Kapitel 10 - Das erste Date

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Obwohl Sherlock und jetzt John offiziell ein Paar waren, änderte sich ihr Leben eigentlich kaum. Es lief sogar relativ regelmäßig ab. Morgens frühstückten sie gemeinsam, dann gingen sie entweder los, um zusammen an einem Fall arbeiten oder John arbeitete als Doktor (Sherlock mochte die erste Möglichkeit deutlich lieber), nachmittags kamen sie beide erschöpft nach Hause und John machte Tee, abends jedoch verbrachten sie dann Zeit miteinander, außerhalb von der Arbeit, als ein richtiges Paar.

Sherlock hätte sich niemals träumen lassen, dass etwas so Gewöhnliches wie Kuscheln oder Küssen manchmal so aufregend seien konnte. Er hatte davor immer bezweifelt, dass man so etwas wirklich schön finden konnte. Aber mit John war das ganz anders. Er war der eine, der Sherlocks Herz für sich gewonnen hatte, bevor er es überhaupt gewusst hatte. Und mit ihm irgendwelche Sachen zu unternehmen machte Sherlock glücklich. Doch besonders gefiel ihm, mit John auf dem Sofa zu sitzen und zu kuscheln. Das tat er oft, sooft es eben ging. Er wusste selbst gar nicht, warum diese simple Tat, die Arme umeinander zu schlingen ihm so sehr zusprach.

An einem verregneten Abend, es war ein matschiges und unangenehmes Wetter draußen, saßen John und Sherlock wieder einmal auf der Couch. John hatte sich an Sherlocks Brust gelehnt und Sherlock seinen Kopf sanft in das blonde Haar des Militärarztes gelegt. John döste leise vor sich hin und Sherlock beruhigte das regelmäßige Heben und Senken seiner Brust. Sanft legte er die Hand auf die Schulter des Blonden und begann, sie leicht zu massieren. John seuzte einmal genussvoll, drehte den Kopf leicht und plazierte einen kurzen doch liebevollen Kuss auf Sherlocks Wange. Dieser schloss die Augen und lächelte.

"Wie habe ich es nur geschafft, jemanden wie dich zu verdienen?", flüsterte er.

John grinste einfach nur, zu müde, um irgendetwas zu antworten. Stattdessen zog er an Sherlocks Kragen um den Größeren zu sich herunterzuziehen. Sherlock beugte sich zu ihm herunter und John küsste ihn sachte. John war eher ein Fan von direktem Lippenkontakt, wie Sherlock festgestellt hatte. Doch stören tat ihn das ganz und gar nicht. Im Gegenteil, er war nie ganz mit Küssen vertraut gewesen, natürlich hatte er früher (wenn auch mit Protest) der Mutter immer einen Abschiedskuss geben müssen, wenn er zum Beispiel zum Internat ging, aber das hier war anders. Das hier war wundervoll, etwas mit Geduld und auch Leidenschaft. Es war einfach großartig, John zu küssen.

Er drückte Johns Körper an den seinen wie ein kleines Kind seinen geliebten Teddybären und legte seinen Kopf auf Johns Schulter.

"Weißt du eigentlich, welcher Tag heute ist?", flüsterte er.

John zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Nein. Ist heute irgendetwas?", frage er.

"Heute nicht. Aber heute vor mehreren Jahren habe ich eine Person kennengelernt", sagte Sherlock grinsend.

Jetzt zog John seine Brauen nach oben. "Ach ja? Und wen?"

"Nun, einen Mann. Er ist mit einem Freund und einem Problem zu mir gekommen", sagte Sherlock nachdenklich.

"Und konntest du ihm helfen?", fragte John neugierig.

"Ich glaube schon", sagte Sherlock lächelnd.

"Du glaubst?", fragte John verwirrt.

"Der Mann war eigentlich eher zufällig zu mir gekommen. Er hatte wieder mit einem alten Freund Kontakt und der hat ihn mit seinen Problemen zu mir geführt."

"Ich dachte, es wäre nur ein Problem?"

"Vielleicht waren es auch mehr. Er hatte eine Verletzung, die ihm das Leben schwer machte und dank dieser Verletzung konnte er nicht das tun, was er so gerne tat", flüsterte Sherlock in Johns Ohr. Der bekam von der dunklen Stimme Gänsehaut.

Johnlock-Consulting Detectivs lieben ÄrzteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt