»21. Kapitel

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„So, das war es für heute. Ihr könnt jetzt gehen. Die Schläger werden bitte wieder ordentlich dahin gelegt, wo ihr sie her habt.“

Mein Herz machte vor Erleichterung einen kleinen, freudigen Sprung. Endlich. Froh darüber, dass ich nun nach Hause gehen konnte, hob ich den Ball, der vor meinen Füßen lag, auf und stapfte auf die anderen zu, die ebenfalls schnell ihre Schläger wegbringen wollten, damit sie so schnell wie möglich hier verschwinden konnten.

Da aber so ein Getümmel vor dem Kasten für die Utensilien herrschte, trat ich ein paar Schritte zurück und beschloss spontan solange zu warten, bis der letzte fertig war. Langsam hob ich meine Hände und löste meinen Zopf. Dann wuschelte ich sie einmal kurz durch.

Ich persönlich hasste es meine Haare zusammen gebunden zu tragen, da meine Ohren dadurch freigelegt wurden. Und ich verabscheute sie regelrecht. Zayn hingegen war in dieser Sache durchaus optimistischer. Im Gegensatz zu mir fand er, dass sie das schönste an mir waren, doch ich hatte ihm das nie abgekauft. Er sagt es mir nur immer, damit ich mich nicht hässlich fühle, überlegte ich und legte meinen Kopf leicht schief.

„Worauf wartest du eigentlich noch, wenn ich fragen darf?“

Eine mir nur zu bekannte Stimme ließ mich aus meinen kurzen Gedankengang über die Lügen meines besten Freundes heraus schrecken. Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich zu dem Störenfried herum.

Als ich in zwei blaue Augen sah, blieb mir die Spucke wortwörtlich im Hals stecken.

„W-Was meinst du?“

stotterte ich und strich mir nervös eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Niall zog die rechte Augenbraue in die Höhe und knibbelte mit den Fingern an dem Griff seines Schlägers herum. Anscheinend musste er meine Nervosität ihm gegenüber wahr genommen haben. Seitdem ich wusste, dass er von Liam und mir wusste konnte ich ihm nicht mehr in die Augen sehen.

„Was stehst du noch so hier herum? Alle sind schon weg.“

meinte er sachte und brachte mich mit einer Handbewegung dazu mich einmal umzusehen. Er behielt Recht; Die Halle war leer, aus den Umkleiden ertönte jedoch lautes Gelächter und Gerede. Da musste ich wohl doch etwas länger als angenommen nachgedacht haben. 

Ohne dem Iren einen weiteren Blick zu gönnen, tapste ich zügig auf die Kiste für die Schläger zu und warf ihn, zusammen mit dem leichten Ball achtlos dort hinein. Niall tat es mir gleich.

„Du musst nicht nervös sein, wenn wir miteinander reden.“

kam es plötzlich von rechts und ich blieb abrupt stehen. Bin ich etwa so eine schlechte Schauspielerin, fragte ich mich geknickt und trat von einem Fuß auf den anderen herum.

„Ich habe nicht den blassesten Schimmer was du meinst.“

meinte ich und versuchte trotz allem weiterhin die Aufregung in mir zu vertuschen. Ich spürte, wie sich Nialls Blick an mir festklebte. Unmerklich setzte ich zum gehen an.

„Ich bitte dich, Rachel. Ich merke doch, das du seit unserem Gespräch anders auf mich reagierst, als vorher.“

Mit einem ernsten Unterton steuerte der Blondschopf auf die Tür für die Männerumkleide zu. Wir entfernten uns immer mehr voneinander, doch trotzdem schien ihm den größer werdenden Abstand nichts auszumachen.

„Ich, uhm...“

„Es mag jetzt zwar unangenehm für dich sein in meiner Anwesenheit zu sein, doch ich möchte trotz dir und Liam weiterhin mit dir befreundet sein. Schließlich musst du ja wissen was du machst und ich sollte mich da ganz heraus halten.“

Rock meWhere stories live. Discover now