was getan?“

„Nein, alles gut.“ Ich versuchte aufmunternd zu klingen, aber in Wahrheit fürchtete ich mich davor sie bald nicht mehr in meinen Armen halten zu können. „Alles gut. Aber wir müssen einen Plan schmieden, wie du hier raus kommst.“

„Wie wir hier raus kommen.“ Verbesserte sie mich sofort.

Ich war anderer Meinung, nickte allerdings. „Genau. Kommt hier regelmäßig jemand vorbei und bringt dir etwas zu Essen oder zu Trinken?“

„Ja. Der Typ von vorhin. Er kommt alle paar Stunden vorbei und begleitet mich zur Toilette.“ Erwiderte sie. „Wieso? Was hast du vor?“

„Ich werde ihm sagen, dass ich zur Toilette muss. Während die Tür auf ist, versuche ich ihn abzulenken und du haust ab, okay?“

„Und was ist mit dir? Ich lasse dich doch nicht alleine hier!“ beschwerte sie sich wütend.

„Ellen“ begann ich drängend, „bitte, tu einfach, was ich dir sage. Es ist wichtig, dass du von hier verschwindest.“ Sie war in größerer Gefahr, als ich es im Moment war.

„Aber-“

„Bitte.“ Unterbrach ich sie.

Es dauerte eine Weile, aber dann stimmte sie leise zu. Erleichtert schloss ich kurz die Augen. Dann warteten wir angespannt auf Paul und brachen die Stille zwischen uns nur, damit ich ihr erklären konnte, wie und wo sie Liam in Amsterdam finden konnte. Wir mussten nicht lange warten. Das Rattern des Schlosses ließ uns beide aufschrecken. Pauls bullige Figur erschien in der Tür. Er starrte uns mürrisch an, bevor er uns eine Flasche Wasser vor die Füße warf.

„Ich muss aufs Klo.“ Sagte ich kalt und stand auf.

Paul murrte genervt und murmelte irgendetwas auf Niederländisch. Dann nahm er mich grob am Arm, zerrte mich zur Tür und wollte diese zustoßen. Allerdings ging ich plötzlich in die Knie und stöhnte. „Was is’n jetzt los, Bitch?“ Knurrte er und versuchte mich wieder auf die Beine zu zerren. Er stand jetzt mit dem Rücken zur Tür, sodass er nicht bemerkte, wie Ellen vorsichtig und leise an ihm vorbei schlüpfte. Geschickt warf ich mich gegen seine Brust, täuschte vor auf einmal nicht mehr mein Gleichgewicht halten zu können und brachte ihn so dazu, sich genau in die Richtung zu drehen, wo er Ellen im Rücken hatte. Kurz kreuzten sich unsere Blicke und ich sah sie zögern. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und schrie ihr lautlos ein »Geh« zu. Wieder hielt sie einen Augenblick inne, doch dann drehte sie sich um und rannte los. Erleichtert löste ich mich von Pauls widerlichem Körper, nachdem sie verschwunden war.

„Hab manchmal Schwindelanfälle. Sorry.“ Murmelte ich.

„Können wir jetzt endlich gehen?“ motzte er und schloss die Tür, ohne nach Ellen zu sehen. Ich ließ mich von ihm durch den Gang im Keller ziehen und zur Toilette bringen. Absichtlich trödelte ich, um Ellen mehr Zeit zu verschaffen.

„Bitte lass sie sicher bei Liam ankommen.“ Flüsterte ich inbrünstig.

Als Paul mich zurück zum dunklen Zimmer führte, machte ich mich auf das gefasst, was kommen würde, sobald er bemerkte, dass Ellen nicht mehr da war. Mein Herz klopfte, ängstlich, nervös und gleichzeitig hoffnungsvoll für Ellen. Der Schlüsselbund klimperte, während Paul die Tür aufschloss und mich fest am Handgelenk packte. Das Licht auf dem Flur war hell genug, um zu bemerken, dass der Raum leer war.

„Wo ist-“ Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da drückte er mich mit solcher Kraft gegen die Wand hinter mir, dass mir fast schwarz vor Augen wurde. „Was hast du getan, Bitch?“ Grob riss er an meinem Haar, entlockte mir einen schmerzerfüllten Schrei und ließ meinen Kopf knallhart gegen die Wand donnern. Stöhnend schloss ich die Augen, spürte, wie frisches Blut meinen Nacken herunter rann. „Wo ist die andere?“ brüllte er und trat einen Schritt von mir weg, um mit der Faust auszuholen und mich fliegend dem Boden entgegen zu senden. Mein Kiefer pochte, schmerzte so stark, dass ich nicht die Kraft aufbrachte, um mich aufzurichten. Blut kitzelte meine Wange, floss seitlich an meinem Gesicht herunter und in mein Haar.

Miss PresleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt