Kapitel 5 (Es muss erst schlimmer werden, ...)

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Am nächsten Morgen stand ich auf und fing zuerst für die Drachen Fisch bevor ich mir selber welchen fing. Ich biss einfach in den rohen Fisch, meine Zähne hatte kein Problem mit den Gräten und dem Rückgrat, es knrischte etwas, aber der Fisch war gut für mich. Nicht nur für meine menschliche Hälfte, sondern auch für den Drachen in mir. Als ich fertig war ging ich zu Hicks und weckte ihn. Ich hatte auch für ihn einen Fisch gefangen, aber für ihn hatte ich das Fleisch abgeschnitten. "Guten Morgen" sagte ich, als er sich hinsetzte, "Hier du musst was essen." Er nahm die Fischstücke und aß sie. Als er fertig war schien ihm bewusst zu werden was er grade gegessen hatte. "Ihu" sagte er. Ich sah ihn an und musste über den Gesichtsausdruck, den er machte lachen. "Ach komm so schlimm war es nicht, das Zeug schmeckt besser als man meinen mag" lachte ich. Das schien ihn zum Grübeln zu bringen "Du hast recht es schmeckt wirklich nicht schlecht,aber warum?" "Weil ..." ich hielt inne als ich sah wie er sich über die Arme strich, ihm war kalt. Ich kramte in meiner Satteltasche herum.

Irgendwo musste doch noch eine Decke sein, ganz unten fand ich eine. Ich gab sie ihm und er wollte sie sich über den Rücken werfen, hielt aber kurz davor inne, weil er sich an seine Flügel erinnert hatte. Er legte sie sich von vorne über den Körper. In der Zwischenzeit hatte ich meine Nähsachen aus der Satteltasche geholt und begann an seinem Pullover herum zu hantieren. "Aber warum?" fragte er wieder "Oh, wie erklär' ich das, naja Drachen mögen nun mal rohen Fisch. Und da wir halbe Drachen sind, finden wir rohen Fisch nicht ekelig. Solange wir nicht drüber nachdenken, was wir grade essen schmeckt er echt gut" sagte ich und nähte den letzten Knopf an. "Hier das sollte besser passen als die Decke", meinte ich und warf Hicks den Pullover rüber. Er fing ihn und versuchte ihn sich über den Kopf zu ziehen, was nicht funktionierte. Er sah mich hilfesuchend an. Ich schmunzelte. Es brauchte eine Weile bis man sich an all das gewöhnt hatte und nicht mehr wie gewohnt handelte.

"Hier", sagte ich und zeigte ihm die Knöpfe und Schnitte im Stoff "Wozu all das, du hast doch auch keine Löcher in den Klamotten" sagte er und sah mich skeptisch an "Doch hab ich" antwortete ich und drehte mich um ich nahm meine Haare zur Seite und legte damit die Löcher frei durch die meine Flügel sprossen. "Ich hab nur die zwei, weil meine Rückenstacheln mittlerweile unempfindlich geworden sind, das braucht aber noch ein bisschen bei dir, sie müssen erst richtig aushärten" erklärte ich und half Hicks mit dem Pullover. Auf der Rückseite knöpfte ich die Schnitte über den Flügeln, so wie ober- und unterhalb der Rückenstacheln zu. Ganz vorsichtig strich ich über die Rückenstacheln. "Das fühlt sich seltsam an" meinte Hicks "als wäre dort etwas das schon immer da war aber was ich noch nie war genommen habe." Ich lachte bei seiner Erklärung.

Ich stand auf und ging zu Fleischklops. "Danke, du kannst jetzt nach Hause gehen, Fischbein wartet bestimmt schon auf dich" sagte ich ihr. "Ist gut, ich komm heute Abend wieder vorbei." Damit schwirrte sie davon. Als ich mich umdrehte sah ich wie Hicks versuchte aufzustehen " Das ist keine gute Idee" rief ich, aber er stand schon und schwankte. Super das würde schlecht laufen. "Wolke" rief ich, sie war Hicks am nächsten "Tail Flip." Sie wusste was zu tun war und zog Hicks die Füße unter dem Körper weg, sodass er nach vorne fiel. "Tut mir Leid" rief ich, während ich auf ihn zu lief. Er krabbelte auf alle Viere und setzte sich dann wieder hin "Warum hast du das gemacht", fragte er mich entgeistert. "Hätte ich es nicht gemacht, wärst du auf den Rücken gefallen, was, wenn ich hart bin, im besten Falle dazu geführt hätte das du dir die Flügel ausgekugelt hättest" sagte ich "Oh" kam die Antwort. "Dein Körperschwerpunkt hat sich verlagert. Ohne den Schwanz kannst du das nicht ausgleichen, und es wird 'ne halbe Ewigkeit dauern bis du es ohne hinbekommst" erklärte ich ihm. Er nickte und wirkte auf einmal ziemlich betrübt "Ist nicht einfach, ich weiß aber der schlimmste Teil ist bald vorbei" sagte ich und stand auf. Ich hörte wie jemand auf die Bucht zukam "Ohnezahn kommst du mit mir mit?" fragte ich "Kann das nicht Wolke machen" fragte er schnippisch, hups der war heute auf der falschen Klaue aufgestanden "Mir wäre es lieber wenn sie hier bleibt, sie weiß was zu tun ist" sagte ich und sah Hicks an "Geh ruhig mit ihr, ich bleib hier" sagte er und strich Ohnezahn über den Kopf.

Wir gingen aus der Bucht heraus und etwas in den Wald hinein, ich wollte nicht, dass jemand der Bucht zu nahe kam. Die Gefahr das jemand Hicks entdeckte war zu groß. "Moonlight" hörte ich die grollende Stimme von Haudrauf. Er war nicht allein Grobian folgte ihm. "Haudrauf" antwortete ich, auch wenn ich nicht zum Clan gehörte wurde ich doch wie ein Mitglied behandelt und ich meinerseits behandelte Haudrauf wie meinen Häuptling "Was hat das alles zu bedeuten, warum hast du Hicks mit hieraus genommen? Wie geht es ihm? Was hast du vor? Was ist das für eine Krankheit und warum ist Ohnezahn bei dir und nicht bei Hicks?" überrumpelte er mich mit Fragen "Halt, nicht so schnell", sagte ich. Er stoppte und sah mich streng an. "Also als erstes ich hab Hicks hier mit heraus genommen, weil es eine ansteckende Krankheit ist und ich nicht wollte das sich der Rest von euch auch ansteckt. Und bevor ihr fragt, ich hatte die Krankheit schon ich kann mich nicht mehr anstecken. Als nächstes: Es geht ihm schon besser, aber bis er wieder gesund ist braucht es noch ein bisschen. Ich werde mit ihm ins Dorf zurückkehren, wenn er wieder ganz gesund ist. Was den Teil mit dem Vorhaben angeht, ich möchte ihm einfach nur helfen. Ich weiß was er grade durchmacht und ich weiß auch, dass es, wenn man allein da durch muss, so wie ich, unheimlich schwer ist. Die Krankheit um die es sich handelt hat eigentlich keinen richtigen Namen, wenn man mal von ihr hört wird von Drachenfieber oder Drachenwahn gesprochen, sie wird durch den engen körperlichen Kontakt zu bestimmten Drachen ausgelöst. Es ist so ähnlich wie Tollwut, wenn das Tier den Menschen beißt steckt es ihn an, aber dem Menschen muss man das nicht unbedingt ansehen und trotzdem überträgt er die Krankheit" sagte ich, doch bevor ich zum letzten Punkt seiner Frageliste kam unterbrach er mich entsetzt: "Dann ist das alles die Schuld des Nachtschattens?" "Bevor hier jetzt vorschnell geurteilt wird. Ja, der Nachtschatten ist einer der Drachen die, die Krankheit auslösen, aber die Drachen wissen es nicht, sie haben keine Ahnung davon, wie denn auch, sie leben ja eigentlich nicht so eng mit uns zusammen" sagte ich und stellte mich vor Ohnezahn "Und warum Ohnezahn bei mir ist, ich hab Wolke bei Hicks gelassen, sie kann ihm helfen wenn es hart auf hart kommt, solange ich weg bin." Das musste Haudrauf wohl erst mal verdauen "Haudrauf" sagte Grobian "Ohnezahn würde Hicks nie ein Haar krümmen, dafür sind die Beiden einfach zu gut befreundet." "Hicks ist wie ein Bruder für mich" grummelte Ohnezahn, ich nickte leicht. "Ich will meinen Sohn sehen" sagte Haudrauf und wollte an mir vorbei stampfen. "Na... Na.... Hier geblieben," sagte ich und hielt ihn am Arm fest. Er drehte sich um und sah mich wütend an "Er ist mein Sohn ich hab das Recht ihn zu sehen" fauchte er mich an. Ich wich nicht zurück, ein wütender Drache war angsteinflößender "Ja und Nein. Es würde Hicks ganz bestimmt nicht gefallen wenn du dich ansteckst. Die Krankheit ist nicht einfach. Wenn man nicht ständig ein Auge auf den Kranken hat wird es gefährlich, wenn ich suf einmal zwei da liegen hätte, dann würde einer zu kurz kommen und wer weiß was dann passiert. Ich hab es nur dank Wolke überlebt. Deshalb vertrau ich ihr, dass sie in meiner Abwesenheit gut für Hicks sorgt, aber ich wäre jetzt viel lieber dort und würde auf ihn aufpassen" sagte ich ernst. "Haudrauf, der Drache vertraut ihr, wenn sie etwas Schlechtes im Sinn hätte, würde Ohnezahn nicht von Hicks Seite weichen", sagte Grobian. Haudrauf sah mich noch einmal an und ließ dann den angehaltenen Atem frei. "Okey, aber ihr kommst sofort wieder wenn es ihm wieder gut geht" "Versprochen" sagte ich und rannte mit Ohnezahn zurück zur Bucht.

Das Mädchen mit den weißen  FlügelnWhere stories live. Discover now