Leben mit den Rumtreibern

Sommerferien

Shyanna Pov. 
Der Rest des ersten Schuljahres verging praktisch wie im Flug:
Sky tyrannisierte meinen Bruder mit ihrer Schlange. Es sah einfach lustig aus, wenn Sky, mit der Schlange um den Hals, James hinterher rannte, der wie ein kleines Mädchen kreischend davon lief.
Die Prüfungen fielen, zu meiner Überraschung, ziemlich gut aus, da Sirius, James und ich es nicht für nötig gehalten hatten zu lernen.
Trotzdem standen auf meinem Zeugnis nur Erwartungen übertroffen und Ohnegleichen, genau wie bei den anderen Beiden auch.
Auch Amy, Sky und Remus hatten die Prüfungen gut überstanden.

Die Zugfahrt nach Hause war ein sehr lustiges Unterfangen: Wir machten sehr viel Quatsch und als Remus und Sky dann einmal allein hinaus gingen, pfiffen James und Sirius ihnen laut hinterher und Amy und ich lachten. 

Später ging Amy zu Lily und James ging Remus und Sky suchen, also blieben nur Sirius und ich zurück.
Seufzend lehnte ich mich an ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
"Was seufzest du so schwer?", fragte er mich.
"Ich denke daran, dass das Schuljahr so schnell vorbeigegangen ist. Wenn die nächsten Jahre auch so schnell vorbeigehen, dann-"
Sirius unterbrach mich, indem er sagte: "Egal, was passiert, egal, wie schnell die Jahre vorbeigehen mögen, wir werden diese Jahre genießen und für immer Freunde bleiben."
"Deinen Optimismus möchte ich haben", lachte ich und gähnte herzhaft.
"Da hatte jemand aber wenig Schlaf, in der letzten Nacht", meinte er lachend.
"Du hast ja keine Ahnung", murmelte ich.
"Schlaf ein wenig, wir kommen erst in vier Stunden an Kings' Cross an", sagte Sirius.
Ich bekam kaum noch mit, wie er mich auf seinen Schoß zog und mir einen Kuss auf den Kopf drückte.
Ich kuschelte mich an seine Brust und schlief ein.

Sirius Pov. 
Shyanna sah so süß aus, wie sie da so in meinen Armen lag und schlief.
Hör auf, so zu denken, Sirius Black! Sie ist die Schwester deines besten Freundes. Der wird das ganz bestimmt nicht gut heißen, dass du so denkst. Außerdem erwidert sie deine Gefühle wahrscheinlich sowieso nicht, schimpfte ich mit mir selbst.
In diesem Augenblick kamen Remus, Sky und James zurück.
"Aw, wie süß! Darf man schon gratulieren?", fragte Sky lachend.
James Gesichtszüge verhärteten sich.
"Mensch, Sky! Wir sind elf!", schimpfte ich, war aber sofort wieder still, als May sich bewegte und ein leises "Seid still, ich versuche zu schlafen..." von sich gab.
"Du hast angefangen", gab Sky zurück, grinste jedoch.
"Ach, hatte ich recht?", fragte ich scherzhaft.
Dafür erhielt ich einen Schlag auf den Hinterkopf von Remus.
James setzte sich stumm neben mich und May.
"Ach, jetzt komm schon, James. Das war doch nur ein Scherz", versuchte Sky ihn aufzumuntern.
"Sie ist meine Schwester. Darüber mache ich keine Scherze, und wenn Andere es tun, kann ich nicht darüber lachen", grummelte Dieser.
"James", kam es warnend von Shyanna, die anscheinend gerade aufgewacht war.
Ich wollte sie von meinem Schoß herunter lassen, aber sie blieb sitzen wo sie saß. Wahrscheinlich, um ihren Bruder zu ärgern.
"Ich finde es schade, dass du nicht mit zu uns kommen kannst", wandte sie sich traurig an mich.
"Wir können uns doch Briefe schreiben", tröstete ich sie. 
Sie nickte und kuschelte sich wieder an mich.

Als wir am Bahnhof ankamen, umarmte ich meine Freunde noch einmal, Amy war mittlerweile auch wieder aufgetaucht.
May hielt ich ein wenig länger fest.
"Versprich mir, auf meine Briefe zu antworten", murmelte sie.
Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Haar und flüsterte: "Ganz fest versprochen."
Sie löste sich von mir und lächelte. Ihr Lächeln war zum dahinschmelzen. 
Stopp, Sirius!
Dann ging ich zu Kreacher, unserem Hauself, der mich nach Hause bringen würde.
Ich sah mich noch einmal zu meinen Freunden um.
May sah mich traurig und mitfühlend an, genauso wie die Anderen. Aber in ihren Blicken lag auch etwas Aufmunterndes.
Ich zwang mich zu lächeln und weg waren sie.

Shyanna Pov. 
Traurig sah ich zu der Stelle, an der Sirius eben noch gestanden hatte, dann wandte ich mich meinen Freunden zu.
Sky umarmte mich noch einmal, dann verschwand auch sie mit einem Hauselfen.
Remus wurde ebenfalls abgeholt und so gingen Amy, James und ich allein durch die Schranke, in die Muggelwelt.
"Shyanna, James! Oh, es tut uns so leid, dass wir zu spät sind!", rief Mum und schloss uns in die Arme.
"Komm jetzt endlich, Aimèe!", rief eine Stimme.
"Mais oui, papa (Natürlich, Papa)", antwortete Amy geknickt.
"Nenn mich nicht-", fing Amys Vater an, aber als er uns sah, verstummte er.
"Guten Tag, Mr Dupont. Ich bin Shyanna Potter, das ist mein Zwillingsbruder James und das sind unsere Eltern Dorea und Charlus", sagte ich freundlich.
Mum und Dad hatten mich wirklich gut erzogen.
"Seid ihr Aimèes Freunde?", fragte er misstrauisch.
Amy schüttelte den Kopf und sah zu Boden.       
James sah sie vorwurfsvoll an und widersprach: "Natürlich sind wir deine Freunde, Amy."
Das war mein Bruder: Er hielt immer zu seinen Freunden, egal was passierte und dafür liebte ich ihn so sehr. Vor allem dafür.

Die Hälfte der Ferien war vorüber.
Vor einer Woche waren Remus und Amy zu uns gekommen.
Heute sollte Sirius kommen.
Aus, mir nicht ganz unerfindlichen, Gründen freute ich mich auf dieses Wiedersehen mehr, als auf das mit meinen anderen Freunden.
Als ich das Amy erzählt hatte, hatte sie gemeint, das wäre ein klarer Fall von Verliebtheit.

  Wir saßen in James' Zimmer und alberten herum.  
"Mädels! Jungs! Kommt herunter! Sirius ist da!", hörten wir die Stimme meiner Mutter.
Ich stürzte die Treppe hinunter und fiel Sirius in die Arme.
"Woah! Ich hab dich ja auch vermisst, aber ganz so stürmisch musst du ja dann doch nicht sein", flüsterte er lachend, während er sein Gesicht in meinem Haar vergrub.
"Jaja, das ist alles wirklich sehr ergreifend. Jetzt haben die beiden Verliebten sich endlich wieder, aber ich möchte auch mal von meiner besten Freundin begrüßt werden", meckerte eine mir sehr bekannte Stimme.
"Sky!", rief ich erfreut und zog sie in eine sehr stürmische Umarmung. 
Ihren Kommentar, was Sirius und mich anging, hatte ich gar nicht gehört.

"Was machst du denn hier? Ich meine, ich freue mich dich zu sehen, aber wie hast du es geschafft, dass du hierher kommen konntest?", fragte ich, als wir wieder in James' Zimmer saßen.
"Sie ist bei mir gewesen und dann habe ich sie, streng genommen, einfach mal entführt", grinste Sirius.

Sky würde bei mir und Amy schlafen und Sirius bei James und Remus.

Ich wusste, der Rest der Ferien würde unglaublich lustig werden.