Geburtstag

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Ich wachte auf, weil ein großes Etwas auf mir landete.
Grummelnd versuchte ich mich um zu drehen, aber aus irgendeinem Grund gelang es mir nicht.
"Komm schon, May! Steh auf!", rief eine Stimme, die ich als die meines Bruders erkannte.
"Muss das sein?", murmelte ich in mein Kissen, "Ich habe gerade keine Lust."
"Aufstehen, Maria!", schrie James in mein Ohr und war mit einem Satz an der Tür.
Kaum war er von mir herunter gesprungen, als ich auch schon aufsprang, ihm hinterher rannte und rief: "Nenn' mich NIEMALS Maria!!!"

Ich hörte James lachen und sah, wie er in die Küche rannte und sich hinter unserem Vater versteckte.
Dabei quietschte er äußerst mädchenhaft: "Dad, beschütz mich! Maria will mich umbringen!"
Als er mich Maria nannte, funkelte ich ihn wütend an, doch kaum hatte er gesagt, ich wolle ihn umbringen, musste ich lachen.
Auch unser Vater brach in Gelächter aus und meinte: "Na, so mordlustig kann sie doch gar nicht sein. Nicht an ihrem Geburtstag, nicht wenn sie so lachen kann und erst recht nicht, wenn ich diesen Brief hier habe."
Ich starrte ihn an.
Dad grinste und hielt einen Brief hoch, dann fuhr er fort: "Du darfst aber nur nach Hogwarts, Shyanna, wenn du deinen Bruder am Leben lässt, er soll nämlich auch zur Schule.
Außerdem wäre es zu gefährlich, eine mordlustige Verrückte nach Hogwarts gehen zu lassen. Du könntest die anderen Schüler umbringen und dieses Risiko wollen wir doch nicht eingehen, oder?"
Ich streckte Dad die Zunge raus.
Er zog mich ständig mit meinem Temperament auf.

Wie ihr sicher schon gemerkt habt, hasse ich es Maria genannt zu werden.
Ich meine, was haben sich Mum und Dad eigentlich gedacht als sie mich Shyanna Maria Dorea nannten. Shyanna und Dorea gehen ja noch, aber Maria? Warum? Kann ich nicht einfach Shyanna Dorea heißen? Na ja, ich kann es ja leider nicht ändern...

Ich versuchte, mir den Brief zu schnappen, aber Dad hielt ihn so hoch, dass ich nicht daran kam.
"Och Dad!!!", meckerte ich gespielt.
In diesem Augenblick kam Mum in die Küche und lachte über den Anblick, der sich ihr bot.
Ich hüpfte die ganze Zeit auf einer Stelle herum, weil Dad mittlerweile aufgestanden war, um den Brief zu bekommen.
Mum ging auf Dad zu, pflückte ihm den Brief aus der Hand und gab ihn mir mit den Worten: "Alles Gute zum Geburtstag, Süße."
Da fiel mir wieder ein, welcher Tag heute war: James' und mein elfter Geburtstag.
Ich fiel meinem Bruder um den Hals und gratulierte ihm.
Er lachte und gratulierte mir ebenfalls.

Nach dem Frühstück gingen wir nach draußen und stellten uns nebeneinander.
Mum hielt mir den Arm hin und ich ergriff ihn.
Wir würden in die Winkelgasse apparieren um unsere Schulsachen zu kaufen.
Ich hasste apparieren, es fühlt sich an, als würde man in einen Schlauch gesogen. Grauenhaft!!!

Leben mit den RumtreibernWhere stories live. Discover now