»07. Kapitel

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Ein paar Meter von mir weg ertönten weiterhin die Geräusche von Fäusten, die gegen Knochen prallten. Ob es wirklich die Schläge waren oder nicht doch mein Kopf, der aufgrund des harten Aufschlags pochte, konnte ich nicht einschätzen. So regungslos wie möglich lag ich auf dem Boden und senkte meine Atmung erheblich, sodass die beiden schön Panik bekommen würden.

Nachdem ich für weitere Minuten nur Krachen und Schläge hörte, beschloss ich die beiden auf mich aufmerksam zu machen. Jungs waren einfach nur unglaublich - Da fiel man dramatisch in Ohnmacht und sie bemerkten es nicht. Toller Plan, Rachel. Ich stöhnte auf und bewegte mich ein wenig, damit sie mich endlich mal wahrnahmen und aufhörten mein Haus zu verwüsten.

„Warte mal kurz, Zayn. Hast du das gerade auch gehört?''

Gott segne Liam. Endlich hörten sie auf sich zu schlagen. Etwas stolz, aber auch gespannt, wartete ich auf die nächste Reaktion. Ein einzelnes dumpfes Geräusch ertönte.

„Jetzt mal im Ernst. Jetzt hör auf und guck doch mal.“

Liam hörte sich sauer an und zu meiner Überraschung hörte ich sogar einen Hauch von Besorgnis heraus. Liam James Payne war ernsthaft besorgt? Das wurde ja immer besser hier. Von Zayn war ich es ja gewohnt, das er wegen jedem kleinen Kratzer, den ich mir wie auch immer zuzog, zum Arzt fuhr, aber Liam? Als ich in der zweiten Klasse mal auf Glatteis ausgerutscht und unsanft auf dem Hintern gelandet war, hatte er mich nur kurz angesehen und war dann an mir vorbei gerutscht.

„Oh scheiße!“

Jemand ließ sich neben mich fallen. Zwei weiche und warme Hände tasteten über mein Gesicht und strichen mir Haare weg, die die gesamte Sicht auf mein Gesicht versperrten. Eine andere Person kniete sich auf meine andere Seite und schien sich über mich zu beugen. Zum Glück schaffte ich es, bewegungslos zu bleiben.

„Guck mal, ob sie atmet.“

Liams Stimme klang ausdruckslos und ernst, was mich wiederrum überraschte. Hatte ich wirklich für eine Sekunde gedacht, das er besorgt wäre? Ich seufzte innerlich auf und flachte meinen Atem so ab, das die beiden dachten, das ich nicht mehr atmen würde. Jemand beugte sich über mich und hielt sein Ohr an meinen Mund. Ich hielt ihn an und wartete, bis Zayn oder Liam wieder verschwand.

„Sie atmet nicht mehr!“

 Es handelte sich nur noch um Sekunden, bis Zayn vor Panik einen Schluckauf bekommen würde. Ich behielt Recht, denn kurz darauf, hörte ich ein erstes,  kleines Hicksen.

Mein Bauch krampfte sich zusammen, was immer passierte, wenn ich mir ein Lachen verkneifen musste. Während ich Zayns Schluckauf zuhörte und darauf wartete was als nächstes passieren würde, beschloss ich noch eine Weile ‚ohnmächtig‘ zu bleiben. Vielleicht würden sich die beiden nach dieser Aktion nicht mehr so oft an die Gurgel gehen. Ein Versuch war es wert. 

„Ich könnte ja Mund zu Mund Beatmung machen.“

schlug Liam vor und ich konnte mir sein Grinsen im Gesicht richtig vorstellen. Als Antwort erhielt er nur ein lautes Hicksen. Kurz darauf wurde mein Mund leicht geöffnet und wieder spürte ich, wie sich jemand über mich beugte. Bitte lass es nicht Liam sein... 

„Lass deine dreckigen Finger von ihr, der einzige, der sie küssen oder beatmen darf bin ja wohl ich.“

Gott segne Zayn. Erleichtert und gerührt dankte ich ihm für seine Aussage. Er hatte sogar Recht. Schließlich würde ich auf der Stelle meinen besten Freund wählen, wenn ich mich zwischen den beiden entscheiden müsste.

„Jetzt mach mal Platz da und lass mich das machen.“

sagte Zayn aufgeregt und hickste zweimal hintereinander und beugte sich anscheinend über mich. Eine Sekunde später spürte ich, wie sein heißer Atem unregelmäßig gegen meine Lippen prallte. Von der Seite wo Liam saß, kam ein leises Rascheln. Er schien aufzustehen, denn das Geräusch von Turnschuhen, die über dem Laminat schritten, erklang direkt neben meinem Ohr. Der Atem über mir verschwand wieder, Zayn setzte sich wohl wieder aufrecht hin.

Rock meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt