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Hey, neues Kapitel, Leute:-) Lasst mich wissen, was ihr davon haltet:-)

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Kapitel 4

Es war am nächsten Tag, dass ein wildfremder Mann, um die vierzig, im Laden stand. Kunden waren zwar selten, aber nicht ungewöhnlich. Dieser Mann war allerdings ungewöhnlich. Er passte nicht zu der Sorte Leute, die hier einkauften. Dafür sah er zu schmierig aus, gegeelte Haare und scharfes After Shave. Es schüttelte mich unangenehm, als er mich angrinste.

„Rupert schickt mich um die Einnahmen zu checken." Rupert war mein Chef. „Ich bin ein Freund von ihm, der ihm einen Gefallen schuldig ist."

„Okay?" Langsam nickte ich, skeptisch und misstrauisch.

Ich hoffte, dass er so schnell wie möglich wieder die Fliege machte, während ich ihm zeigte, wie das mit dem Geld funktionierte. Er kam mir dabei viel zu nahe und streifte mich dort, wo es nicht unabsichtlich war. Die Roxy, die nie ein Blatt vor dem Mund nahm, hätte ihn am liebsten angeschrien und in Grund und Boden geflucht. Aber irgendwie war diese Roxy verschwunden. Stattdessen war ich wie erstarrt, stumm und bewegungsunfähig. Meine Rüstung nützte mir auf einmal gar nichts mehr. Nur am Rande hörte ich, wie er mich fragte, ob er mich heute Abend treffen könnte, alleine, wenn der Laden zu war. Ich wollte den Kopf schütteln, schreien, sogar davonlaufen. Aber ich blieb diese klamme Puppe, über die mein Gehirn keine Macht hatte. Seine Hände auf meinem Körper brannten wie Säure auf der nackten Haut. Irgendwelche Dinge, die mich anwiderten, raunte er mir ins Ohr, während seine feuchten Lippen den Weg zu meiner Kehle suchten. Mir kroch die Galle den Rachen nach oben. Erst dieser Reiz löste meinen Körper aus der Starre, allerdings war es zu spät. So sehr ich mich jetzt auch gegen ihn wehrte, trat, biss und schrie – ich zog immer den Kürzeren. Sein Halt um meine Handgelenke schmerzte, sein ekliger Druck gegen meinen Körper tat weg, aber ich kämpfte mich in seinem Griff nur müde.

Als die Kuhglocke der Tür bimmelte, schrie ich um Hilfe. Meine Augen fanden ein Paar goldene, die vor Wut flackerten. Innerhalb von Sekunden wurde der Typ von mir gerissen, kassierte ein blaues Auge und ergriff mit den Beinen in der Hand die Flucht. Liam rannte nicht hinterher, sondern sah mich besorgt an, unschlüssig, ob er mich nun in den Arm nehmen oder verschwinden sollte. Das war der Moment, in dem das monotone Rauschen wieder in klare Geräusche überging und die verschwommenen Flächen sich zu scharfen Umrissen verstellen. Ich rannte zur Toilette und übergab mich. Erst einmal, dann zweimal und dann wurde mein Haar sanft festgehalten, bevor ich mich erneut erbrach. Vollkommen ausgelaugt rutschte ich gegen die kühle Wand auf den Boden und nahm die Flasche Wasser dankend an, die Liam mir wortlos reichte. Ich trank, spülte mir den Mund aus und lehnte mich mit geschlossenen Augen gegen die Wand. Meine unregelmäßige Atmung beruhigte sich langsam. Erst als Liam vorsichtig meine Hand mit seiner berührte, schreckte ich auf. Zuerst wollte ich weglaufen und das Weite suchen, aber dann erinnerte ich mich, dass es Liam war, der mich vor diesem Schwein gerettet hatte. Aufmerksam beobachtete ich, wie er die wunden Male um mein Handgelenk mit seinen Fingern nachfuhr und schließlich seufzte.

Miss PresleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt