Kapitel LVII

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"Was ist nur los mit euch? Ihr seid so viele und nicht imstande Katrina zu beschützen?"
Gabriel war sauer, als er sich neben Kendrick und Maël kniete. Die beiden und die anderen hatten sich einigermaßen wieder aufgerappelt und mussten jetzt Gabriels Schimpftiraden über sich ergehen lassen. Trina stand etwas abseits und wickelte sich fest in Gabriel seiner Lederjacke ein. Sie hatte ihm schon dreimal versucht zu erklären, dass es ihre Schuld war, weil sie einfach Kendricks Anweisung missachtet hatte, doch davon wollte Gabriel nichts wissen. Michael hatte die Verfolgung nach Samael aufgenommen. Er wollte wissen, wohin er flüchtete. Alle anderen räumten die Leichen in das Versteck. Wenn sie gleich fortgehen würden, würden sie den Tunnel von der Schule aus wieder verstecken und dann den gesamten Ort in Flammen aufgehen lassen, um so ihre Spuren zu verwischen. Trotzdem würden die Menschen Fragen stellen. Es kann ja nun nicht angehen, dass die Bewohner eines ganzes Dorf einfach verschwanden und man selbst keine Leiche finden würde.
"...Bei mir ist sie wenigstens sicher. Ihr hattet Glück, dass wir schon so nah waren. Sonst würdet ihr alle tot sein. Ich denke, ich werde sie mitnehmen und bei Ace abliefern. Bei dem weiß ich wenigstens, dass er eher sterben würde, als Katrina in so eine Situation zu bringen", hörte sie Gabriel und ging dazwischen: "Jetzt reicht es aber! Es war meine Schuld hörst du? Und wer rechnet denn bitteschön damit, dass Samael irgendwelche Zombie-Vampire erschafft?"
Gabriel starrte sie an, schüttelte den Kopf und ging dann hinaus. Als er in dem Gang verschwand, schickte er ihr ein gedankliches "Komm mit!"
Zu Kendrick und Maël gewandt sagte sie: "Es tut mir leid. Ich hätte einfach bei Collin bleiben sollen. Er möchte, dass ich bei ihm bleibe. Es ist das beste, denke ich. Er wird mich bei Ace und den anderen abliefern und wir sehen uns dann dort ja?" Kendrick lächelte leicht und nickte. "Ist schon gut. Keiner hier gibt dir die Schuld. Und du hast Recht, wer rechnet damit, dass es hier Zombie-Vampire gibt?! Beim nächsten Mal sind wir besser vorbereitet. Jetzt geh zu ihm." Kaum hörbar fügte er hinzu: "Er braucht dich!"
Verdutzt sah sie ihn an und formte "Gabriel?" mit den Lippen, woraufhin Kendrick nickte.
Trina zuckte mit den Schultern und ging dann Gabriel hinterher. Er wartete in seinem Auto. Michael war auch bereits zurück und saß hinter dem Steuer. Trina stieg zu Gabriel auf die Rücksitzbank und Michael fuhr direkt los. Gabriel zog sie zu sich heran und fuhr durch ihre Haare. Trina lehnte sich an seine Schulter und genoss seine Nähe. Sie konnte es sich einfach nicht erklären, warum ihre Gefühle immer so sprunghaft wechselten. Es war völlig verrückt. Fast beiläufig legte sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Nach einigen Sekunden sagte Gabriel sanft ihren Namen. Trina hob ihren Kopf und sah ihn an. Er sah so verletzbar aus, wenn er seine Zähne nicht zeigte. Sie streichelte sein feines Gesicht und küsste ihn. Er erwiderte ihren Kuss und Trina konnte das Verlangen spüren. Es war nicht nur das Körperliche, sondern auch das Seelische.
Sie unterbrach den Kuss und fragte ihn: "Manipulierst du etwa gerade meine Gedanken?"
Er lächelte sein diabolisches Lächeln und fragte zurück: "Wie kommst du darauf?"
"Schwer zu erklären. Tust du es denn?"
Michael antwortete für seinen Bruder: "Nein, tut er nicht. Gabriel erzähl ihr was du empfindest!"
Er schaute durch den Rückspiegel zu den beiden. "Michael, ich denke nicht, dass..."
"Doch, es ist nötig! Es hilft ihr zumindest dich besser zu verstehen. Sonst tu ich es. Ich weiß, wie schwer es für dich ist", belehrte Michael seinen Bruder.
Gabriel seufzte und streichelte Katrinas Gesicht.
Erwartungsvoll schaute sie ihn an und er begann zu erklären: "Du bist mein...Seelenheil, wenn man so will. Ich war böse und schlecht und alles und ja, ich habe dich damals getötet. Aber als du diese Zeit bei mir warst, da fand ich mehr oder weniger meinen Frieden und es fühlte sich gut an und darum war ich egoistisch und wollte nicht, dass du zu den anderen zurückkehrst. Deswegen gab ich dir nur mein Blut. Und als sie mir dann im Nacken saßen, zerbrach es mir fast das Herz, aber ich wollte nicht, dass sie dich haben und darum setzte ich dich im Meer ab. Aber als du dann weg warst, kehrten diese düsteren Gedanken wieder und ich war versucht, sie hereinzulassen. Und jetzt, da du bei mir bist, sind sie wieder fort."
"Was Gabriel sagen will, ist, dass er dich liebt. Auf seine eigene Weise halt", fügte Michael hinzu, woraufhin er einen genervten Blick von Gabriel kassierte.
Trina schüttelte den Kopf. "Nein! Also ja, ich... Es ist kompliziert. Ich empfinde dir gegenüber etwas, sehr viel sogar. Aber ich bin hin und hergerissen. Seitdem ich denken kann, ist das so. Es gibt einige, für die ich etwas empfinde. Nicht wie bei dir, anders. Und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich möchte niemanden verletzen, aber indem ich hier, bei dir bin, tue ich anderen weh. Es ist wirklich...kompliziert. Aber jetzt gerade möchte ich bei dir sein und ja, verdammt, auf meine eigene Weise liebe ich dich auch..."
"Ssssshhhht! Das reicht! Mehr muss ich gar nicht wissen, Katrina", sagte Gabriel leise und küsste sie wieder. Seine spitzen Zähne streiften ihre Lippe und sie durchfuhr ein Schauer. Sie setzte sich auf ihn herauf und intensivierte den Kuss. Die Jacke rutschte zu Boden, doch das war ihr egal. Gabriel schloss die Arme um sie und wurde fordernder. Trina spürte, wie sein Glied sich versteifte und öffnete seine Hose. Als sie sich auf ihn setzte und er eindrang, entfuhr ihm ein kehliges Stöhnen. Er umfasste ihren Po und schob sie weiter hinauf. Langsam begann sie sich auf und ab zu bewegen und legte den Kopf in den Nacken. Gabriel knurrte, richtete sich etwas auf, drückte ihren Unterleib auf seinen Schwanz und biss in ihre Brust. Die spitzgefeilten Zähne stachen durch ihre Haut in ihr Fleisch und verursachten einen erregenden Schmerz. Er trank gierig von ihr und Trina stöhnte auf. Er nahm viel Blut von ihr und sie spürte, wie sie allmählich schwächer wurde, doch wollte sie sich ihm ganz hingeben. "Trink!", seufzte sie leise und presste sein Gesicht an ihre Brust. Gabriel verstärkte den Druck, sowohl an ihrer Brust, als auch an ihrem Unterleib. Es tat weh, aber sie ertrug es und war völlig weggetreten von dem Rausch, sich ihm ganz und gar hinzugeben. Sie bekam nur am Rande mit, wie Gabriel keuchend zum Höhepunkt kam, sie nur noch schlaff in seinen Armen hing und Michael eine Vollbremsung machte.
"Gabriel, was tust du?", hörte sie Michael schreien und wurde von ihm heruntergezerrt.
Sie spürte kalten, nassen Rasen unter sich und ihr Körper begann zu kribbeln. Das Kribbeln wurde zu einer Art Brennen und breitete sich in ihren Adern aus. Sie begann zu keuchen und fühlte sich völlig leer. Es dämmerte um sie herum und wurde immer dunkler. Jemand beugte sich über sie und hob sie hoch. "Gabriel...", flüsterte sie, doch er antwortete nicht. Sie konnte ihre Augen nicht öffnen, sie waren so schwer. Außerdem war ihr kalt. Sie schmiegte sich an den warmen Körper, der sie trug. Sie kannte seinen Geruch nicht. Er war sonderbar. Aber keineswegs unangenehm. Das letzte, was sie spürte war ein stetig kalter Wind, dann war alles nur noch dunkel.

Weiter geht es bei: Blut-Macht - Hierarchien! 😉

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