Greentea

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Grace

"Ich muss jetzt los. Ich habe meiner Mutter versprochen im Garten zu helfen, wenn es trocken ist."

Chloe umarmt mich zum Schluss, gibt mir ein kleines Küsschen auf die Wange und verlässt das Café. Mit traurigem Gesicht sehe ich meiner Kindheistfreundin nach, ich habe sie wirklich vermisst in den letzten Monaten, als ich in London war und sie hier, Kilometer weiter weg. Nach Hause will ich noch nicht, also entscheide ich mich mir einen weiteren Tee zu bestellen, dieses mal einen Grüntee. Es gibt viele Menschen die diese Sorte nicht mögen, obwohl Grüner Tee einer der gesündesten aller Teesorten ist. Er hilft bei Blutdruck, Leberentzündungen und sogar beim Abnehmen. Man muss sich nur an den Geschmack gewöhnen, doch wenn es kein billig Tee ist, sollte er schmecken. Ich bin der Meinung, dass man bei jeder Sorte, auf die Herkunft und Qualität achten sollte. Nicht jeder Beerentee schmeckt gleich, nur weil er den selben Namen trägt. Genau so ist es mit Grüntee, nicht anders.

"Danke sehr.", leise bedanke ich mich bei der Bedienung, gebe ihr gleich das Geld und sie verabschiedet sich mit einem Lächeln von mir. Ich denke nach, über Chloes und meine letzten Worte über Louis. Heißes Arschloch.

Ich gebe zu, er sieht gut aus, manchmal ist er sogar charmant, aber er ist und bleibt ein Fuckboy, außerdem hat er keinen richtigen Respekt vor Mädchen oder generell vor Menschen. Er ist frech und unerzogen. Mit solchen Menschen will ich nicht viel zu tun haben. Wieso ist Ryan mit so jemanden befreundet? Oder hat er eine andere Seite von Louis gesehen, die ich nicht kenne? In Ordnung, so oft und lange habe ich ihn noch nicht gesehen, aber wenn ich an unser erstes Treffen denke. Da rutscht mir die Kälte den Rücken runter. Genervt von meinen Gedanken nehme ich einen Schluck meines warmen Getränks und schließe dabei meine Augen. Hätte ich es doch lieber nicht getan.

"Hey, Sweeti."

Ruckartig öffne ich meine braunen Augen und starre in Blaue. Himmel, hat er mich erschreckt. Seit wann ist er hier? Warum ist er hier, bei meinem Tisch? Sein breites Grinsen wird noch breiter, als er merkt wie ich ihn anstarre und sofort wünsche ich mir, ich wäre doch gegangen. Einfach ignorieren.

Ich schaue runter, zu meiner kleinen Tasse und sehe mein Spiegelbild in der grünen Flüssigkeit. An meinen Augen hingen Augenringe, nicht starke, aber man sieht sie.

"Trinkst du Tee?", fragend sieht mich Louis an, er hat sich in der Zeit einfach gegenüber mir gesetzt. Ich gebe ihm keine Antwort, sondern nehme mir einen weiteren Schluck. Ich behalte die warme Flüssigkeit für eine kurze Zeit im Mund, schlucke nicht gleich, sondern genieße den Geschmack auf meiner Zunge.

"Grüntee. Wie nett.", meint er nur, den ironischen Ton hört man genau.

Genervt rolle ich mit den Augen. Mein Gott, hat er nichts bessere zu tun, als mich hier zu nerven? Zum ersten mal sehe ich ihn wieder an, muster ihn und präge mir jede Einzelheilt in seinem Gesicht ein. Seine Lippen sind schmall und rosa, sahen sehr weich aus, seine Augen sind wirklich in einem wunderschönem Blau getunkt und unter diesen bilden sich kleine Falten, wenn er grinst. Genauso wie jetzt. Louis hat mich beim starren erwischt und ich will nicht wissen, was er nun von mir denkt.

Verdammt!

"Ich weiß, ich weiß. Ich bin heiß, aber gleich so zu starren. Zum Glück mag ich dich."

"Wohl eher meinen Körper.", rutscht es mir raus und sofort lege ich eine Hand auf meinen Mund.

Meine Augen werden rießig groß. Was habe ich gerade gesagt?? Ich spüre, wie sich meine Wangen leicht erhitzen, als ich sein raues Lachen höre. Ich gebe keinen Ton mehr von mir, schaue wieder runter zu meiner Tasse, doch blicke hoch, zu ihm, als sich sein Arm um meine Schultern legt. Leicht drückt er mich an sich und sofort bemerke ich die Gänsehaut auf meiner Haut. Wieso reagiert mein Körper so auf ihn? Ich möchte das gar nicht, alles was ich will ist meine Ruhe vor diesem Kerl zu haben . Das Grinsen auf seinen rosa Lippen möchte ich erst gar nicht sehen.

BadassWhere stories live. Discover now