21

3.6K 265 19
                                    

Hoffentlich nicht zu viel Kitsch?

Kapitel 21

Eiskalte Angst summte in meinem Körper, während ich meine Augen fiebrig über die Menschenmasse im Terminal huschen ließ

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Eiskalte Angst summte in meinem Körper, während ich meine Augen fiebrig über die Menschenmasse im Terminal huschen ließ. Ich suchte nach einem muskulösen Rücken, nach einem dunklen Haarschopf, nach zwei wunderschönen goldenen Augen. Aber ich konnte sie nirgends finden. Es waren zu viele Menschen, die sich hektisch ihrem Ziel entgegen schoben. Verzweiflung machte sich in mir breit, war kurz davor die Oberhand zu gewinnen, mich zum Aufgeben zu drängen. Doch dann reckte ich das Kinn und biss die Zähne zusammen. Neuer Mut flammte in mir auf, erinnerte mich an das, was ich heute Nacht gefühlt und verstanden hatte. Liebe, Kämpfen und beides für Liam und für mich. Unwirsch stieß ich die Leute beiseite, die mir im Weg standen und lief weiter. Genau vier Flüge standen auf der Anzeigetafel, die in der nächsten Zeit nach London aufbrechen würden. Einen davon würde Liam nehmen. Er hatte es mir gestern selbst gesagt. Denn ich hatte ihm nicht die Wahrheit gegeben, die er verlangt hatte. Das war mein erster Fehler.

Ich entschied mich für den Flug nach London mit Lufthansa. Das letzte Mal hatte er sich auch für diese Fluggesellschaft entschieden. Es war zwar nur ein kleiner Anhaltspunkt, aber ich würde es versuchen, Liam nachjagen, bis ich nach seiner Hand greifen und ihn festhalten konnte.

„Du haust heute nicht nach London ab, Hendrickson." Knurrte ich und stieß mich mit den Ellbogen grob durch die Menschenmasse. Und dann sah ich ihn, den muskulösen Rücken, den dunklen Haarschopf. Weshalb er sich noch einmal umdrehte, bevor er hinter der Sicherheitskontrolle verschwand, wusste ich nicht. Aber seine beiden goldenen Augen fanden mich in der Menschenmenge sofort. Er hielt inne, erstaunt und mit offenem Mund. Ich setzte zu einem Sprint an und warf mich mit voller Wucht in seine Arme. Kurz stolperte er, fing sich Sekunden später wieder und hielt mich fest.

„Man geht nicht, ohne Auf Wiedersehen zu sagen." Keuchte ich und krallte mich an ihm fest, wollte um jeden Preis verhindern, dass er mir wieder den Rücken zukehrte.

Er drückte mich bestimmt von sich, seine Haltung abweisend und verschlossen. „Ich bin nicht zum Scherzen aufgelegt, Roxy." Seine Stimme war kalt, als versuchte er, die Barriere wieder aufzubauen, die ich heute Nacht niedergerissen hatte. Es machte mich wütend!

„Ich hätte sämtliche Telefonbücher gewälzt, tausende Nummern angerufen und alle Leitungen der Welt lahm gelehnt, um dich zu finden und-"

„Ich habe dir gesagt, ich bin heute nicht zum Scherzen aufgelegt, Roxy." Unterbrach er mich unwirsch.

„Was willst du denn hören?" rief ich verzweifelt.

„Die Wahrheit." Entgegnete er. „Ich will deine ehrlichen, aufrichtigen Gefühle hören. Wenigstens ein einziges Mal."

Kurz blinzelte ich, schaute ihn an, aber seine Augen forderten von mir genau das, was er gesagt hatte. Die Wahrheit. „Okay." Ich schluckte, verknotete nervös die Finger ineinander. Kämpfen. „Ich weiß nicht, ob du das weißt, aber du – du hast das größte Herz der Welt. Und die ganze Zeit – die ganze verdammte Zeit, habe ich nicht kapiert, dass – dass auch ich darin einen Platz haben könnte. Es hat vor mir gelegen, so offensichtlich, aber ich" Ich biss mir auf die Lippe, „verzeih mir, ich war einfach blind und habe es nicht gesehen. Erst – erst heute Nacht ich-" Erneut brach ich ab und suchte verzweifelt und wütend nach den richtigen Worten. „Gott, ich bin so schlecht darin-"

Miss PresleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt