Kapitel 17

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,,Kurz nach dem Vorfall mit... Gave wohnten Dean und ich bei Lion und eine Woche später sind wir dann hier aufgetaucht.",schloss ich unsere Rede.
Niemand sagte etwas, es wäre, als hielten sie alle die Luft an.
Dean ergriff wieder das Wort.
,,Deshalb wollten wir die NC stürmen. Dort gibt es Medibänke, ich könnte geheilt werden und Reece muss noch ein Paar Freunde retten.",murmelte Dean.
In meinem Hals war ein dicker Klos, ich dachte an Gave. Was ist mit ihm? Könnte er jemals so werden, wie vorher?
,,In den nächsten Tagen werden wir sehen, wer mitkann und wer nicht. Ich denke, Mütter und ihre Kinder sollten bleiben, genauso wie Verletzte und Schwache.",äußerte Mars sich, ich nickte zustimmend.
,,Wenn ihr wollt, könnt ihr gehen.",schloss er die Versammlung und die Menschen schwärmten aus. Mars kam zu uns, klopfte mir auf die Schulter.
,,Das habt ihr gut gemacht, ich denke, alle sind auf unserer Seite.",meinte er und nickte sogar Dean anerkennend zu.
,,Danke.",sagte Dean, während ich nichts sagte, weil ich Angst hatte, dass meine Stimme zitterte. Mir ging's total beschissen, weil mir bewusst wurde, dass ich zurück in die NC musste. Und das wollte ich eigentlich nur über meine Leiche tun. Ich hatte Angst, dass jemand sterben würde, dass jemand gefangen genommen werden würde. Aber das würde wahrscheinlich sowieso passieren.
,,Reece, kommst du?",fragte Dean. Ich nickte und ging auf ihn zu.
,,Mars hat gerade gesagt, dass jetzt aussortiert wird, wer mitkommt und wer nicht.",erklärte Dean, da er mitbekommen hat, dass meine Gedanken ganz woanders sind.
,,Du willst da nicht wieder hin, oder?",fragte er langsam, jedoch mit einem leichten Schmunzeln.
,,Nein. Du etwa?"
Er schüttelte den Kopf.
,,Wir werden das schon irgendwie schaffen.",machte er mir dann Mut.
,,Ja, hoffentlich.",murmelte ich.
Wir kamen im Raum an, Mars kam uns entgegen.
,,Wir brauchen einen Plan und eine Liste aller, die mitkommen können.",beschloss er.
,,Dann braucht ihr mich ja nicht.",entgegnete ich. Ich hielt es für einen deutlich besseren Vorschlag, Mars und Dean mal alleine zu lassen. Natürlich nicht, damit sie aufeinander losgingen, vielleicht wollten sie sich einfach Ungesagtes sagen.
Mars warf Dean einen unschlüssigen Blick zu, dann sagte er:,,Ich finde, du solltest mitkommen. Dean kann schließlich nicht alles wissen."
Dean fühlte sich angegriffen, das sah man ihm an, sagte dann jedoch:,,Ich stimme ihm zu."
Ich sah sie beiden an.
,,Tja, eure Meinung ist mir aber egal. Ihr sollt auch mal miteinander auskommen.",grinste ich und wollte davongehen, allerdings wurde ich zurückgezogen. Mars hob mich an der Hüfte hoch und ließ mich an seiner Schulter kopfüber baumeln.
,,Mars! Lass mich runter.",rief ich und schlug auf seinen Rücken, was ihm aber nichts ausmachte. Er lachte nur.
,,Lass mich sofort runter, du Penner!",brüllte ich dann und versuchte ihn zu treten. Komischerweise trat ich immer ins Leere.
,,Entspann dich!",rief er und lachte laut.
,,Mars! Ich bleibe auch, aber bitte lass mich verdammt nochmal runter!",rief ich und er ließ mich direkt hinunter. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und stolperte von ihm weg.
,,Dean hat's gehört. Du musst bleiben.",sagte Mars grinsend, Dean grinste sogar noch mehr.
,,Ich wusste nicht, dass ich's mit Kleinkindern zu tun habe.",grummelte ich und bewegte mich auf die beiden zu.
,,Okay. Ich denke, wir sollten die Liste zusammen machen. Damit ihr die Namen lernt.",beschloss Mars, ich zuckte mit den Schultern.
,,Die Meisten hier können eh nichts.",seufzte ich und erntete einen bösen Blick von Mars.
,,Dann wird es deine Aufgabe sein, die zu trainieren.",entschied er hämisch grinsend. Ich ignorierte ihn und schaute weg.
,,Wo sollen wir die Liste machen? Hast du Papier?",fragte Dean und verschrenkte die Arme vor der Brust.
,,Wir haben kein Papier.",murmelte Mars und schien ernsthaft zu überlegen.
,,Wir können alle herholen und dann bestimmen, wer mitkommt.",schlug ich vor. Mars schüttelte leicht den Kopf; er hatte den selben Gedanken wie ich, nämlich dass es ziemlich dumm war alle zurückzuholen, nachdem er sie verscheucht hatte. Da er keine andere Wahl hatte, sagte er:,,Wartet hier, ich hole wieder alle her.",und verließ den Raum. Ich ging zur Wand und setzte mich auf den Boden.
,,Ich freu mich für dich, dass du wieder laufen wirst.",meinte ich und schaute in Deans Richtung. Er drehte sich zu mir um und lächelte leicht.
,,Ja, ich mich auch. Mittlerweile hasse ich das Ding." Er zeigte auf den Rollstuhl.
,,Ich hab' manchmal Schuldgefühle wegen dir.",flüsterte ich fast. Er wurde ernst und sah mich etwas besorgt an.
,,Brauchst du nicht. Es war ja meine Entscheidung mich von Aaron überfahren zu lassen.",sagte er und realisierte kurz darauf, wie komisch es sich anhörte.
,,Einigermaßen."
,,Aber es war meine Entscheidung, ihn überhaupt mitzunehmen.",wiedersprach ich.
,,Und meine Entscheidung, auf dich zu hören.",schloss Dean grinsend. Ich sagte nichts mehr, Dean ebenso.
In nächsten Moment kam Mars rein, mit einer Horde Menschen, die ihm alle folgten. Ich stand von Boden auf.
,,Ich zähle gleich durch ob wir vollständig sind.",verküdete Mars als nächstes, nachdem alle im Raum waren.
,,Okay, hört zu. Stellt euch alle in Reihen auf, dann kann ich euch besser sehen."
Obwohl die Meisten älter waren als er, hörten sie auf ihn. Mars zählte schnell durch und stellte fest, dass alle da waren. Er deutete mit einer Handbewegung, dass wir zu ihm kommen sollten und wartete dann darauf, dass die Anderen ruhig wurden.
,,Wir werden euch jetzt aussortieren. Will jemand diesem ganzem Wahnsinn mit den Chips kein Ende setzen und zulassen, dass weitere unschuldige Massen von Menschen sterben?",er ließ nicht zu, dass jemand etwas sagte, ,,Gut. Alle, die nicht mitkommen gehen bitte zurück und der Rest wird ab Morgen hart trainieren."
Eine Hand von einer Frau schellte hoch, die nach Mars Aussage wieder sank.
,,Ja, auch die Frauen. Ich werdet lernen mit Waffen umzugehen, euch zu verteidigen und zu käpfen. Ihr alle werdet im schlimmsten Fall sterben, und genau das wollen wir vermeiden. Ihr müsst schnell handeln, wenn ihr gewinnen wollt.
Denn dieser Kampf wird für heute, für morgen, für immer sein."

CODE - Gefährliche GegenwartWhere stories live. Discover now