Kapitel 3 - Der Dritte

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Am nächsten Tag wachte Sherlock spät auf. So gut hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Er stand auf und ging in das Badezimmer, wo er die Dusche anstellte. Sherlock seufzte leise, als das heiße Wasser über seinen Rücken lief. Langsam begann er, an den gestriegen Abend zu denken.

John war bei ihm gewesen. Er hatte ihm endlich seine Sorgen erzählen können und John...Sherlock lächelte. John hatte ihn umarmt. Sherlock schloss die Augen, als er an den Moment dachte. Johns Wärme um seinen Körper, seinen wunderbaren Geruch von Earl Grey, Johns Lieblingstee, Johns wunderschöne blaugraue Augen...

"John", flüsterte der Detektiv leise.

Er liebte diesen Namen. Sein eigener Name, William Sherlock Scott Holmes, wirkte dagegen nur wie ein schlechter Witz.

"John Watson."

Wie sein Herz begann, schneller zu schlagen, sobald er diesen Namen hörte!

Doch gleichzeitig war dieser Name auch Enttäuschung. Große. Das einzige, was er niemals haben könnte. Warum sollte John ihn lieben? Er kommandierte ihn nur herum. Er machte es zwar, um es so aussehen zu lassen, als würde er nichts für ihn empfinden. Doch was würde er nicht alles für diese Lippen tun. John würde ihn nicht lieben.

~

John wachte spät auf. Er hatte gestern noch lange wachgelegen, dem Verhalten des CD wegen. John hatte ihn davor noch niemals so zerbrechlich gesehen und es machte ihm fast Angst. Er schaute verwirrt auf seinen Wecker, er hatte keine Ahnung wieviel Uhr es war.

"12:36 Uhr!", rief er erschrocken.

Überrascht stand er auf und ging die Treppe hinunter. Als er am Absatz angekommen war, hörte er aus dem Badezimmer fließendes Wasser. Sherlock duschte. Das war gut. Dann ging es Sherlock warscheinlich besser! Erleichtert ging John in die Küche und begann, Frühstück vorzubereiten. Fünf Minuten später öffnete sich die Badezimmertür und Sherlock trat hinaus, nur von einem Handtuch bekleidet, und watschelte in die Küche.

"Guten Morgen, John", sagte er glücklich. John sah auf, überrascht über Sherlocks Fröhlichkeit. Der Vergleich war atemberaubend. Der geprügelte Hund gestern, der Consulting Detectiv heute.

"Guten Morgen. Wie geht es dir?", fragte er und versuchte, nicht auf Sherlock zu starren. Irgendwie fiel es ihm schwer. Seit wann das?

"Besser, danke", sagte Sherlock und lächelte ihn an. John sah etwas schlaflos aus. Vielleicht wegen ihm? Oder hatte er wieder Albträume gehabt?

John lächelte zurück und versuchte, sich nicht anmerken zu lssen, wie schwer es für ihn war, eine Konversation mit Sherlock zu führen, während dieser nur im Handtuch am Küchentisch saß. Die helle Haut des CD hatte durch das warme Wasser einen gesunden rötlichen Ton angenommen und seine Haare waren fast doppelt so aufgeplüscht wie sonst.

Verdammt, sieht er gut aus!

Sherlock sah, dass John ihn anstarrte, tat aber so, als hätte er es nicht bemerkt. Er begann, sich ein Brot zu schmieren, auch wenn er absolut keinen Hunger hatte und beobachtete John dabei aus dem Augenwinkel.

John sah aus dem Winkel noch viel müder aus, fiel ihm auf. Seine Augen waren noch halb geschlossen und er hatte leichte Ringe unter den Augen. Außerdem standen seine Haare nach allen Seiten ab. Sherlock konnte ein leichtes Kichern nicht unterdrücken.

"Was ist?", fragte John neugierig. Sherlock hatte in Ernst gekichert. Er würde wohl nie aufhören, ihn zu überraschen.

"Du siehst aus wie ein Igel mit deinen Haaren!", sagte Sherlock neckend. Oh Gott. Hatte er gerade geflirtet? Er musste damit aufhören, sonst merkte John noch etwas. Doch dem schien es nicht aufgefallen zu sein.

Johnlock-Consulting Detectivs lieben ÄrzteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt