Kapitel 23

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*Aiden P.O.V.*

Ich spürte wie ihre Hand zitterte. Sie wich einen Schritt zurück und sah von mir ab. ,,Du...", fing sie an, schloss ihre Lippen und öffnete sie wieder. Doch sie sagte nichts. Ich wartete dass sie etwas sagte, mich anschrie oder mich wenigstens ansah, doch nichts.

,,Bitte Riley", flehte ich und fühlte mich im Kopf schlagartig nüchtern. Auch wenn mein Körper da anderer Meinung war. ,,Wieso?", fragte sie traurig. Sie machte eine Geste und deutete damit auf meinen völlig zugedröhnten Zustand und die Wunden.

,,Ich... Dafür gibt es keine Erklärung", zog ich mich aus der Affäre. ,,Es muss ja einen Grund geben wieso du besoffen in unserem Hausflur sitzt." Ihr Blick durchbohrte mich, er war so stark dass ich mich an der Wand abstützen musste um nicht die Fassung zu verlieren. Oder es war der Alkohol.

,,Ich war in einem Club...", begann ich meinen Satz. Doch als sie mich abwärtend ansah wusste ich es war ein beschissener Anfang und suchte nach etwas besserem, um ihr die Situation zu erklären.

,,Also, ich war dort weil ich mit meinen Gefühlen nicht klar kam. Ich wusste nicht was ich tun sollte und dann hielt ich mit meinem Wagen da und nun ja... Dann kam eins zum andere." ,,Mit deinem Wagen? Du bist betrunken nach Hause gefahren?", fragte sie mit geweiteten Augen.

,,Nein, nein! Lissie hat mich gefahren", erklärte ich. Sie schluckte. ,,Lissie hat dich also gefahren..." Sofort sah sie wieder weg, ich wusste was sie dachte doch so war es nicht.

,,Nicht so wie du denkst! Hör zu, lass mich dir das bitte erklären", durcheinander und benommen fuhr ich mit meinen Händen über mein Gesicht. ,,Aber sicher nicht hier", meinte sie und erinnerte mich wieder daran, dass wir im Hausflur standen.

,,Sofort du den Weg nach oben schaffst", sagte sie wütend und enttäuscht. Sie ging an mir vorbei die erste Treppe hoch, als ich wahrnahm, dass sie ebenfalls schwankte. ,,Hast du auch getrunken?"

Sie wirkte überrascht als sie sich zu mir umdrehte und auf mich herabschaute. Scheiß Metapher, dachte ich mir und ging auf die Treppe zu. ,,Nicht nur du, Aiden, trinkst." Mehr sagte sie nicht, sondern ging einfach weiter noch oben.

Sie wirkte völlig gefasst und organisiert, ganz das Gegenteil von mir. Ich war durcheinander und schaffte es nur mit größter Mühe die Stufen nach und nach hinter mir zu lassen.

Als ich oben ankam und die Haustür hinter mir schloss, saß sie bereits auf der Couch in unserem Wohnzimmer. Ihr Blick war auf die dunkle, Sternenklare Nacht in Köln gerichtet. Sie strich über ihre Arme, als wäre ihr kalt. Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte nahm ich die Decke vom anderen Ende der Couch, faltete sie auseinander und legte sie über ihre Schultern.

Sie war unsicher wie sie reagieren sollte, doch akzeptierte sie schließlich einfach ohne ein Kommentar. Ich setzte mich etwa einen Meter neben ihr und knetete meine Hände. Soll ich jetzt weiterreden? Sie wirkte einerseits desinteressiert, doch irgendwie auch wartend. Nun ja, wenn sie nicht mit mir reden wollen würde wäre sie nicht hier, sie hätte auch einfach in ihr Zimmer gehen können, oder?

,,Ich fuhr eine Weile einfach durch die Gegend und versuchte meine Gedanken zu sortieren, doch es funktionierte einfach nicht. Ich war so durcheinander und überfordert, ich wusste einfach keinen anderen Ausweg mehr als sie mit Alkohol zu übertönen."

Sie sah immer noch starr aus dem Fenster, doch ich wusste dass sie jedes Wort, dass ich sagte, hörte. Und da sie nicht widersprach, redete ich weiter. ,,Ich hielt also letztendlich an irgendeinem Club, der voll war mit jungen Leuten." Sie sah mich mit einem Dass-ist-nicht-dein-Ernst-Blick an und ich hob entschuldigend die Hände.

Uncover my "Lush Life"Where stories live. Discover now