Can you feel the love tonight

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Sky Pov.

Ich sagte den anderen, ich würde zu Bett gehen, denn es war schon dunkel. 

Keiner schien zu bemerken, dass ich gelogen hatte. Weder als ich sagte, dass ich zu Bett gehen würde, noch als ich sagte, es wäre mir egal, was meine Familie über mich dachte.


Ich ging aus dem Gemeinschaftsraum und durch das Schloss. 


Meine Beine trugen mich wie von selbst auf die Spitze des Astronomieturms hinauf. Dort setzte ich mich auf das Geländer und schaute über die Schulter auf das Gelände von Hogwarts. 

Der verbotene Wald sah im Dunkeln noch geheimnisvoller aus, als bei Tage. 

Die einzige Lichtquelle, auf den dunklen Ländereien der Schule, kam von Hagrids Hütte.


Ich ließ mich von der Brüstung gleiten und brach zusammen. So viele Fragen flogen durch meinen Kopf.

Warum hasste meine Familie mich so?

Warum war ich so anders?

Warum...?

Warum...?

Sirius wurde von seiner Familie zwar auch verachtet, aber sie ignorierten ihn zum größten Teil, und bekam nicht bei jeder Gelegenheit einen Heuler zugeschickt.

Ach, ich hasste mein Leben. Vielleicht wäre es besser, wenn ich gar nicht existieren würde... 

Vielleicht wäre es besser, wenn ich meinem Leben ein Ende bereiten würde...

Gute Idee... 

Ich meine, was hatte ich schon groß zu verlieren? 

Wen würde ich denn zurück lassen? 

Es kümmerte doch sowieso keinen, was mit mir war...


Die Antwort kam von einer Sekunde zur anderen und traf mich wie ein Blitz. 

Wen würde ich zurücklassen? 

Vielleicht nicht meine Familie, aber dafür meine Freunde. Allen voran Amy und Shyanna, dann James, Sirius, Remus und Lily... Sie alle waren meine besten Freunde...

Obwohl... War es wirklich nur Freundschaft, was ich für Remus empfand?


"Du trägst dich doch nicht mit Selbstmordgedanken, oder?", fragte eine entsetzte Stimme hinter mir (wenn man an den Teufel dachte...) und erst da fiel mir auf, dass ich über das Geländer geklettert war, welches den Turm von dem Abgrund trennte. 

Ich saß auf dem Geländer, meine Beine baumelten frei in der Luft. 

Und dann kam sie: die Höhenangst...

Verdammt!

Ich kniff die Augen zu und wimmerte: "Remus, hilf mir... Allein schaffe ich das nicht wieder zurück... Ich habe zu große Angst..."

Es fühlte sich an, wie Stunden, als er endlich bei mir war, mich festhielt und mir half, zurück auf den Astronomieturm zu klettern. 

Als er mich an sich zog und sich mit mir zu Boden gleiten ließ, da beantwortete sich die Frage, ob ich mehr als nur Freundschaft für ihn empfand.

Die Antwort war: JA, ja verdammt, ich empfand mehr für ihn, ich hatte mich in Remus John Lupin verliebt. Den Werwolf...meinen besten Freund.

Ja, das Schicksal schien mich zu hassen (ich meine, wer verliebt sich in seinen besten Freund)...


Remus Pov.

Als Shyanna und Amy mich gehen ließen, machte ich mich auf die Suche nach Sky. 

Komischerweise war Peeves, der Poltergeist von Hogwarts und Unruhestifter, dabei eine große Hilfe.

"Suchst du etwas oder jemanden?", fragte er gackernd. 

Ich hasste seine Stimme, trotzdem antwortete ich ihm.

"Ja, ich suche ein Mädchen. Hast du sie gesehen?", fragte ich den Geist.

"Hmmm, wie sieht sie denn aus?"

"Hellblonde Haare-", begann ich, aber Peeves unterbrach mich.

"So blond, wie bei den Malfoys?", fragte er.

"Nein, heller", antwortete ich.

"Ja, die habe ich gesehen, sie lief, nein, sie rannte, in Richtung des Astronomieturms."

"Was will sie denn da?", fragte ich entsetzt.

"Weiß ich nicht, aber sie sah nicht so aus, als wollte sie nur nachdenken."

Kaum hatte er das gesagt, wurde ich blass. 

Sie würde sich doch nicht vom Turm stürzen wollen?

"Danke für deine Hilfe, aber ich muss jetzt ganz schnell los. Ich fürchte, ich muss einem Selbstmordversuch Einhalt gebieten", rief ich über die Schulter und rannte los.


Als ich beim Turm ankam, glaubte ich eigentlich nicht mehr, dass Sky sich umbringen wollte, aber was ich sah, als ich auf den Turm trat, ließ mir für einen Moment das Herz stehen bleiben. 

Sky saß auf der Brüstung, mit dem Rücken zu mir, die Beine über dem Abgrund. 

Scheiße! 

Und ich hatte gedacht, dass sie sich nicht umbringen würde. 

Tja, da war ich wohl schnell eines Besseren belehrt worden.

 "Du trägst dich doch nicht mit Selbstmordgedanken, oder?", fragte ich entsetzt. 

Sie sagte nichts, aber plötzlich hörte ich sie leise wimmern: "Remus, hilf mir... Allein schaffe ich das nicht wieder zurück... Ich habe zu große Angst..."

Ich wusste nicht, was sie meinte. 

Angst vor der Höhe, oder Angst, davor, nach Hause zurückzugehen. 

Aber bevor ich mir darüber Gedanken machen konnte, musste sie von dem Geländer weg.

Es kam mir wie Stunden vor, bis ich bei ihr war und ihr zurück auf den Turm half.

Ich zog sie mit mir zu Boden.

Ich hatte mich schon des öfteren gefragt, ob ich mehr als nur Freundschaft für sie empfand und als ich sie so schutzbedürftig in meinen Armen hielt, da traf die Antwort mich wie ein Blitz: 
Ja, ich empfand mehr für sie. 

Ich, Remus John Lupin, der Werwolf, das Monster, hatte mich in Serena Rose Every, eine meiner besten Freundinnen verliebt.

Aber ich durfte diese Gefühle nicht zulassen, denn erstens war ich ein Monster und zweitens bestanden diese Gefühle dich eh nur einseitig.

"Remus...Warum hassen meine Eltern mich so sehr?", fragte Sky, so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte.

"Sie akzeptieren einfach nicht, dass du anders bist. Aber das ist in Ordnung. Du musst nicht so sein, wie es von dir erwartet wird. Du musst so sein, dass du dich selbst akzeptieren kannst. Es bringt nichts, wenn du dich verleugnest, nur um so zu sein, wie deine Eltern und der Rest deiner Familie es wollen, wenn du selbst damit nicht glücklich bist", antwortete ich genauso leise.

"Danke", flüsterte sie. 

Dann spürte ich, wie ihr Atem ruhiger wurde und sie einschlief. 

Ich hob sie hoch. 

Komisch...Sie schien nichts zu wiegen... Was hatten diese Monster ihr in den Ferien angetan? Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die sagte: Das sind wirkliche Monster.


Leben mit den RumtreibernWhere stories live. Discover now