»14. Kapitel

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„Rachel! Kaaaanst duuuu miicccch hööööörrreeeen?“

Jemand schrie so laut in mein Ohr, das mein Herz für eine Sekunde stehen blieb. Eine Sekunde später hallte ein klatschendes Geräusch durch den Raum. Stechender Schmerz fuhr über meine Wange. Hatte mich gerade jemand ernsthaft geohrfeigt? Ich wollte meine Augen aufschlagen und die Person ebenfalls eine runterhauen, doch es funktionierte nicht. Kaum hatte ich mit der Wimper gezuckt, begann mein Kopf zu pochen. Dazu kam ein ungutes Gefühl hinzu, das langsam aber sicher meinen Hals hochkroch. Was war passiert?

„Schlag sie noch einmal und ich zeige dir wie die Hölle aussieht, Niall.“

Eine zweite, bedrohliche Stimme meldete sich links von mir. Beim genaueren hinhören stellte ich fest, dass sie meinem besten Freund gehörte. Um uns herum herrschte vollkommende Stille. Wo war ich bloß?

„Sorry, aber ich habe gedacht, dass man sie so wieder zum Bewusstsein kriegt.“

Die schuldbewusste Stimme des kleinen Iren ließ mich warm ums Herz werden. Ohne dass er es wusste, konnte er manchmal wirklich knuffig sein. Doch die Wärme blieb nicht lange dort; Ein lautes Krachen verriet mir, das eine dritte Person den Raum betrat.

„Was‘n hier losch?“

Schwere Schritte polterten auf das Bett oder Sofa zu, auf dem ich anscheinend von entweder Zayn oder Niall gelegt worden war. Aber so wie ich seinen Beschützer Instinkt kannte, hatte er mich wohl hier hin gebracht. Mit der schwankenden Stimme kam plötzlich die Erinnerung wieder hoch.

Die Party, Liam, der Kuss und der Joint...

Das letzte, an das ich mich erinnern konnte, war der stickige Raum gewesen, indem ich Zayn erfolglos gesucht hatte. So wie ich mich gefühlt hatte, musste ich wohl zusammen geklappt sein. Aber auch jetzt ging es mir nicht anders. Die Flüssigkeit, die weiterhin in einer beunruhigenden Geschwindigkeit in meinem Hals hochstieg, ließ mich nicht wirklich besser fühlen. Von den terriblen Kopfschmerzen wollte ich gar nicht erst anfangen. Gespannt verfolgte ich die nächsten Worte.

„Was machst du denn hier?“

Überrascht schien sich der Junge rechts von mir zu der dritten Person zu drehen. Genau, was wollte er hier? Liam würde sich, nachdem es mir besser gehen würde, erst einmal eine dicke Standpauke von mir anhören dürfen. Was war eigentlich in ihm gefahren, mir dieses Zeug zu geben?

„Keine Ahnung, die Einhörner haben mich hierhin geführt.“

Kichernd ließ Liam sich neben mir nieder. Ich spürte, wie sich die Matratze unmittelbar neben meiner Hüfte nach unten wölbte. Aus Zayns Richtung kam ein abfälliges Schnauben.

„Bringe ihn besser raus hier, bevor ich mich noch verliere.“

Knurrend umfasste eine große Hand meine Kniekehle, die andere schob sich unter meinen Rücken. Behutsam wurde ich hochgehoben und ein Stück weiter wieder abgelegt. Er hatte mich ein gutes Stück von Liam weg, und zu ihm hin gezogen. Der gute Duft meiner besseren Hälfte stieg mir in die Nase, doch er war mit Alkohol vermischt.

Na toll. Das konnte ja noch was werden. Ein betrunkener Zayn, einen Liam, der vollkommen unter Drogen stand und ein hilfloser Niall. Dieser Abend konnte doch überhaupt nicht besser werden.

„Komm Liam, ich bringe dich mal...an die frische Luft.“

Niall schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen. Seine Stimme verlieh mir das Gefühl, das er nicht wusste, was er machen sollte. Anscheinend hatte er mitbekommen, was sich ab und zu für schlimme Sachen zwischen den beiden abspielte. Außerdem war er mit beiden befreundet, was ihm die Situation sicher erschwerte.

Rock meWhere stories live. Discover now