Five ♥

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Ein weiterer aus dem Adventskalender, aber nicht von mir sondern von einer guten Freundin geschrieben :))

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Seit Tagen saß ich nachmittags in meinem Zimmer und weinte. Ich aß nichts, ich trank nichts, ich schlief nicht. Nur wiedersprüchlich quälte ich mich jeden Morgen aus dem Bett und wankte in die Küche.

Es war mittlerweile Dezember, alles war weiß und ich hörte den Schnee unter meinen Schuhe knartschen, als ich lustlos zur Schule stampfte. Als ich an kam, versuchte ich mich so normal wie möglich zu verhalten. Mit einem Fake Lächeln begrüßte ich meine Freunde. Sie lächelten zurück, doch in ihren Augen erkannte ich ihr Mitleid. Sie wussten wie schlecht es mir ging, doch genauso gut wusste sie auch, dass es besser war, mich nicht darauf an zu sprechen. Es würden dann bloß nur die ganzen Tränen wieder kommen, die ich momentan krampfhaft versuchte zu verdrängen.

Zu meinem Glück verging der Tag relativ schnell. Ich wollte nur noch nach Hause und allein sein. Doch so einfach machte es mir meine beste Freundin natürlich nicht. Schnell hielt sie mich am Handgelenk fest und begann mir in Gewissen zu reden: "Kristin, du kannst dich doch nicht die ganze Zeit nur in deinem Loch verkriechen. Du machst dich damit kaputt! Es wird Zeit endlich mal wieder etwas zu unternehmen. Lass uns heute einfach mal einen Mädchentag machen und shoppen gehen."Sanft lächelte sie mich an.

Eigenlich wollte ich zwar nicht, aber irgendwie hatte sie ja auch Recht. Ich konnte diese Ablenkung wirklich gebrauchen.

Als wir uns paar Stunden später in der Stadt trafen und durch die Straßen bummelten musst ich zugeben, dass sie echt ein gutes Gespür dafür hatte, mich auf zu muntern, denn ich konnte heute seit langem zu ersten mal wieder aufrichtig lachen. Nachdem wir schon ein paar Läden abgeklappert hatten, gingen wir auch endlich in mein Lieblingsgeschäft. Natürlich wurde ich sofort fündig und eilte zu den Umkleidekabinen. Jedoch erstarrte ich augenblicklich zu Eis, als die Worte des Radiosprechers zu mir durch drangen :"Und nun die neuste Liebesballade 'You & I' von der wohl erfolgreichsten Boyband..."

Die ersten Töne erklagen, doch meine beste Freundin reagierte sofort. Schnell legte sie allle Sachen auf einen Kleiderständer, bevor sie mich hastig aus dem Laden zerrt. Immer weiter liefen wir, bis das Geschäft nicht mehr in Sicht war.

Keiner von uns, wusste was er sagen sollte und verhielten wir uns einfach so, als wäre nichts gewesen.

Nach einiger Zeit, die wir in verschiedenen Läden verbracht hatten, verabschiedet sie sich plötzlich eilig mit einer Umarmung von mir. Verwirrt ssah ich ihr hinter her, wie sie in dem Menschen Getümmel verschwand.

Noch bevor ich weiter gehen konnte, legte sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter. Erschrocken fuhr ich zusammen, nur um dann in diese dunkel braunen Augen zu blicken, in die ich mich noch vor kurzer Zeit verliebt hatte.

Das Blut begann in meinen Adern zurauschen und langsam verwam meine Umgebung immer mehr.

"Kristin, please...."

Ruckartig riss ich mich von ihm los. Mir war egal, was er mir zu sagen hatte. Ich wollte ihn nicht mehr sehen.

Immer schneller begann ich zu rennen und immer mehr Tränen sammelten sich in meinen Augen an. Als ich einen flüchtigen Blick nach hinten warf, musste ich feststellen, dass er mir folgte.

Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Hatte er mich nicht schon genug verletzt?  

Erleichtert atmete ich ein, als mein Zuhause in Sicht kam und ich die Haustür kurz darauf hinter mir schließen konnte.

Doch nun war es endgültig um mich geschehen. DieTränen strömten nur so über meine Wange und meine Beine gaben unter mir nach. Schluchzend zog ich meine Beine an mich.Immer wieder klang das Klopfen an der Tür und seine lauten Rufe zu meinen Ohren durch, doch ich versuchte sie zu über hören, hielt mir verzweifelt die Ohren zu.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich wieder die Kraf auf zu stehen. Erschöpft schlurfte ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch sinken.

Wie hatte ich es bloß zulassen können, dass er so eine emotionale Macht über mich hatte?

Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn das nächste mal als ich meine Augen öffnete, sah ich ihn.

Erschrocken setzte ich mich auf und starrte ihn an.

Wie war er hier rein gekommen?!  

"Kristin.....", flüsterte er, ehe seine Stimme abbrach.

"Was?!", fauchte ich zurück, während ich meine Arme gegen seine Brust stämmt, um einen größeren Abstand zwischen uns zu gewinnen. "Hast du mich nicht schon genug verletzt?!....Verschwinde einfach und lass mich in Ruhe!!!!"

Tränen suchten sich ihren Weg an meiner Wange hinab.

Vorsichtig näherte er sich mir wieder und wischte die salzige Flüssigkeit sanft mit seinem Daumen bei Seite. Als nächstes setzte er sich langsam neben mich und zog mich in eine liebevolle Umarmung. Ich wollte ihn wieder abweisen, doch ich war einfach zu schwach. Ich brauchte ihn einfach.

Langsam beruhigte ich mich wieder und meine Augen fielen mir erneut zu.

Das letzte was ich vernahm, war seine raue Stimme, wie sie mir leise etwas ins Ohr flüsterte:"Es tut mir so Leid Prinzessin....so Leid....."

Dann versank ich endgültig in meinen Träumen.......

One Shots♥Where stories live. Discover now